Gehirn & Nerven
Neurologe und Neurologin – Fachleute für Gehirn und Nerven
Veröffentlicht am:12.06.2025
4 Minuten Lesedauer
In einer neurologischen Praxis geht es um Erkrankungen, die mit dem vielschichtigen Nervensystem des Menschen zusammenhängen. Diese Untersuchungen und Tests erwarten Sie, wenn Sie einen Termin bei einem Neurologen oder einer Neurologin haben.

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Was macht ein Neurologe oder eine Neurologin?
Die Neurologie befasst sich mit Erkrankungen des Nervensystems. Milliarden Nervenzellen bilden das komplexe Nervensystem. Es steuert Prozesse wie die Sinneswahrnehmung, Bewegung, das Denken, Fühlen oder das Bewusstsein.
So komplex wie das Nervensystem ist, so vielfältig sind die Aufgaben von Neurologen und Neurologinnen: Sie behandeln Krankheiten des Gehirns, der Hirnhaut und des Rückenmarks, aber auch nervenbedingte Erkrankungen der Sinnesorgane, der Muskeln, des Immunsystems, oder Durchblutungsstörungen im Nervensystem. Alle Körperregionen können von Erkrankungen des Nervensystems betroffen sein.
Das Nervensystem lässt sich unterteilen in ein zentrales und ein peripheres (äußeres) Nervensystem. Das Zentralnervensystem besteht aus Gehirn und Rückenmark, das periphere Nervensystem aus allen anderen Teilen außerhalb des zentralen Systems: Nervenstränge, die Organe, Muskeln und Drüsen steuern. Zum peripheren Nervensystem gehört auch das vegetative Nervensystem, das Vorgänge reguliert, die nicht willentlich gesteuert werden wie den Herzschlag oder die Verdauung.
Die zehn häufigsten neurologischen Erkrankungen
Das sind die häufigsten neurologischen Krankheiten
Wie erkennt man neurologische Störungen?
Mögliche Hinweise auf eine neurologische Erkrankung sind:
- Taubheitsgefühl oder Lähmungserscheinungen in Gesicht, Armen oder Beinen
- Sehstörungen wie Doppelbilder oder Ausfall eines Teil des Gesichtsfeldes
- Kopfschmerzen
- Probleme mit der Konzentration und dem Gedächtnis
- Veränderungen beim Sprechen
- Schwindel
- bestimmte Blasenprobleme (Inkontinenz oder Dranggefühl können neurologische Urachen haben)
- Probleme, das Gleichgewicht zu halten oder Bewegungen zu koordinieren
- Muskelschwäche, steife Muskeln oder Muskelzucken
- Zittern einzelner Körperteile oder des ganzen Körpers
- Verwirrtheit, Schläfrigkeit
- Verhaltensänderungen
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Die Diagnose neurologischer Erkrankungen ist anspruchsvoll, weil das Nervensystem an nahezu allen Vorgängen im Körper beteiligt ist. Um Körperfunktionen zu testen und eine Diagnose zu stellen, führen Neurologen und Neurologinnen je nach Symptomkonstellation etablierte klinische Tests durch:

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Anamnese Allgemeine körperliche Untersuchung Untersuchung der Hirnnerven Überprüfung der Reflexe Untersuchung der Beweglichkeit Untersuchung der Bewegungskoordination Überprüfung der Sensibilität Untersuchung des vegetativen Nervensystems Untersuchung der kognitiven Fähigkeiten und psychischer Probleme Medizintechnische Untersuchungen
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Intensivmedizin: neurologische Notfallsituationen
Außer den niedergelassenen Neurologen und Neurologinnen, die Probleme mit dem Nervensystem abklären und Behandlungskonzepte entwickeln und den stationären Möglichkeiten einer neurologischen Diagnostik und Behandlung, gibt es auch eine neurologische Intensivmedizin. Diese ist für lebensbedrohliche Notfälle, die mit dem Nervensystem zusammenhängen, zuständig. Eine Behandlung auf einer Intensivstation ist zum Beispiel notwendig bei einem Schlaganfall durch Durchblutungsstörung oder durch Hirnblutung, einer gleichzeitigen Verletzung von Schädel und Gehirn (Schädel-Hirn-Trauma), Hirn- und Hirnhautentzündungen oder schweren epileptischen Anfällen. Intensivmedizinisch arbeiten Neurologen und Neurologinnen mit Fachleuten aus der Anästhesie, Inneren Medizin, Neurochirurgie und Neuroradiologie zusammen.
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