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Obst & Gemüse

Kleine Vitaminbomben: Warum Himbeeren so gesund sind

Veröffentlicht am:14.08.2025

5 Minuten Lesedauer

Sommerzeit ist Himbeerzeit. Die Beeren haben viel Aroma bei wenig Kalorien. Welche Nährstoffe Himbeeren enthalten – und ob sie wirklich Krebs vorbeugen können. Plus: Tipps für Einkauf, Lagerung und Zubereitung.

Abbildung frischer Himbeerfrüchte am Strauch.

© iStock / nitrub

Im Sommer startet die Saison: So genießen Sie Himbeeren erntefrisch

Die Himbeere hält einige Überraschungen bereit. Sie schmeckt süß, besitzt jedoch relativ wenig Zucker. Himbeeren erscheinen, auch aufgrund ihrer Namensgebung, wie Beeren, sind aber Sammelsteinfrüchte. Das sind Früchte mit Fruchtzapfen, an denen sich viele kleine einsamige Steinfrüchte anordnen. Botanisch gesehen zählen Himbeeren zu den Rosengewächsen. Sie reifen auf bis zu zwei Meter hohen Sträuchern heran. Die Erntezeit für die Früchtchen ist recht kurz: Sie erstreckt sich von Juni bis einschließlich August. Himbeeren werden Anfang Juni geschützt im Freiland angebaut – unter einer Folie oder einem Vlies. Ab Mitte Juni gibt es sie als unbedeckte Freilandprodukte. Mit einem eigenen Naschgarten machen Sie sich unabhängig von Schließzeiten im Supermarkt und genießen die Früchte erntefrisch – dafür bauen Sie eigene Himbeeren an. Im Gartenmarkt gibt es Himbeer-Pflanzen für den Garten oder einen Kübel. Düngen Sie die Himbeeren für optimale Bedingungen zum Wachsen, am besten zweimal jährlich. Alternativ können Sie wilde Früchte pflücken. Wilde Himbeeren sind kleiner als kommerzielle Früchte und gedeihen in Hecken, Gebüschen sowie Waldgebieten. Egal, wo Sie naschen: Achten Sie auf die Erntereife. Verzehrbare Himbeeren besitzen eine weiche Konsistenz und eine rote, flaumige Haut – es gibt aber auch schwarze, rosafarbene oder gelbe Sorten.

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Wie gesund sind Himbeeren?

Himbeeren bestehen zu 85 Prozent aus Wasser. Das bedeutet: Viel Aroma bei wenig Kalorien. Himbeeren schmecken nicht nur gut, sondern haben auch ein reichhaltiges Nährstoffprofil. Sie vereinen Vitamine und Mineralstoffe. Außerdem sind Himbeeren reich an Ballaststoffen, die satt machen und die Verdauung anregen. Doch sind gefrorene Himbeeren genauso gesund wie frische? Da beim Schockfrieren die Vitamine weitestgehend enthalten bleiben, ist Tiefkühlware eine gute Option. Am besten erhitzen Sie die tiefgefrorenen Beeren vor dem Verzehr auf über 90 Grad. Auf diese Weise eliminieren Sie Noroviren und Hepatitis A-Viren. Die Krankheitserreger können beim Anbau, der Ernte oder der Verarbeitung auf die Früchte übergehen und ein Gesundheitsrisiko darstellen. Auch wenn eine Keimbelastung bei frischen Früchten nicht gänzlich ausgeschlossen ist, können Sie diese ohne große Bedenken roh verzehren – hier wurden bislang keine Erkrankungsausbrüche nachgewiesen.

Himbeeren-Nährwerte pro 100 g:

InhaltsstoffeMenge pro 100 Gramm
Kalorien37
Eiweiß1,3 g
Fett0,3 g
Kohlenhydrate4,8 g Zucker und 4,7 g Ballaststoffe
Natrium1 mg
Kalium200 mg
Calcium40 mg
Phosphor44 mg
Magnesium30 mg
Eisen1 mg
Vitamin A2 µg
Vitamin E70,9 mg
Vitamin B10,03 mg
Vitamin B20,07 mg
Niacin0,57 mg
Vitamin B60,08 mg
Vitamin C25 mg

Wie viele Himbeeren am Tag gesund sind, dazu gibt es keine feste Ernährungsregel – eine Hand voll im Müsli oder Joghurt ist aber eine gute Orientierung.

Himbeeren haben sich (noch) nicht als Anti-Krebs-Mittel bewährt

Besonders interessant für die Krebsforschung sind bestimmte sekundäre Pflanzenstoffe in der Himbeere, die Anthocyane und Ellagitannine. Anthocyane verleihen der Himbeere ihre Farbe. Sie besitzen laut Studien ein entzündungshemmendes Potential und dämmen zellschädigende freie Radikale ein – das könnte einer Tumorentwicklung entgegenwirken. Obendrein unterstützen Anthocyane womöglich den natürlichen Zelltod von Krebszellen. Das Gleiche gilt scheinbar für die Ellagitannine in Himbeeren. Ein Bestandteil der Ellagitannine, die Ellagsäure, könnte die Verbreitung von Tumorzellen verhindern und sie empfindlicher gegenüber Therapien machen. Die ersten Hinweise aus Studien sind vielversprechend, doch noch liegt keine empirische Evidenz für die Wirkung von Himbeeren gegen Krebszellen vor. Denn die Versuche wurden überwiegend an Tieren und Zellen durchgeführt.

Eine Frau gibt frische Himbeeren in eine Schüssel mit Bananen und Joghurt.

© iStock / FreshSplash

Himbeeren sind aromatisch und geben Milchspeisen das gewisse Etwas.

Leckere Früchte: Himbeeren als Lebens- und Hausmittel

Die Strauchfrüchte sind wunderbar vielseitig. Sie können Himbeeren als Snack genießen, sie zu Soßen pürieren, mit ihnen Salat aufpeppen oder einen Smoothie machen. Besonders gut harmoniert das Obst mit Milchprodukten wie Buttermilch oder Joghurt. Da Himbeeren ihr süß-säuerliches Aroma bei Hitze nicht verlieren, können Sie damit kochen und backen. Der Himbeer-Geschmack passt etwa zu herzhaften Gerichten mit Fleisch oder Wild. Mit Himbeermarmelade oder Himbeeressig kommen Sie im Winter ebenfalls auf den Geschmack. Traditionell werden neben den Früchten auch die Blätter der Himbeere geschätzt. Himbeerblättertee soll Durchfall und Menstruationsbeschwerden lindern. Hebammen empfehlen den Aufguss manchmal zur Vorbereitung auf die Geburt. Aufgrund fehlender Daten zur Sicherheit, rät die europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) aber davon ab.

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So genießen Sie Himbeeren besonders frisch

Himbeeren sind echte Sensibelchen – sie reagieren empfindlich auf äußere Einflüsse wie Druck.

Tipps für Einkauf, Zubereitung und Lagerung:

  1. Achten Sie beim Kauf auf Frische: Entscheiden Sie sich im Supermarkt für pralle, glänzende Früchte und lassen Sie beschädigte Himbeeren liegen – sie setzen rasch Schimmel an.
  2. Verzehren Sie die Früchte zügig: Himbeeren haben keine lange Ausdauer. Sie werden schnell matschig und schimmeln. Bewahren Sie die Früchte daher längstens drei Tage in der Gemüseschublade im Kühlschrank auf. Dabei sollte nichts die Himbeeren beschweren – am besten halten sie sich nebeneinanderliegend in einer Schale.
  3. Seien Sie behutsam bei der Verarbeitung: Damit das Obst nicht matschig wird, waschen Sie die Himbeeren am besten in einer Schüssel mit Wasser und tupfen sie danach mit einem Stück Küchenpapier sanft trocken. Am besten schmecken Himbeeren unverfälscht, also ohne Zucker – das ist auch gesünder.
  4. Machen Sie Himbeeren haltbar: Sie können komplette Himbeeren oder Himbeermus einfrieren. Dafür waschen Sie die Himbeeren zunächst ab und tupfen sie mit Küchenpapier trocken. Einzelne Früchte frieren Sie in einer Eiswürfelform oder auf einem Backblech für eine Stunde im Gefrierfach vor. Dann füllen Sie die Himbeeren in eine Gefriertüte – so verhindern Sie das Verklumpen der Früchte.

Power-Müsli mit Himbeeren

Starten Sie Ihren Tag mit einem sättigenden Müsli – dabei dürfen Himbeeren natürlich nicht fehlen.

Zutaten

1 Portion
  • 50gVollkorngetreideflocken
  • 150gJoghurt
  • 125gfrische Himbeeren
  • 20gCashewkerne, Alternative: Sonnenblumenkerne oder Walnüsse
  • 1EsslöffelChiasamen, nachhaltige Alternative: Leinsamen
  • 1Stückkleine Banane

Zubereitung

  1. Rühren Sie die Getreideflocken in den Joghurt ein und lassen Sie die Masse kurz quellen.

  2. Zerdrücken Sie währenddessen die Banane mit einer Gabel in einer Schüssel.

  3. Fügen Sie nun die gequollenen Getreideflocken, Cashewkerne und die Chiasamen hinzu – die Himbeeren drapieren Sie als Topping.

Fachlich geprüft
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