Workout

Winter-Workout: gut für Kopf und Körper

Veröffentlicht am:10.11.2020

5 Minuten Lesedauer

Aktualisiert am: 01.12.2025

Training mit dem eigenen Körpergewicht: Bodyweight-Workouts sind kurz, intensiv und für Menschen jeden Fitnesslevels geeignet. Sie sind ideal für zu Hause und lassen sich gut in den Winteralltag integrieren.

Eine Frau in einem dunkelgrünen Oberteil führt in ihrem Wohnzimmer eine Seitenplanke aus.

© iStock / Strelciuc Dumitru

Training trotz Kälte – fit durch den Winter

Der Winter kann aufs Gemüt schlagen. Körperliche Aktivität kann helfen, denn sie steigert den Serotoninspiegel im Körper. Serotonin ist ein Hormon, das auch als Glückshormon bezeichnet wird – es wirkt stimmungsaufhellend und antriebssteigernd. Regelmäßiger Sport regt außerdem die Produktion wichtiger Immunzellen und Botenstoffe an, was unsere Abwehrkräfte beeinflusst und hilft, fit durch den Winter zu kommen. Bewegung im Freien – wie beispielsweise Joggen im Winter ist besonders gesund, da die Immunkörper hier noch stärker angeregt werden.

Dehnen bei Kälte

Um beim Sport im Winter Verletzungen vorzubeugen, bieten sich vor dem Training lockere Aufwärmübungen an. Nach dem Aufwärmen kann bei Bedarf ein zielgerichtetes Stretching erfolgen.

Flexibel, warm und wirksam: Bodyweight-Training zu Hause

Doch so vorteilhaft Sport an der frischen Luft in den Wintermonaten ist, suchen viele nach einer Alternative. Bodyweight-Training ist ideal für alle, die in der dunklen Jahreszeit weniger Zeit oder Energie für lange Aktivitäten im Freien haben. Die kurzen, intensiven Einheiten lassen sich leicht in den Alltag integrieren. Der oft ungemütliche Weg zum Fitnessstudio bei schlechtem Wetter entfällt, denn effektives Training mit dem eigenen Körpergewicht ist auch zu Hause möglich. So sind Kälte, Glätte und Nässe kein Hindernis mehr. Warum Bodyweight-Training so effektiv ist, verrät Fitness-Experte Prof. Dr. Ingo Froböse. Er ist emeritierter Universitätsprofessor für Prävention und Rehabilitation im Sport an der Deutschen Sporthochschule in Köln.

Krafttraining zu Hause kostenlos und barrierefrei: Immer mehr Expertinnen und Experten raten heute zum sogenannten Bodyweight-Training. Der Widerstand, der sonst von Hanteln, Kettlebell oder TRX-Band erzeugt wird, stammt hier ausschließlich vom eigenen Körpergewicht. Es wird bei Bodyweight-Übungen als Widerstand genutzt, gegen den die Muskulatur arbeiten muss.

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So effektiv ist Bodyweight-Training

Ingo Froböse zitiert eine amerikanische Studie der Harvard University, die belegt, wie effektiv dieses Workout ist: Sie verglich ein progressives Liegestütztraining mit herkömmlichem Bankdrücken. Um das Training effektiver zu gestalten, wurde bei den Liegestützen nicht wie üblich die Wiederholungszahl der Übungen, sondern der Schwierigkeitsgrad erhöht, zum Beispiel durch eine erhöhte Position der Füße. Beim Bankdrücken geschieht dies durch Zunahme von Gewicht.

Durch beide Techniken wurde die Muskelkraft des Rumpfes gleichermaßen gestärkt. „Die Studie zeigt also: Übungen mit dem Körpergewicht können bei hoher Trainingsintensität durch eine kontinuierliche Anpassung der Trainingsreize zu einer Kraftsteigerung führen“, erklärt Fitness-Experte Ingo Froböse.

„Bei Übungen mit Eigengewicht ist eine gute Körperwahrnehmung und -stabilität äußerst wichtig, um sie effizient und gezielt durchzuführen.“

Prof. Dr. Ingo Froböse
Sportwissenschaftler und Fitness-Experte

Bodyweight-Training: Wie oft pro Woche?

Besonders geeignet ist es für jene Menschen, die bereits erste Berührungspunkte mit Sport hatten. „Denn bei Übungen mit Eigengewicht ist eine gute Körperwahrnehmung und -stabilität äußerst wichtig, um sie effizient und gezielt durchzuführen“, sagt Sportwissenschaftler Froböse.

Um Effekte zu erzielen, so der Experte, sollte der Trainingsumfang idealerweise bei drei Einheiten pro Woche liegen. Dazwischen ist es wichtig, Erholungstage für den Organismus und die Muskulatur einzuplanen, die beispielsweise für Ausdauereinheiten genutzt werden können.

Ein älterer Mann führt im Wohnzimmer eine Gleichgewichtsübung aus. Er streckt dabei einen Arm und ein Bein von sich.

© iStock / Anchiy

Für Menschen jeden Fitnesslevels geeignet: Übungen mit dem eigenen Körpergewicht sind das ideale Workout für den Winter.

Workout: Übungen zum Nachmachen

  • Ausdauer trainieren mit der Kniebeuge

    Hüftbreit hinstellen und die Hüfte nach hinten schieben, als würde dort ein Stuhl stehen. Anschließend die Knie beugen, um sich in die Hocke zu setzen – die Knie sollten sich dabei in Richtung der Fußspitzen bewegen. Am untersten Punkt der Bewegung wieder aufstehen. 30-mal wiederholen.

    Für Fortgeschrittene: Beine beugen. Mit den Armen Schwung holen und vom Boden abdrücken. Nach oben springen und mit der Landung direkt wieder in die gehockte Position übergehen. 30-mal wiederholen.

  • Die Brücke für einen knackigen Po

    Auf den Rücken legen. Die Knie anwinkeln und die Hüfte heben, bis der Körper zwischen den Knien und den Schultern eine möglichst gerade Linie bildet. Die Fersen sollten nahe unter den Knien bleiben, fünf Sekunden halten. Den Po senken, aber nicht absetzen – 30-mal wiederholen.

    Für Fortgeschrittene: Ein Bein dabei ausstrecken.

  • Superman beugt Rückenschmerzen vor

    Auf den Bauch legen, die Arme nach vorne ausstrecken, die Beine nach hinten. Den rechten Arm und das linke Bein nach oben anheben. Die Spannung für einige Sekunden halten und anschließend wieder absenken. Dann die Übung mit dem linken Arm und dem rechten Bein ausführen. Pro Seite 15-mal wiederholen.

    Für Fortgeschrittene: Beide Arme und Beine gleichzeitig heben und oben kurz halten. 30-mal wiederholen.

Die Brücke ist eine gute Übung für Rücken, Beckenboden, Po und Oberschenkel. Sie wollen mehr trainieren? Auf dem AOK-Gesundheitskanal auf YouTube finden Sie passende Workouts – oder Sie stellen sich Ihr Training ganz einfach selbst zusammen.

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