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Heike Klein: Imkerei ist mehr als ein Hobby

Veröffentlicht am:25.10.2022

5 Minuten Lesedauer

Heike Klein von der AOK Niedersachen und ihr Mann betreiben eine Hobby-Imkerei. 20 Bienenvölker stehen unter ihrer Obhut. Bienenhaltung geht mit Verantwortung und Verpflichtung einher, ist aber auch ein ganz besonderes Hobby.

Heike Klein von der AOK bei der Arbeit mit Bienen.

© privat

Heike Klein ist seit dem 1. Januar 1990 Mitarbeiterin bei der AOK – eine Veteranin, wie sie selbst schmunzelnd sagt. Sie ist gelernte Industriekauffrau und studierte Betriebswirtschaftslehre mit dem Schwerpunkt Gesundheitswesen. So kam sie auch zur AOK. Heute arbeitet sie für die AOK Niedersachsen in dem Geschäftsführungsbereich, der das stationäre Gesundheitsmanagement betreut. Dazu gehören unter anderem Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen, mit denen Versorgungsverträge abgeschlossen und Vergütungsvereinbarungen regelmäßig neu verhandelt werden müssen. Darum kümmert sich Heike Klein seit vielen Jahren – und das immer noch mit Freude. Besonders die Rehabilitation ist für sie ein wichtiger und häufig unterschätzter Bestandteil der Gesundheitsversorgung. Hier wird der Mensch ganzheitlich betrachtet und behandelt und die Verbesserung der Lebensqualität der Patienten und Patientinnen steht im Mittelpunkt.

Die 61-Jährige wohnt gemeinsam mit ihrem Mann und zwei Hunden in einem Haus in einem kleinen Ort bei Hildesheim. Dort genießt sie das dörfliche Leben und die dennoch gute Anbindung an Hannover und Hildesheim. Und dann sind da noch ihre Bienen.

Local Hero Heike Klein von der AOK untersucht die Waben eines Bienenstocks.

© privat

Hobby-Imkerin Heike Klein: „Bienenzüchten ist ein tolles Hobby, bedeutet aber auch richtig Arbeit.“

Wie die Bienen bei Heike Klein einzogen

Zuerst war Heike Klein gar nicht begeistert, als ihr Mann ihr 2014 mitteilte, dass er sich gerne Bienen anschaffen wolle. Die Thematik des Bienensterbens wurde zu dieser Zeit einmal mehr groß in den Medien aufgegriffen und er wollte einen Beitrag leisten. Heike Klein war sich zunächst unsicher und hatte die konkrete Sorge, nicht mehr in Ruhe auf der Terrasse frühstücken zu können, ohne von Bienen gestört zu werden. Doch das seien Wespen, nicht Bienen, beruhigte sie ihr Mann. Nach erster Unsicherheit stimmte sie also zu und beobachtete vorsichtig, doch auch fasziniert das neue Hobby ihres Mannes. Ein Jahr später tat sie es ihm gleich, eignete sich die theoretischen Grundlagen des Imkerns an und besuchte Praxisschulungen. Seitdem teilen sie das gemeinsame Hobby mit großer Freude. „Imkern ist ein wunderbares Hobby als Ausgleich zum Alltag. Es ist geprägt von Ruhe und Natur“, berichtet Heike Klein. Zuerst war es nur ein einzelnes Bienenvolk in ihrem Garten. Mittlerweile hat das Ehepaar 20 Bienenvölker in vier umliegenden Dörfern, um die es sich kümmert.

„Imkern ist ein wunderbares Hobby als Ausgleich zum Alltag. Es ist geprägt von Ruhe und Natur.“

Heike Klein
AOK Niedersachsen

Imkern bedeutet Verantwortung

Einfach ein Bienenvolk im Internet zu kaufen, in den Garten zu stellen und dann in Ruhe zu lassen – damit ist es nicht getan. „Imkerei ist Nutztierhaltung, noch dazu die komplexeste Form. Das darf man nicht vergessen. Man gewinnt Honig und Wachs durch die Haltung von Honigbienen und hat Verantwortung für die Tiere. Ohne Pflege und Unterstützung würden sie sterben“, erzählt Heike Klein.

Viele Aufgaben über das Jahr verteilt

Mit ihren Bienen hat das Ehepaar Klein gut zu tun, vor allem in den Frühlings- und Sommermonaten. Die Imkerei richtet sich dabei immer nach der Natur. Wenn die Natur im Frühling erwacht, erwacht auch das Bienenvolk aus der Winterruhe. Die Bienen finden dann wieder Nahrung und fliegen in einem Radius von etwa drei Kilometern um ihren Stock herum. In dieser Zeit schauen die beiden etwa einmal pro Woche nach dem Rechten. Dabei ist es wichtig zu verhindern, dass ein Schwarm auszieht und sich einen neuen Stock sucht. „Es ist zwar schön, Bienen in der freien Natur leben zu sehen, doch sie würden kaum mehr als zwei bis drei Jahre überleben“, berichtet Heike Klein. Die Existenz von Honigbienen ist in der freien Natur kaum noch möglich. Es gibt zu wenig Nahrung und sie haben keinen Schutz gegen ihren größten Feind, die Varroamilbe. Vor dieser Milbe müssen Imker und Imkerinnen ihre Bienenvölker auch regelmäßig schützen. Mehrmals im Jahr müssen Behandlungen durchgeführt werden, um die Milben zu bekämpfen. Ende Mai und Ende Juli steht dann die Honigernte für das Ehepaar Klein an. Honig ist der natürliche Wintervorrat für die Bienen. Wenn ein Teil entnommen wird, muss dieser deshalb mit Futter ersetzt werden, zum Beispiel mit Zuckerlösung oder Zuckersirup. Für die Winterruhe von Oktober bis März wird dann zugefüttert.

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Sie wollen nachhaltig und gesund leben? Die AOK unterstützt Sie dabei mit vielfältigen Angeboten, zum Beispiel in Form von Ernährungsberatungskursen in Ihrer Nähe.

Die Verpflichtungen beim Bienenzüchten

Dem Ehepaar Klein ist es wichtig, verantwortungsvolle Imkerei zu betreiben. Das heißt, sie versuchen, alles so naturnah wie möglich zu gestalten. Dazu gehört, die Bedürfnisse der Bienen zu kennen und sich Fachwissen über Bienengesundheit und -hygiene anzueignen. Das Gleiche gilt für die Lebensmittelproduktion. Wissen ist wichtig, um der Verantwortung gegenüber den Tieren und den Verbrauchern gerecht zu werden. „Außerdem kann man nicht einfach für zwei Wochen während der Schwarmzeit in den Urlaub fahren“, so die Hobby-Imkerin. Es gibt zwar grobe Zeiten für bestimmte Aufgaben, doch die Termine sind nicht fest planbar. Alles ist wetterabhängig. Und wenn das Ehepaar in den Urlaub fährt, bereiten sie alles so vor, dass es den Bienen in ihrer Abwesenheit an nichts fehlt und bei Problemen ein befreundeter Imker einspringen kann. „Es ist ein tolles Hobby, bedeutet aber auch richtig Arbeit.“

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Durch Bienenhaltung einen Beitrag für die Natur und die Region leisten

Es gibt den alten Spruch, dass jedes Dorf einen Imker haben sollte. Dahinter steckt auch heute noch viel Wahres. Bienen leisten eine enorme Bestäubungsleistung – durch sie können viele Lebensmittel wie Obst und Gemüse aus dem regionalen Anbau erst in den Supermarkt gelangen, da sie die Verbreitung unterstützen und den Ertrag der Ernte steigern. Heike Klein und ihr Mann wollen mit der Bienenhaltung einen Beitrag zur Flora und Fauna in ihrer Umgebung leisten. Sie wünschen sich auch mehr Wertschätzung für Lebensmittel, da ihr Hobby sie für die Thematik sensibilisiert hat. „Ohne Bienen wäre die Vielfalt und Ausgewogenheit unserer Ernährung nicht gegeben.“

Bei der Vermarktung des Honigs, den sie produzieren, setzen sie ebenfalls auf Regionalität. „Börde-Honig – aus der Region, für die Region“ lautet das Label. Dabei schmeckt der Honig jedes Jahr ein bisschen anders, je nachdem, was und wie viel gerade blüht. Heike Klein berichtet, dass der erste eigene Honig ein ganz besonderes Erlebnis für sie war: „Wir waren unglaublich stolz und es war so ein tolles Geschmackserlebnis. Honig vom Imker schmeckt einfach anders.“ Doch manchmal schmeckt ihr der eigene Honig auch nicht ganz so gut. „Wir hatten anfangs einmal einen Sommerblütenhonig mit einem außergewöhnlich hohen Anteil von Lindenblüten. Das Aroma war recht medizinisch. Der hat mir und einigen meiner Kollegen und Kolleginnen gar nicht geschmeckt“, erzählt sie lachend.

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