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Verhütung

Die Sterilisation der Frau: So funktioniert sie

Veröffentlicht am:25.07.2023

3 Minuten Lesedauer

Ist die Familienplanung abgeschlossen, ist es auch für Frauen möglich, sich sterilisieren zu lassen. Vor dieser einschneidenden Entscheidung sollte aber klar sein: Was sind die Risiken? Und lässt sich die Sterilisation auch wieder rückgängig machen?

Eine Gynäkologin erklärt ihrer Patientin an einem Modell der weiblichen Fortpflanzungsorgane einen Eingriff.

© iStock / megaflopp

Was ist eine Sterilisation?

Die Sterilisation der Frau dient dazu, eine Empfängnis zu verhindern. Dabei werden die Eileiter entweder verschlossen oder durchtrennt. Normalerweise werden im Eierstock Eizellen produziert, die diesen im Rahmen des weiblichen Zyklus verlassen und vom Eileiter aufgenommen werden. Dort findet gegebenenfalls eine Befruchtung statt und das Ei wandert weiter in die Gebärmutter, wo es sich einnisten kann. Durch eine Sterilisation wird dieser Weg abgeschnitten und der Ablauf somit unterbunden.

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Welche Vorteile hat die Sterilisation der Frau?

Die Sterilisation der Frau ist eine sehr sichere Verhütungsmethode. Statistisch gesehen wird maximal eine von 200 Frauen trotzdem schwanger. Zum Vergleich: Bei der Antibabypille sind es ohne Einnahmefehler höchstens zwei Frauen von 200. Die Sterilisation der Frau hat trotz des großen Verhütungsschutzes nur wenig Nebenwirkungen – anders als hormonelle Methoden. Der Zyklus bleibt meistens erhalten, das Lustempfinden verändert sich ebenfalls nicht.

Welche Nachteile kann die Sterilisation der Frau haben?

Es ist nicht auszuschließen, dass nach einer Sterilisation die Wechseljahre früher einsetzen. Mitunter fällt es Frauen auch schwer, die Unfruchtbarkeit psychisch zu verarbeiten. Die Eingriffe selbst gelten zwar als unproblematisch, sind aber trotzdem mit Operationsrisiken verbunden, wie Blutungen, Verletzungen oder Entzündungen. Die Narkose kann das Herz-Kreislauf-System belasten. Frauen sollten vor dem Eingriff zudem bedenken, dass sich die Sterilisation kaum rückgängig machen lässt.

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Wie läuft die Sterilisation ab?

Es gibt verschiedene Methoden, eine Frau zu sterilisieren: Der Arzt durchtrennt die Eileiter, verödet sie elektrisch oder verschließt sie durch einen Clip. Der Eingriff kann über verschiedene Wege durchgeführt werden.

  • Bauchspiegelung (Laparoskopie)

    Die Bauchspiegelung ist die häufigste Methode, um eine Frau zu sterilisieren. Bei dieser sogenannten Schlüssellochchirurgie macht der Arzt drei kleine Schnitte, am Bauchnabel und im Bereich der Hüftknochen, durch die er die Instrumente und eine Kamera einführt. Die Laparoskopie hat den Vorteil, dass wenig Gewebe verletzt wird.

  • Bauchschnitt (Laparotomie)

    Dieser größere Schnitt am Bauch erfolgt für eine Sterilisation normalerweise nicht. Falls der Bauchschnitt für einen anderen Eingriff nötig sein sollte, kann der Chirurg die Sterilisation jedoch über denselben Zugang durchführen. Das ist beispielsweise bei einem Kaiserschnitt der Fall.

  • Schnitt an der Scheide

    Der Operateur führt die Instrumente durch die Scheide ein und gelangt über einen Schnitt an der Rückwand zum Bauchraum. Diese Methode ist mit einem etwas höheren Infektionsrisiko verbunden.

Ein Paar liegt angezogen im Bett aufeinander und schaut sich liebevoll an.

© iStock / wundervisuals

Einige Frauen verspüren nach der Sterilisation mehr Lust auf Sex, weil sie keine Angst vor einer ungewollten Schwangerschaft haben müssen.

Lässt sich die Sterilisation wieder rückgängig machen?

Bevor eine Frau sich zur Sterilisation entschließt, sollte sie sich diesen Schritt sehr gut überlegen. Im Prinzip ist es zwar möglich, den Eingriff wieder rückgängig zu machen, in den meisten Fällen klappt es jedoch nicht. Bei dieser sogenannten Refertilisation wird versucht, die Enden der Eileiter, die zuvor verschlossen oder durchtrennt wurden, wieder miteinander zu verbinden.

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Nach einer Refertilisation ist das Risiko für eine Eileiterschwangerschaft erhöht. Dabei nistet sich das befruchtete Ei nicht in der Gebärmutter ein, sondern im Eileiter. Eine Eileiterschwangerschaft ist immer mit einem natürlichen oder künstlich herbeigeführten Schwangerschaftsabbruch verbunden, weil der Embryo sich dort nicht entwickeln kann.

Neben einer Refertilisation besteht auch die Möglichkeit einer künstlichen Befruchtung. Welcher Weg im individuellen Fall der bessere ist, sollte mit dem behandelnden Arzt besprochen werden.

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