Betriebliche Gesundheit im Februar

Lesen Sie im AOK-Arbeitgeber-Newsletter: Staffing: wenn Führungskräfte gemobbt werden * Personalmangel und Gesundheit * Gesund im Ramadan * AOK-Hochschulkongress „New Work“ * Wie wollen junge Menschen heute arbeiten? * Interkulturelle Pflegeteams * KI-Fachleute sind gefragt

Staffing: wenn Mitarbeitende die Führungskraft mobben

Auch Vorgesetzte können von Mobbing betroffen sein. Dann spricht man von „Staffing“. Betritt die Führungskraft den Raum, verstummen zum Beispiel Gespräche. Informationen werden gezielt zurückgehalten, damit die Führungskraft in Bedrängnis gerät. 

Das kann gesundheitliche Auswirkungen für die betroffene Person haben, von seelischen Beeinträchtigungen bis hin zu Depression oder Angststörungen. Staffing wirkt sich aber auch auf die Performance des Unternehmens aus. Denn unter dem Verhalten der Mitarbeitenden leiden Produktivität, Qualität und Image des Unternehmens.

Bis Betroffene das Staffing wahrnehmen, kann einige Zeit vergehen. Dagegen vorzugehen, ist eine Herausforderung. Das können betroffene Führungskräfte gegen Staffing tun:

  • Die Situation bewerten und mit einer vertrauten Person erörtern.
  • Eigene kommunikative Skills stärken, zum Beispiel mit dem AOK-Programm „Gesund führen“ (siehe unten).
  • Mit dem Team sprechen und klare Konsequenzen aufzeigen.

Bleibt dieses Vorgehen wirkungslos, kann es helfen, mit dem eigenen Vorgesetzten zu sprechen – ohne Angst, den eigenen Aufgaben nicht gewachsen zu sein. 

Am wirksamsten ist Prävention, damit Staffing gar nicht erst entsteht. Das Expertenteam des Instituts für Betriebliche Gesundheitsförderung unterstützt Führungskräfte mit Beratungen, Seminaren und Workshops „Gesundheit & Führung“ dabei, ihr Führungsverhalten und ihren Kommunikationsstil zu reflektieren, zu verbessern und neben der eigenen Gesundheit auch die der Mitarbeitenden zu stärken. Einzelheiten zu dem Angebot kennt Willy Habicht, nehmen Sie Kontakt zu ihm auf.  Wie Arbeitgeber allgemein psychischen Belastungen am Arbeitsplatz entgegenwirken können, erfahren sie zudem im AOK-Fachportal für Arbeitgeber.

Personalmangel mit Gesundheitsförderung entschärfen

Bundesweit können 1,73 Millionen offene Stellen nicht besetzt werden, so das Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB). Der Personalmangel führt dazu, dass Aufträge nicht angenommen werden können oder der Zeitbedarf für Projekte steigt.

Unter dauerhaft zu wenig Personal leidet auch die Gesundheit der Beschäftigten: Aufgrund anhaltend zu hoher Belastung können Mitarbeitende ernsthaft erkranken – was den Personalmangel weiter verschärft. Ein Beispiel: Laut Fehlzeiten-Report 2023 der AOK stieg allein die Zahl der Fehltage aufgrund psychischer Erkrankungen in Deutschland seit 2012 um 48 Prozent. Diese Erkrankungen ziehen mit durchschnittlich 29,6 Tagen die längsten Fehlzeiten nach sich (Durchschnitt aller Erkrankungen: 11,3 Tage).

Geeignetes Personal zu finden, ist darum nur die eine Seite der Medaille. Die andere ist, sich um die Gesundheit der bestehenden Belegschaft zu kümmern, damit sie motiviert und leistungsfähig bleibt. Mit Betrieblicher Gesundheitsförderung (BGF) ist das möglich. Diese kann neben körperlicher Fitness auch die psychische Gesundheit in den Blick nehmen. 

Die AOK Rheinland/Hamburg unterstützt mit ihrem Institut für Betriebliche Gesundheitsförderung die Unternehmen dabei, BGF gezielt mit Blick auf eine langfristig stabile Personaldecke umzusetzen. Als Basis dafür dienen Datenquellen wie der „Rheinlandbericht 2023“, der auf aktuellen Arbeitsunfähigkeitsdaten der AOK-versicherten Beschäftigten beruht. Die Ansprechpartner für BGF bei der AOK finden Sie im Fachportal für Arbeitgeber.

Gesund im Ramadan

Viele der rund 1,5 Millionen Muslime in Nordrhein-Westfalen und 130.000 Muslime in Hamburg verzichten jedes Jahr im Rahmen des Ramadan tagsüber auf Essen und Trinken, müssen aber trotzdem am Arbeitsplatz, in der Schule oder an der Uni leistungsfähig sein. Wie kann es gelingen, sich trotz des Fastens ausgewogen zu ernähren? Und wie kann man während der Fastenzeit mit körperlichen Anstrengungen im Beruf und im Sport umgehen?

Antworten auf all diese Fragen, nützliche Tipps und Hintergrundinformationen liefert die AOK Rheinland/Hamburg für Privatpersonen, Arbeitgeber, Personalverantwortliche und Ausbildende in Unternehmen, aber auch für Berufsschulen in dem Seminar „Gesund im Ramadan - Essen, Trinken und mehr“. Im Mittelpunkt stehen eine sinnvolle Ernährung und die optimale Zusammensetzung der Mahlzeiten in der Fastenzeit, praktische Ideen zur Umsetzung in den Alltag, ausreichende Flüssigkeitsaufnahme und achtsames und genussvolles Essen.

In diesem Jahr beginnt der Ramadan am 10. März und endet am 9. April. Die kostenlosen Seminare finden rechtzeitig zur Vorbereitung darauf ab Ende Februar statt. Mehr Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie hier.

„New Work“ im Fokus - der erste Hochschulkongress der AOK

Die AOK Rheinland/Hamburg veranstaltet zusammen mit ihrem BGF-Institut am 22. Februar 2024 den 1. Deutschen Hochschulkongress. Unter dem Titel „New Work – Zukunft gestalten, Wissen teilen!“ greift die Veranstaltung den Wandel in der Arbeitswelt an Hochschulen auf. Flexible Arbeitsformen, Homeoffice, eine digitale Kommunikation sowie ein veränderter Stellenwert der Arbeit gewinnen immer mehr an Bedeutung. Welche Auswirkungen hat „New Work“ auf die Arbeitswelt und die Gesundheit der Beschäftigten an Hochschulen bzw. im universitären Umfeld? Also genau dort, wo viele Beschäftigte ihre Berufslaufbahn beginnen und Weichen für das Arbeitsleben gestellt werden.

Was ist überhaupt mit „New Work“ gemeint und welche Herausforderungen entstehen durch die Veränderung des Arbeitens neben den vielen positiven Entwicklungen? Wie kann man sich ihnen stellen? Wie wirkt sich die veränderte Perspektive auf Arbeit und Leben im beruflichen Alltag aus und welche Anforderungen stellt das an die berufliche Ausbildung? Diese und weitere Fragestellungen beleuchten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus unterschiedlichen Blickrichtungen. Der Kongress findet sowohl Online als auch in Präsenz am Standort des BGF-Instituts im BORUSSIA-PARK in Mönchengladbach statt und wird zudem in Form eines Public-Viewings in Berlin übertragen. Er richtet sich speziell an Führungskräfte in Hochschulen.

Mehr über das Thema „New Work“ und die gesunde Gestaltung der neuen Arbeitswelt erfahren Sie auch im Fachportal für Arbeitgeber.

Unterstützung bei verschiedenen Aspekten von „New Work“, zum Beispiel dem gesunden Arbeiten im Homeoffice, bieten Ihnen mit Beratung und mit konkreten Maßnahmen die Experten des BGF-Instituts.

Wie wollen junge Menschen heute arbeiten?

Demographischer Wandel und Fachkräftemangel stellen Unternehmen und insbesondere mittelständische Betriebe vor große Herausforderungen, bieten jedoch auch die Chance, sich an neuen Werten zu orientieren und innovative Wege zu gehen. Der Arbeitsmarkt im Wandel der Generationen ist das Thema einer Veranstaltung, zu der das Netzwerk „Der Mittelstand“ und die AOK Rheinland/Hamburg gemeinsam am 7. März 2024 ab 16:30 Uhr nach Mönchengladbach einladen.

In ihrem Vortrag geht Prof. Dr. Jutta Rump, Gründungsdirektorin des Instituts für Beschäftigung und Employability in Ludwigshafen, der Frage nach, wie junge Menschen heutzutage arbeiten wollen, was sie von ihrer Arbeit erwarten und welche Werte ihnen auf ihrem beruflichen Weg besonders wichtig sind. Ergänzt darum, wie Unternehmen auf die Wertvorstellungen der jungen Generation reagieren können, um Personal zu gewinnen, Mitarbeitende an das Unternehmen zu binden und die Gesundheit der Beschäftigten langfristig zu erhalten. Außerdem gibt Dr. Alan Hansen von der RWTH Aachen einen Einblick in die Welt des Profifußballs – und was Unternehmen in Sachen Arbeits- und Innovationskultur von Fußball-Champions lernen können.

Mehr Informationen zur Veranstaltung und Anmeldung finden Sie hier.

Miteinander in interkulturellen Pflegeteams

Interkulturelle Teams sind Alltag in der Pflege. Die Personalsituation in der Branche wird diese Entwicklung weiter verstärken: Das Statistische Bundesamt prognostiziert, dass im Jahr 2060 mehr als 30 Prozent der Menschen in Deutschland älter als 65 Jahre sein werden – und damit potenziell pflegebedürftig. Um die dafür benötigten Kräfte bereitzustellen, ist die Anwerbung von qualifizierten Menschen aus dem Ausland bereits an der Tagesordnung: 2022 hatten 14 Prozent der in der Pflege Beschäftigten einen Migrationshintergrund.

In den Blick zu nehmen sind dabei vor allem:

  • Generell kulturelle Unterschiede, auch hinsichtlich des Führungsstils 
  • Insbesondere unterschiedliche Sichtweisen auf Krankheit und Gesundheit
  • Kommunikative Gepflogenheiten, zum Beispiel der Umgang mit Betagten
  • Die Empathiefähigkeit der Teammitglieder

Durch das Festlegen von Standards können Einrichtungen die Zusammenarbeit grundsätzlich erleichtern.

Fünf Beispiele aus der Praxis

  • Das Team wird über den bisherigen Berufsweg neuer Kolleginnen und Kollegen informiert. Zu wissen, ob jemand im Herkunftsland bereits in dem Beruf ausgebildet wurde und gearbeitet hat oder nicht, reduziert Missverständnisse.
  • Im Team wird statt des regionalen Dialekts Hochdeutsch gesprochen. Das vereinfacht das Verständnis untereinander und erleichtert es Mitarbeitenden mit Migrationshintergrund, die deutsche Sprache zu lernen.
  • Informationsmaterial wie zum Beispiel Schulungsunterlagen werden gesammelt, aktualisiert und für alle verfügbar gehalten, vor allem auch für neue Mitarbeitende.
  • Feiertage der verschiedenen Kulturen werden gemeinsam begangen.
  • Die Einrichtung selbst und jedes Team benennt einen Kulturlotsen. Sie stehen als Ansprechpersonen zur Verfügung und entwickeln bestehende Standards im Austausch mit der Belegschaft kontinuierlich weiter.

Die AOK Rheinland/Hamburg und ihr Institut für Betriebliche Gesundheitsförderung unterstützen Einrichtungen gezielt dabei, Diversität und damit auch Interkulturalität in der Pflege gut zu managen. Zum Beispiel durch Seminarangebote zu interkultureller Zusammenarbeit. Auskunft dazu gibt gern Kristina Büttenbender.

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BGF in der Pflege

Die AOK unterstützt Pflegebetriebe dabei, sich für den Erhalt von Gesundheit und Leistungsfähigkeit ihrer Beschäftigten einzusetzen – auch in interkulturellen Pflegeteams.

KI-Boom: Nachfrage nach Fachkräften um 50 Prozent gestiegen

Unternehmen in Deutschland suchen zunehmend Fachkräfte für den Umgang mit Künstlicher Intelligenz (KI). Das belegt eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft für das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz. Im ersten Quartal 2023 kamen demnach 72 Prozent der Stellenanzeigen aus den Einsatzbereichen Big Data und Business Intelligence und 29 Prozent aus dem Fachgebiet Beratung. Für Forschung und Wissenschaft wurden 13 Prozent geschaltet – Mehrfachzuordnungen waren möglich. Damit stieg die Nachfrage nach Experten für KI in den vergangenen fünf Jahren um rund 50 Prozent.

Gesucht werden Spezialisten, die KI an die Unternehmen anpassen können. Sie sollen zudem in der Lage sein, die Technik zu verbessern und praktisch anzuwenden. Damit treibt KI einen Wandel in der Arbeitswelt voran, der Arbeitsabläufe generell und auch Unternehmenskulturen verändert – was bei betroffenen Beschäftigten, die bislang ohne KI gearbeitet haben, zu Ängsten und Unsicherheiten führen kann. Aus diesem Grund ist es wichtig, Mitarbeitende von Anfang an einzubeziehen und den Veränderungsprozess aktiv mitgestalten zu lassen. 

Tipps zur Einbindung der Belegschaft gibt unter anderem die Initiative Neue Qualität der Arbeit. Die AOK unterstützt Unternehmen mit Angeboten rund um New Work dabei, die neue Arbeitswelt gesund zu gestalten.

Stand

Erstellt am: 15.02.2024

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