Zum Hauptinhalt springen
AOK WortmarkeAOK Lebensbaum
Gesundheitsmagazin

Stoffwechsel

Bauchfett verlieren: So riskant ist Viszeralfett

Veröffentlicht am:04.07.2022

3 Minuten Lesedauer

Über die Hälfte der Deutschen ist übergewichtig. Besonders diejenigen mit zu viel Bauchfett sind gesundheitlich gefährdet. Doch wie wird man das ungesunde Viszeralfett los, um Folgekrankheiten vorzubeugen?

Mensch mit vermehrtem Bauchfett

© iStock / herkisi

Viszeralfett: ein ungeliebter Wegbegleiter

In der heutigen Zeit fällt es zwischen endlos vielen Fastfood-Restaurants, Snacks und Erfrischungsgetränken oft schwer, diszipliniert zu bleiben. Übersteigt allerdings die tägliche Kalorienaufnahme den Verbrauch, setzt der Körper die überschüssige Energie in Form von Fettpolstern an.

Dabei wird in der Medizin zwischen zwei Arten von Fett unterschieden:

  • Ein Vertreter ist das sogenannte Unterhaut-Fettgewebe, auch subkutanes Fett genannt. Wie der Name verrät, liegt es direkt unter der Haut. Ein prominenter Vertreter für subkutanes Fett ist das altbekannte Hüftgold, das sich insbesondere an Hüfte, Oberschenkeln und Po ansammelt. Auch die ungeliebten Speckrollen, die sich mit Daumen und Zeigefinger ertasten lassen, werden dem subkutanen Fett zugeordnet und stellen keine erhöhte Gesundheitsgefahr dar.
  • Anders sieht es beim Viszeralfett oder Bauchfett aus. Es lagert sich um die Bauchorgane herum an und lässt den Bauch hervorstehen, was im Volksmund als Bierbauch bezeichnet wird – wenngleich das Bauchfett nicht (nur) durch Bier entsteht. Sowohl Männer als auch Frauen können ein Zuviel an Viszeralfett anlagern, wobei es bei Männern häufiger vorkommt. Frauen neigen mehr zu Hüft- als zu Bauchfett. Das Bauchfett unterscheidet sich hinsichtlich seiner Eigenschaften stark vom Unterhautfett. Es ist besonders stoffwechselaktiv – das heißt, es sondert verschiedene Stoffe ab, die für den Körper gefährlich werden können, indem sie etwa Entzündungen begünstigen.
Viszerales Fett schadet der Gesundheit. Experten und Expertinnen raten dazu, es zu reduzieren - durch Sport und eine gesunde Ernährung.

Warum ist Bauchfett so gefährlich?

Mit einem hohen Anteil an Viszeralfett steigt unter anderem das Risiko für die folgenden Krankheiten:

Herz-Kreislauf-Erkrankungen:

Störungen des Stoffwechsels:

  • erhöhter Blutzucker
  • erhöhte Blutfettwerte
  • Insulinresistenz
  • Diabetes mellitus
  • metabolisches Syndrom (gemeinsames Auftreten von Übergewicht, Bluthochdruck, erhöhtem Blutzuckerspiegel und gestörtem Fettstoffwechsel)

Das viszerale Fett zu reduzieren ist daher wichtig, um Folgekrankheiten zu vermeiden. Die gute Nachricht: Es ist gar nicht so schwierig, es loszuwerden.

Habe ich zu viel Bauchfett?

Es gibt eine einfache Methode, um das Ausmaß des Bauchfettes zu bestimmen: Das Verhältnis zwischen Taillen- und Hüftumfang gibt Auskunft darüber, ob bereits ein kritischer Wert überschritten wurde. Anders sieht es übrigens beim BMI aus, der beim Thema Viszeralfett weniger aussagekräftig ist.

Das Taille-Hüft-Verhältnis (WHR) wird berechnet, indem der Bauchumfang in Zentimetern durch den Hüftumfang in Zentimetern geteilt wird. Bedenklich wird es, wenn Männer einen Wert von 0,9 oder mehr und Frauen einen Wert ab 0,85 erreichen.

Passende Artikel zum Thema

Gesunde Lebensmittel

© iStock / alvarez

Eine ausgewogene Ernährung ist das A und O, um Bauchfett zu verlieren.

Bauchfett loswerden – mit diesen fünf Tipps klappt es bestimmt

Viszerales Fett entsteht primär durch eine unausgewogene Ernährung. Dies ist jedoch in den meisten Fällen nicht der einzige Faktor. Wer erfolgreich und dauerhaft sein Bauchfett zum Schmelzen bringen möchte, sollte ganz generell auf seinen Lebensstil achten. Diese Tipps helfen:

  1. Fastfood, Süßigkeiten, Weißmehlprodukte und zuckerhaltige Getränke reduzieren: Sie sind verführerisch, doch sättigen kaum und führen im Gegenteil bei vielen Menschen zu Heißhunger. Daher sollten Pommes, Schokolade, Toastbrot und Cola aus dem täglichen Speiseplan gestrichen werden. Auch Säfte sind aufgrund ihres hohen Zuckergehalts ungesünder, als sie aussehen, und sollten lediglich die Ausnahme bleiben – wenn dann als Schorle mit Mineralwasser.
  2. Mehr Gemüse, Salat und proteinhaltige Lebensmittel essen: Gemüse und Salat strotzen nur so vor Ballaststoffen, die sättigen und gut für die Darmgesundheit sind. Proteine, die beispielsweise in magerem Fleisch, Fisch, Eiern und Hülsenfrüchten enthalten sind, haben generell die Eigenschaft, besonders lange satt zu halten und den Appetit auf süße Sünden zu reduzieren.
  3. Viel trinken: Etwa 1,5 l Wasser oder ungesüßte Tees sollten es sein. Wem das zu langweilig ist, kann es mal mit „Infused Water“ probieren. Hierbei wird das Wasser zum Beispiel mit Limetten- und Gurkenscheiben sowie Minze aufgepeppt. Genügend zu trinken kann das Sättigungsgefühl verbessern und ist zudem wichtig für einen gut funktionierenden Stoffwechsel.
  4. Mindestens 30 Minuten Bewegung am Tag: Genügend körperliche Aktivität ist enorm wichtig, um Bauchfett zu reduzieren. Ob Walking, ein kleiner Lauf am Morgen oder eine andere Sportart, die Freude bereitet. Es erfordert für viele Menschen anfangs etwas Disziplin, doch sobald erste Erfolge sichtbar werden, fällt es gleich viel leichter.
  5. Ausreichend Entspannung: Es mag zunächst unlogisch klingen, doch auch tägliche Entspannung ist immens wichtig, wenn es darum geht, Bauchfett zu verlieren und dauerhaft ein gesundes Gewicht zu erreichen. Der Grund: Ein erhöhter Stresspegel führt zu vermehrtem Appetit und Heißhunger und kann die Ansammlung von Bauchfett fördern.

Ernährungskurse bei der AOK finden

Hilfreiche Tipps und eine umfangreiche Beratung erhalten Sie bei der AOK Ernährungsberatung.

Waren diese Informationen hilfreich für Sie?

Noch nicht das Richtige gefunden?