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Der Umwelt zuliebe: Wie Sie Pilze zu Hause selber züchten können

Veröffentlicht am:10.05.2021

3 Minuten Lesedauer

Champignons aus der eigenen Keller-Zucht? Austernseitlinge aus dem Pappkarton? Kein Problem! Sie können Speisepilze nämlich nicht nur im Supermarkt kaufen, sondern auch ganz einfach im eigenen Heim anbauen. Welche Bedingungen die Pilzkulturen zum Wachsen benötigen und wie Sie erfolgreich Ihre eigenen Pilze gedeihen lassen können.

Selbst gezüchtete Pilze liegen in einer Schale.

© iStock / Foxys_forest_manufacture

Pilze züchten: Eine gute Idee?

Magnesium, Kalzium, Eisen, Proteine, Vitamine – Pilze sind nicht nur vielfältig im Geschmack und in der Zubereitung, sondern stecken zudem voller gesunder Nährstoffe, die zu einer ausgewogenen Ernährung beitragen. Allerdings tun sie das nur dann, wenn sie frei von Pestiziden und Umweltbelastungen sind. Schon alleine deswegen bietet es sich für Pilzliebhaber an, zu Hause ganz einfach eine eigene Zuchtstation zu eröffnen. 

Ein weiterer Punkt, der für den Eigenanbau spricht: Die Jagd auf Pilze führt in vielen Waldgebieten zu einem regelrechten Massenansturm. Viele Sammler achten dabei nicht auf die Umwelt – Flechten und Moose werden zertrampelt, Mikrobiotope zerstört. Auch viele Pilze leiden unter dieser Unachtsamkeit des Sammeltourismus, dabei sind sie der Grundbaustein des Waldes.

Wieso also nicht einfach selbst eine kleine Pilzzucht auf die Beine stellen? Was zunächst nach sehr viel Aufwand klingt, ist im Grunde ziemlich unkompliziert und funktioniert mit einer Vielzahl an beliebten Speisepilzen. 

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Champignons, Austernpilze und Co züchten: Welche Pilze, welches Substrat, welche Umgebung?

Eine ganze Reihe an Pilzarten wächst im heimischen Pappkarton: von Champignons über Seitlinge bis hin zu Shiitakepilzen. Mit allen Sorten funktioniert das allerdings nicht – Pfifferlinge und Steinpilze etwa wachsen nur in der freien Wildbahn. Doch zum Glück ist das Pilzsortiment sehr breit aufgestellt, weshalb bestimmt auch für Sie das richtige Schwammerl dabei ist. 

Ihre Pilzbrut oder Aufzuchtsets finden Sie in der Regel in verschiedenen Gartencentern oder Baumärkten – mit etwas Glück sogar im Supermarkt. Wer die große Auswahl haben möchte, wird im Internet garantiert fündig.

Abhängig von Ihrer Pilzauswahl ist auch die Wahl des Substrats, da unterschiedliche Sorten unterschiedliche Ansprüche haben. Während Champignons am besten mit bestimmten Substratmischungen oder Baumrinde gedeihen, sind Austernpilze nicht sonderlich wählerisch. 

Fast alle Pilze fühlen sich in einer kühlen und feuchten Umgebung am wohlsten, weshalb sich vor allem Keller besonders gut für die Zucht eignen. Doch auch im Badezimmer oder auf dem Küchentisch kann Ihre Zucht gelingen. Wichtig sind dabei möglichst gleichmäßige, nicht zu warme Temperaturen zwischen 15 und 25 Grad, die von Sorte zu Sorte variieren können. In jedem Fall sollte der Standort jedoch windgeschützt und schattig sein.

Die ersten Schätze können Sie oft schon nach etwa zwei Wochen ernten, danach wachsen die Pilze erneut. Nach der dritten Ernte sollten Sie allerdings das Substrat auffrischen, da dann die Nährstoffe aufgebraucht sind. 

Pilze züchten: Darauf sollten Sie achten

Es gibt einige Punkte, die beim Züchten von Pilzen besonders wichtig sind:

  • Hygiene

    Oberste Priorität bei der Pilzzucht hat die Sauberkeit – denn die größten Feinde der Pilze sind andere Pilze. Fast genauso empfindlich reagieren sie auf Bakterien und Schmutz, weshalb es ratsam ist, sich vor der Zuchtarbeit die Hände zu desinfizieren oder Einmal-Handschuhe zu tragen. Auch Messer sollten gründlich gereinigt werden.

  • Bewässerung

    Die Pilzbrut verträgt nicht zu viel Wasser, darf allerdings auch nicht austrocknen. Es geht ihr am besten, wenn sie regelmäßig in kleinen Mengen gegossen wird – wenn möglich von oben mit einer Sprühflasche, so als würde sie im Regen stehen. 

  • Ernte

    Wenn Sie Ihre Pilze ernten, achten Sie darauf, die Stiele restlos zu entfernen. Vergessene Reste können faulen und die Pilzkultur verderben.

Selbst gezüchtete Pilze liegen in einer Schale.

© iStock / RistoArnaudov

Pilze selber züchten

Pilze züchten mit Kaffeesatz

Wer nicht auf Fertigkulturen zurückgreifen möchte, kann zu Kaffeesatz greifen. Das bedeutet: alten Kaffeesatz sammeln, in einen Blumentopf oder ausgelegten Pappkarton geben und die Pilzsporen untermischen. Anschließend besprühen Sie Ihre Zucht mit Wasser, decken sie mit Plastikfolie ab und stechen einige Löcher für die Luftzirkulation hinein. Achten Sie jedoch darauf, dass der Kaffeesatz nicht älter als drei Tage ist, um keinen Schimmel zu riskieren. 

Wer sich für diese Variante entscheidet, braucht allerdings etwas mehr Geduld, denn hier lassen die ersten Fruchtkörper zwei bis vier Wochen auf sich warten, während sie bei Fertigkulturen aus dem Handel manchmal bereits während der Lieferung zu Ihnen nach Hause im Paket hervorsprießen.

Das liegt daran, dass das Wachstum mancher Pilzarten durch Erschütterungen angeregt wird. Behalten Sie diese Frühstarter gut im Auge und entfernen Sie sie von der Kultur, falls sie im Laufe der nächsten Tage nicht weiterwachsen. Durch die fehlende Luftzirkulation könnten sie angefault sein und die Pilzkultur verderben.

Pilze züchten mit Baumrinde

Besonders Champignons eignen sich dazu, Baumrinde als Substrat zu verwenden. Hierbei legen Sie den Boden des Blumentopfes bzw. des Pappkartons mit Baumrinde aus und bedecken ihn mit Erde. Darauf verteilen Sie Ihre Pilzbrut.

Diese bedecken Sie mit einer weiteren Schicht Baumrinde und schlussendlich mit einer weiteren Schicht Erde. Auch bei dieser Variante decken Sie Ihre Zucht am besten mit einer Plastikfolie ab, die Sie mit ein paar Löchern versehen. 

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