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Pilates stärkt und entspannt durch Atmung und Bewegung

Veröffentlicht am:14.03.2023

3 Minuten Lesedauer

Aktualisiert am: 19.12.2023

Pilates ist ein sanftes Ganzkörpertraining, das Atmung und Bewegung in Einklang bringen soll. Die Übungen können zum Beispiel bei Rückenproblemen helfen, eignen sich aber auch zur Vorbeugung vieler anderer Beschwerden.

Frauen machen Pilates in der Gruppe.

© iStock / Mikolette

Was ist Pilates und wo liegt der Unterschied zu Yoga?

Pilates ist ein ganzheitliches Training und zeichnet sich durch langsame, fließende und kontrollierte Bewegungen aus, die von einer ruhigen, tiefen Atmung begleitet werden. Die Urform dieser Trainingsmethode geht auf Joseph Hubert Pilates zurück, der sie Anfang des 20. Jahrhunderts unter der Bezeichnung „Contrology“ (= die Koordination von Körper und Geist) entwickelt hat.

Zunächst wurde mit Pilates unter anderem in den Bereichen Tanz und Schauspiel trainiert, um die Körper der Tänzer und Darsteller zu stärken. Dann hat auch die Öffentlichkeit das Trainingssystem für sich entdeckt. Das klassische Programm beinhaltet knapp 40 Übungen, die in einer vorgegebenen Reihenfolge absolviert werden. Zum Teil sind die Übungen den Asanas, also den Körperstellungen des Hatha-Yogas ähnlich.

Der Unterschied zwischen Yoga und Pilates besteht vor allem darin, dass das Pilates-Training keinen spirituellen Hintergrund hat – auch wenn die Konzentration auf den eigenen Körper und die korrekte, kontrollierte Bewegung tatsächlich etwas Meditatives haben kann. Ein weiterer Unterschied zwischen Pilates und Yoga besteht darin, dass bei den Übungen speziell entwickelte Pilates-Geräte und anderes Pilates-Zubehör wie etwa Bälle oder Rollen zum Einsatz kommen können, die das Übungsspektrum erweitern sowie zusätzlich Koordination und Stabilität fordern sollen. Damit lassen sich Übungen variieren, verhärtete Muskeln massieren sowie das Gleichgewicht oder bestimmte Muskelgruppen besser trainieren.

Zwei Jugendliche versuchen sich beim Pilates und bekommen dabei Hilfe von einer Trainerin.

© iStock / JackF

Bei Pilates kommt es auch auf die richtige Ausführung der Übungen an, Trainer und Trainerinnen können dabei helfen.

Wie funktioniert Pilates?

Pilates zielt darauf ab, den gesamten Körper systematisch zu trainieren, und zwar durch folgenden Dreiklang:

  • Dehnungsübungen
  • Kräftigungsübungen
  • Atemübungen

Wer sich bewusst auf Bewegung und Atmung konzentriert, steigert Selbstwahrnehmung sowie Körpergefühl – und kann damit Körper und Geist verbinden, so die Theorie von Joseph Pilates.

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Ein zentraler Bestandteil ist dabei das sogenannte Powerhouse – vereinfacht gesagt: die Korsett-Muskulatur. Diese wird aktiviert, indem man Rücken-, Bauch- und Beckenbodenmuskulatur anspannt und so den Rumpf stabilisiert. Die Kontrolle über die Körpermitte wird während des gesamten Trainings beibehalten.

Zusammengefasst gelten bei allen Pilates-Übungen folgende sechs Prinzipien:

  1. Zentrierung: Jede Übung beginnt mit der Aktivierung des Powerhouse.
  2. Atmung: Der Atemrhythmus bestimmt das Tempo der Bewegung.
  3. Kontrolle: Es wird immer wieder geprüft „Führe ich die Bewegung technisch richtig aus?“
  4. Konzentration/Aufmerksamkeit: Die Sporttreibenden konzentrieren sich auf die gerade aktive Muskulatur der jeweiligen Übung.
  5. Bewegungspräzision: Es gilt das Prinzip „Qualität vor Quantität“. Übungen werden also möglichst exakt ausgeführt. Danach richtet sich auch die Häufigkeit der Wiederholungen: Denn sind die Muskeln erschöpft, wird die Ausführung automatisch unsauber.
  6. Bewegungsfluss: Übungen werden fließend durchgeführt – auch die Übergänge zwischen den Übungen sind fließend.

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Was bewirkt Pilates?

Anders als beim Muskeltraining mit Gewichten stärkt Pilates vor allem die tiefer liegende Rumpfmuskulatur. Darüber hinaus steigert es Kraft, Beweglichkeit, Koordination und Balance sowie die Selbstwahrnehmung: Wer regelmäßig übt, bekommt ein neues Körperbewusstsein. Das kann sich nicht nur positiv auf eine aufrechte Haltung der Wirbelsäule auswirken, sondern auch für einen entspannten Schulter-Nackenbereich sorgen. Regelmäßiges Pilatestraining kann zudem das Zusammenspiel von Bewegung und Atmung fördern.

Mittlerweile ist Pilates auch als Präventionsmaßnahme von den gesetzlichen Krankenkassen anerkannt, um beispielsweise Rückenproblemen vorzubeugen. Auch bei chronischen Rückenschmerzen, während oder nach einer Schwangerschaft oder als Reha-Maßnahme nach Verletzungen kann Pilates helfen, Beschwerden zu lindern.

Pilates als Präventionsmaßnahme der AOK

Für wen ist Pilates geeignet?

Prinzipiell ist Pilates für alle Menschen geeignet, die ihren Köper kräftigen und beweglich halten möchten. Ausdauersportler und -sportlerinnen beispielsweise schätzen das sanfte Krafttraining als Ausgleich genauso wie ältere Menschen, die sich fit halten wollen oder Sportmuffel, die seit Längerem keinen Sport mehr gemacht haben und wieder anfangen möchten. Weiterer Vorteil: Das Verletzungsrisiko ist gering, da abrupte Bewegungen vermieden und die Übungen sehr kontrolliert ausgeführt werden. Auch das Übungstempo kann jeder Einzelne selbst bestimmen. Zudem ist es möglich, das Training individuell anzupassen. Zertifizierte Trainer und Trainerinnen geben dabei Hilfestellung und wissen, auf was im Einzelfall geachtet werden muss.

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