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Fünf effektive Vorsorge-Lifehacks

Veröffentlicht am:28.10.2022

5 Minuten Lesedauer

Mit nur fünf Minuten Zeitaufwand pro Tag können Sie einen wichtigen Beitrag für Ihre Gesundheit leisten. Wir haben fünf Vorsorge-Lifehacks für Sie zusammengestellt, die sich leicht in den Alltag integrieren lassen.

Frau will frühzeitig Hautkrebs erkennen und kontrolliert ihre Leberflecken.

© iStock / Albina Gavrilovic

Dr. med. Maximilian Bunse ist Mediziner bei der Betrieblichen Gesundheitsförderung der AOK Nordwest. Sein Schwerpunkt liegt in der Präventionsarbeit: Dort hilft er Betrieben und Menschen, sich selbst zu helfen – und unterstützt sie auf einem Weg in ein gesünderes Leben.

1. Tasten Sie Ihren Körper unter der Dusche ab

Der erste Vorsorge-Lifehack lässt sich ganz einfach in die tägliche Dusch-Routine einbauen: das Abtasten der Brust bei Frauen sowie der Hoden bei Männern. Die Dusche vereint zwei Vorteile: Durch das warme Wasser ist das Gewebe weich und entspannt. Zudem gleiten die Hände leichter über die Haut, mögliche Veränderungen lassen sich so besser ertasten. Eine gute Ergänzung zu den Früherkennungsuntersuchungen für Brustkrebs und Hodenkrebs.

Rund 80 Prozent der Knoten werden von Patienten und Patientinnen selbst entdeckt. Dies geschieht allerdings oft zu spät. Daher lohnt sich eine regelmäßige Selbstuntersuchung immer. Werden Sie aufmerksam, wenn Sie Verhärtungen und Knötchen ertasten. Schwellungen, Schmerzen und Ziehen sowie Veränderungen in Größe und Form sind ebenfalls Warnzeichen. Fühlt es sich plötzlich anders an, als Sie es gewohnt sind, gehen Sie zeitnah zu einem Arzt oder zu einer Ärztin. Getreu dem Motto „Übung macht den Meister“: Lernen Sie die eigene Brust beziehungsweise den eigenen Hoden kennen. Veränderungen bemerkt man meist nämlich erst nach einigen Monaten.

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2. Nutzen Sie das Abtrocknen zum Leberflecken-Check

Nach dem Duschen lässt sich das anschließende Abtrocknen gut nutzen, um Leberflecken auf der Haut zu begutachten. Sind neue dazugekommen oder haben sich bereits bestehende verändert? Da sich der Rücken so schwer einsehen lässt, ist eine entspannte und wohltuende Massage mit dem Partner oder der Partnerin ein idealer Moment für die Kontrolle. Die regelmäßige Eigenuntersuchung der Haut ist eine wertvolle Ergänzung zu den Hautkrebs-Screenings, die die AOK schon ab dem 20. Lebensjahr im Zwei-Jahres-Rhythmus übernimmt.

Wenden Sie die ABCDE-Regel an, als eine gute Orientierung, um schwarzen Hautkrebs zu erkennen:

  • A stehe für Asymmetrie,
  • B für Begrenzung,
  • C für Color (Farbe),
  • D für Durchmesser sowie Dynamik und
  • E für Erhabenheit.

Das heißt zusammengefasst für Sie: Zeigt ein Leberfleck eine ungleichmäßige Form (nicht rund oder oval), hat er verwischte oder ausgefranste Ränder, sind verschiedene Färbungen zu sehen, ist er größer als fünf Millimeter im Durchmesser, hat er sich in der letzten Zeit verändert, ist er tastbar oder ist er neu entstanden, sollten Sie einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen. Juckreiz und Blutungen aus einem Leberfleck sind ebenfalls Warnzeichen.

„Grundsätzlich gilt: Bitte schützen Sie sich vor zu viel UV-Strahlen. Daher die Mittagssonne zwischen 11 und 15 Uhr meiden und Sonnenschutz verwenden.“

Dr. med. Maximilian Bunse
Mediziner bei der Betrieblichen Gesundheitsförderung der AOK Nordwest

3. Riechen Sie an Ihrer Zahnseide

Das Trio Zahnbürste, Zahnpasta und Zahnseide entfernt effektiv Beläge, Bakterien und Verfärbung von den Zähnen und beugt Mundgeruch vor. Dabei leistet die Zahnseide, was die Zahnbürste nicht schafft: Sie kommt in die engen Zahnzwischenräume und bis zu einem gewissen Grad auch unter das Zahnfleisch. Das ermöglicht wichtige Rückschlüsse auf die Zahngesundheit. Schon ein kurzer Blick sowie ein schneller „Riecher“ genügen für den Vorsorge-Check: Blut an der Zahnseide deutet auf eine Zahnfleischentzündung hin. Riecht die Zahnseide streng und kommt dieser Geruch nicht von dem leckeren Knoblauchgericht vom Vorabend, ist das ebenfalls ein Warnzeichen für eine Bakterienüberbesiedelung.

Eine Zahnbürste kommt leider nur an drei von fünf Seiten des Zahnes. Deshalb gehört zu einer guten Mundhygiene auch Zahnseide. Nutzen Sie täglich Zahnseide und kontrollieren Sie das Zahnfleisch. Lassen bestehende Blutungen trotz guter Mundhygiene nicht nach, sollten Sie zum Zahnarzt oder zur Zahnärztin gehen. Eine professionelle Zahnreinigung entfernt die Bakterien aus den Zahnfleischtaschen. Eine nicht behandelte Entzündung des Zahnbettes führt im schlimmsten Fall zu Zahnausfall.

Mann benutzt Zahnseide, um Krankheiten vorzubeugen, denn Gesundheitsvorsorge ist mehr als nur Hautkrebs erkennen.

© iStock / Prostock-Studio

Zahnseide ist ein Standard der Gesundheitsvorsorge: Blut an ihr deutet auf eine Zahnfleischentzündung hin, ein übler Geruch auf eine Bakterienüberbesiedelung.

„Auch wenn Sie keine Beschwerden haben, sollten Sie halbjährlich zum Zahnarzt oder zur Zahnärztin gehen und Ihre Mundgesundheit überprüfen lassen.“

Dr. med. Maximilian Bunse
Mediziner bei der Betrieblichen Gesundheitsförderung der AOK Nordwest

4. Lassen Sie das Maßband sprechen

Übergewicht ist kritisch für die Gesundheit. Denn es erhöht das Risiko für Diabetes mellitus Typ 2, Bluthochdruck, Arterienverkalkung und Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall. Gefährlich dabei sind nicht die Fettspeicher direkt unter Haut, sondern diejenigen, die um unsere Bauchorgane wie Darm oder Leber liegen.

Ob eine Gefahr vom Bauchfett ausgeht, verrät das Maßband: Dieses wird mittig zwischen Beckenkamm und Rippenbogen positioniert und gerade um den Bauch gezogen (ungefähr auf Bauchnabelhöhe). Der männliche Bauchumfang sollte nicht mehr als 94 Zentimeter betragen, der weibliche nicht mehr als 80 Zentimeter. Ab einem Umfang von 102 Zentimetern bei Männern und 88 Zentimetern bei Frauen liegt sogar ein deutlich erhöhtes Risiko für Stoffwechsel- und Herz-Kreislauf-Krankheiten vor.

Das Fett um unsere Bauchorgane ist deswegen so kritisch, weil es sehr stoffwechselaktiv ist. Es setzt Fettsäuren frei, bildet entzündungsfördernde Botenstoffe und schüttet Hormone aus. Je mehr von dem aktiven Gewebe vorhanden ist, desto größer sei das Risiko, dass der Blutdruck steigt, die Blutfettwerte aus dem Gleichgewicht geraten, der Blutzuckerspiegel aus dem Takt gerät und die Adern verkalken. Das Maßband ergänzt daher gut den Gesundheits-Check-up, der ab dem 35. Lebensjahr alle zwei Jahre von den Krankenkassen übernommen wird. Es geht darum, Fett und nicht Muskeln oder Wasser zu verlieren. Deshalb ist das Maßband auch effektiver als die Waage. Denn schrumpfender Bauchumfang bedeute ein Abschmelzen des Fettgewebes.

5. Lassen Sie auf der Toilette Ihren Blick über die Fliesen streifen

Die Zeit auf der Toilette eignet sich ebenfalls für einen Vorsorge-Lifehack. Der Blick auf die Badezimmerfliesen ist ein guter Augentest. Die Gitterstruktur, wie sie bei den Fliesen zu finden ist, kommt auch beim sogenannten Amsler-Gitter-Test von Augenärzten zum Einsatz. Ein Auge wird jeweils mit der Hand abgedeckt, während das andere einen festen Punkt auf den Fliesen fixiert. Sind die geraden Linien um diesen Punkt herum wellenförmig, verschwommen oder verzerrt, deutet das auf eine krankhafte Veränderung der Augen hin. Schatten, leere Stellen im Gitter sowie unscharfes Sehen sind weitere Warnzeichen.

Dieser Vorsorge-Lifehack ist eine praktische Selbstkontrolle. Schatten im Blickfeld, verzerrtes Sehen, eine plötzliche Sehverschlechterung, Lichtblitze und Schmerzen sind Warnzeichen für ernste Erkrankungen des Auges wie eine altersbedingte Makuladegeneration oder Grüner Star. Denn unbehandelt lassen diese Erkrankungen den Patienten oder die Patientin erblinden. Sie sollten nicht zögern, zum Arzt oder zur Ärztin zu gehen, sobald Sie Veränderungen im Sehvermögen feststellen. Schutz der Augen vor UV-Licht ist ebenfalls sehr wichtig. Denn dieses kann Ihre Augenoberfläche, die Linse und die Netzhaut nachhaltig schädigen.

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