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Flöhe bei Mensch und Tier: erkennen und loswerden

Veröffentlicht am:05.02.2024

5 Minuten Lesedauer

Sie stechen, saugen und hinterlassen juckende Quaddeln: Flöhe sind lästige Parasiten und befallen sowohl Tiere als auch Menschen. Doch wie werden Sie die kleinen Insekten wieder los? Und können sie auch Krankheiten übertragen?

Eine junge Frau liegt auf der Couch und streichelt ihre orangefarbene Katze.

© iStock / Santiaga

Wie sehen Flöhe aus?

Flöhe sind kleine, flügellose Insekten, die mit bloßem Auge kaum zu erkennen sind. Ihr Körper misst gerade einmal zwei bis vier Millimeter und weist bei den meisten Arten eine braune bis schwarze Färbung auf. Typisch ist der feste Chitinpanzer und der seitlich abgeflachte Körper, mit dem sie sich auch durch dichtes Fell bei Tieren bewegen können. Dabei bieten ihnen die winzigen, nach hinten gerichteten Borsten an Körper und Beinen zusätzlichen Halt. Mit ihren kräftigen Hinterbeinen können Flöhe bis zu einen halben Meter weit springen. Außerdem sind Flöhe mit einem scharfen Mundwerkzeug ausgestattet, einer Kombination aus Stech- und Saugrüssel, das es ihnen ermöglicht, die Haut zu durchdringen und Blut zu saugen.

Flöhe sind Parasiten, da sie sich von dem Blut anderer Lebewesen (dem Wirt) ernähren und sie dadurch schädigen. Hunde und Katzen sind durch Flohstiche Zwischenwirt für den Gurkenkernbandwurm. Die meisten Flöhe haben sich im Laufe ihrer Entwicklung auf eine bestimmte Wirtsart spezialisiert und wurden entsprechend benannt. Zu den bekanntesten Floharten gehören der Katzenfloh (Ctenocephalides felis), der Hundefloh (Ctenocephalides canis) und der Menschenfloh (Pulex irritans).

Flohbisse beim Menschen

Menschen können sowohl von Tier- als auch von Menschenflöhen befallen werden. Der Menschenfloh ist weltweit verbreitet, gilt allerdings in Mitteleuropa als nahezu ausgestorben. Was nicht bedeutet, dass Sie sich den unliebsamen Gast nicht aus dem Urlaub mitbringen können. In der Regel kommt jedoch innerhalb Europas bei normalen hygienischen Bedingungen kaum ein Befall mit Menschenflöhen vor.

Auch wenn Sie keine Haustiere haben, können Sie sich zum Beispiel durch einen Besuch von Tierbesitzern und -besitzerinnen oder draußen im Grünen Flöhe einfangen.

Doch wie sehen Flohstiche aus? Flohstiche beim Menschen äußern sich in der Regel durch gerötete, stark juckende Quaddeln. Häufig treten mehrere Flohstiche in einer Reihe (Flohleiter) auf, da der Floh die Hautoberfläche zunächst erforscht und dabei mehrmals in die Haut sticht, bevor er eine geeignete Stelle findet und anfängt zu saugen. Es ist wichtig, Flohbisse nicht aufzukratzen, da dies zu Hautinfektionen führen kann. Um den Juckreiz zu lindern, können Betroffene die Stelle kühlen oder mit juckreizlindernden Cremes aus der Apotheke behandeln. Bei einem Flohbiss können außerdem verschiedene Hausmittel wie eine aufgeschnittene Zwiebel, Spitzwegerich oder kühlendes Aloe Vera Gel Linderung verschaffen.

Flöhe bei Hunden und Katzen

Häufiger als Menschen befallen Flöhe jedoch Tiere, insbesondere Katzen und Hunde. In ihrem Fell können sich die Parasiten gut festhalten und bleiben dort meist länger unentdeckt. Tiere leiden ebenfalls unter dem Juckreiz der Flohstiche. Ein häufiges Kratzen, Beißen oder Lecken an der immer gleichen Hautstelle kann ein Anzeichen für einen Flohbefall sein.

Im Fell der Tiere findet sich außerdem häufig Flohkot, der schwarz und feinkrümelig aussieht. Dies können Sie am besten überprüfen, indem Sie Ihren Hund oder Ihre Katze auf ein weißes Handtuch stellen und das Fell gründlich durchbürsten. Herabgefallener Flohkot ist auf dem hellen Stoff gut zu erkennen.

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Welche Gesundheitsrisiken gehen von Flöhen aus?

Bei einem Flohbiss gelangt Speichelsekret des Flohs, das die Blutgerinnung hemmt, in die Haut. Infolge der Abwehrreaktion des Körpers schwillt die Hautstelle um den Stich an, rötet sich und beginnt zu jucken. Oft führen die Flohbisse zu einem so heftigen Juckreiz, dass es den Betroffenen schwerfällt, nicht zu kratzen. Durch das Aufkratzen der Stiche kann sich jedoch die Haut entzünden, weil Keime und Schmutz dann leichter in die Wunde eindringen können. Zudem kann sich der Juckreiz dadurch noch verschlimmern.

Zur Übertragung von Krankheitserregern durch Flöhe kommt es in Europa aufgrund der guten hygienischen Bedingungen eher selten. Als schwerste durch Flöhe (Rattenfloh) verbreitete Infektion gilt die Pest, die durch das Bakterium (Yersinia pestis) verursacht wird, in Europa aber nahezu ausgerottet ist. Ausbrüche beschränken sich auf Gegenden der Tropen und Subtropen.

In tropischen Ländern oder in Ländern mit schlechten hygienischen Verhältnissen übertragen Flöhe häufiger Krankheiten. Dazu gehören zum Beispiel schwere bakterielle Infektionen wie Murines Fleckfieber oder Muriner Thyphus. Murin bedeutet „die Maus beziehungsweise die Ratte betreffend“ – murine Krankheiten betreffen also auch diese Nagetiere. Auch Bartonellose, eine Infektionskrankheit, die durch das Bakterium Bartonella verursacht wird, oder Bandwurmbefall können auftreten. Manche Hunde und Katzen reagieren zudem allergisch auf Flohstiche. Die Symptome äußern sich meist durch einen außerordentlichen Juckreiz, Rötungen oder eine Entzündung der Haut bei den Tieren.

Flohbisse beim Menschen, bei Hund oder Katze – oder doch Flohstiche?

„Flohstich“ ist korrekt. Denn Flöhe stechen ihre Wirte, um deren Blut zu saugen. Im Volksmund ist jedoch auch „Flohbiss“ geläufig. Übrigens: Bettwanzenbisse ähneln Flohbissen – wobei auch in diesem Fall der Bettwanzenstich korrekt wäre. Unterscheiden kann man sie kaum. Einen Hinweis könnte der Juckreiz geben– dieser tritt nach einem Flohstich sofort auf. Bei einem Stich der Bettwanze juckt es erst zeitverzögert.

Flohbefall bekämpfen: So werden Sie die Parasiten los

Haben Sie selbst Flöhe? Dann duschen Sie ausgiebig und waschen Sie Bettwäsche und getragene Kleidung bei 60 Grad Celsius, besser noch bei 90 Grad.

Haben Sie ein Haustier, das Flöhe hat, sollten Sie es auf jeden Fall tierärztlich untersuchen und behandeln lassen. Der Tierarzt oder die Tierärztin wird Ihnen ein Antiparasitikum (Mittel gegen Parasiten) oder ein Flohhalsband verkaufen beziehungsweise empfehlen. Die Halsbänder sind mit abwehrenden Substanzen versetzt, die für Hund oder Katze nicht schädlich sind.

Mit diesen Maßnahmen ist es jedoch noch nicht getan. Egal ob Sie es mit den selteneren Menschenflöhe oder mit Tierflöhen zu tun haben: Wenn Sie einen Flohbefall entdecken, sollten Sie sofort dagegen vorgehen, um die Ausbreitung der Flöhe zu verhindern. Flohweibchen produzieren im Laufe ihres Lebens bis zu 400 Eier, die sie meist am Schlafplatz des Wirtes, im Bett, in Teppichen oder in Bodenspalten ablegen.

Eine Frau saugt einen Teppichläufer auf ihrem Laminatboden ab, im Hintergrund liegt ihre graue Katze.

© iStock / Valeriy_G

Wer Flöhe im Haus hat, sollte mehrmals täglich gründlich staubsaugen – dadurch werden auch Larven und Puppen entfernt.

Manchmal finden sich auch im Fell der Haustiere Eier oder Larven. Ist der Entwicklungszyklus abgeschlossen, geht der Floh unmittelbar auf den nächsten Wirt (Mensch oder Tier) über. Daher ist bei Flöhen in der Wohnung wichtig, mögliche Nester ausfindig zu machen und zu entfernen. Die Nester dienen der Eiablage und sind nur an den Floheiern zu erkennen. Die Eier sind winzig, oval und weiß, oft umgeben von ebenso kleinen schwarzen Krümelchen, dem Flohkot. Typische Stellen für Flohnester sind die Schlafstätten der Haustiere sowie deren Umgebung, außerdem Teppiche, Bodenritzen und Polstermöbel. Dazu sollten Sie Ihre Wohnräume wiederholt gründlich reinigen und absaugen, insbesondere den eigenen Schlafplatz und den Ihres Tieres.

Flöhe und Flohlarven mögen weder Hitze noch extreme Kälte. Stofftiere und Spielzeuge von Tieren können Sie auch für einige Stunden einfrieren und diese dann später draußen ausschütteln. Es gibt außerdem verschiedene Flohbekämpfungsmittel mit Insektiziden und repellenten (vergrämenden), also flohabweisenden Wirkstoffen, die allerdings schädlich für Mensch und Tier sein können. Lesen und befolgen Sie deshalb immer genau die Sicherheitshinweise auf dem Etikett.

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