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Achtsamkeit

Schimmel in der Wohnung kann der Gesundheit schaden

Veröffentlicht am:06.07.2023

4 Minuten Lesedauer

Schimmel in der Wohnung ist nicht nur unangenehm, er kann auch krank machen. Mit wenigen Maßnahmen kann man einem Schimmelpilzbefall in der Wohnung allerdings vorbeugen. Doch was sollte dabei beachtet werden?

Ein Mann mit Atemschutzmaske und Gummihandschuhen begutachtet eine schimmelige Zimmerwand.

© iStock / Epiximages

Was sind Schimmelpilze?

In der Wohnung findet sich plötzlich ein dunkler Fleck an der Wand oder an der Decke? Dann könnte dahinter ein Schimmelpilz stecken. Die Pilze sind nicht nur unschön anzuschauen, sie können auch gesundheitsschädlich sein. Doch was sind Schimmelpilze und wie genau kommen sie in die Wohnung?

Schimmelpilze gehören zu unserer Umwelt und kommen unter anderem im Boden und ihre Sporen auch in der Luft vor. Die Sporen der Pilze sind kleine Strukturen, über die sich die Pilze verbreiten und vermehren. Es gibt sie aber nicht nur in der Natur, sondern auch in geschlossenen Räumen. Dabei können sie jahrelang selbst in trockenen Umgebungen überleben. Schimmelpilze wachsen nur, wenn sie sich auf einem feuchten Nährboden befinden, und breiten sich dann so aus, dass sie sichtbar werden.

Wie breitet sich ein Schimmelpilz in der Wohnung aus?

Es mag unangenehm klingen, ist jedoch völlig normal: Sporen von Schimmelpilzen gibt es immer in Wohnungen. Um sich zu vermehren, benötigen die Schimmelpilze einen geeigneten Nährboden, wie zum Beispiel Tapeten, Holz oder auch Kleister. Diese müssen feucht sein, damit der Pilz wachsen und sich ausbreiten kann. Erst wenn die Schimmelpilze über einen gewissen Zeitraum genügend Feuchtigkeit aufgenommen haben, werden sie zum Beispiel in Raumecken oder unter Fenstern als dunkle Flecken sichtbar.

So kann in der Wohnung Schimmel entstehen:

  • eine dauerhafte hohe Luftfeuchtigkeit in der Wohnung (ab circa 60 Prozent)
  • Feuchtigkeit in Wänden, Decke oder Fußboden
  • eine schlecht oder falsch durchlüftete Wohnung
  • große Unterschiede der Temperaturen in den Wohnräumen

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Wie gefährlich sind Schimmelpilze in der Wohnung?

Zu viel Feuchtigkeit und unzureichende oder falsche Lüftung in den Räumen können zum Wachstum von Schimmelpilzen und Bakterien führen, die dann Sporen, Zellen und Fragmente an die Luft abgeben, die für den Menschen gesundheitsschädlich sein können. Werden die Sporen und Stoffwechselprodukte von Schimmelpilzen eingeatmet, können sie allergische und reizende Reaktionen hervorrufen. Bis jetzt konnte wissenschaftlich nicht geklärt werden, wie hoch die Konzentration an solchen Bestandteilen der Schimmelpilze in der Luft sein muss, um Gesundheitsschäden hervorrufen zu können. Dennoch ist erwiesen, dass Schimmel in der Wohnung allergische Reaktionen auslösen kann, die einem Heuschnupfen ähneln: gereizte Augen, Niesen und eine laufende Nase. Das Risiko, an Atemwegsinfektionen sowie an Asthma zu erkranken, ist deutlich höher, wenn man in einer feuchten Wohnung lebt.

Mehr Informationen, wie sich Schimmelpilze auf die Gesundheit auswirken und welche Folgen sie haben können, finden Sie hier.

Jemand sprüht Spezialreiniger auf eine Zimmerecke, die von schwarzem Schimmel befallen ist.

© iStock / Smitt

Ein kleiner, begrenzter Schimmelpilzbefall kann selbst mit speziellen Reinigern entfernt werden.

Schimmel in der Wohnung vorbeugen

Damit Schimmel sich erst gar nicht in Wohnräumen ausbreiten kann, ist ein trockenes Gebäude eine wesentliche Voraussetzung. Auch regelmäßiges und richtiges Lüften sowie Heizen sind wichtig, um Schimmel vorzubeugen. Die Raumtemperatur sollte bei mindestens 16 Grad liegen und möglichst in jedem Zimmer immer gleich sein. Vor allem nach dem Duschen, Baden oder Kochen sollten die Fenster circa fünf bis zehn Minuten geöffnet werden. Dabei sollte das Fenster nicht nur halb, sondern weit geöffnet sein. Um Schimmel vorzubeugen, ist mehrmals am Tag kurzes Stoßlüften bei komplett geöffneten Fenstern eine effektive Maßnahme – so kann die Feuchtigkeit aus den Räumen entfernt werden.

Wer sichergehen möchte, sollte zudem darauf achten, Möbel nicht an kalte Außenwände zu stellen. Falls dies jedoch nicht möglich ist, gilt ein Richtwert von circa zehn Zentimetern Abstand zur Wand. Sie sollten außerdem möglichst keine Heizungen verdecken, damit die Heizkörper die kalten Wände ungehindert aufwärmen können und so dem Ausbruch von Schimmel entgegengewirken.

So kann man Schimmel in der Wohnung erkennen:

  • Schimmelpilze bilden durch ihre Sporen braune oder schwarze Flecken an Wänden, Decken oder Möbeln.
  • Versteckter Schimmel (zum Beispiel hinter Schränken) lässt sich oft an einem modrigen, muffigen Geruch erkennen.
  • Die Luftfeuchtigkeit kann mit einem Hygrometer überprüft werden. Sie sollte im Winter sowie Sommer unter 65 bis 70 Prozent bleiben (im Winter sogar besser noch geringer) und direkt an Wänden nicht über 80 Prozent liegen.

Schimmel in der Mietwohnung

Was Sie bei einem Befall tun können.

Sie finden Schimmel in Ihrer Mietwohnung und wissen nicht, was Sie tun sollen?

Wird der Schimmelbefall durch bauliche Mängel verursacht, können Sie sich für Hilfe und Informationen über Ihre Rechte als Mieter oder Mieterin an den Deutschen Mieterbund wenden.

Wie wird man Schimmel in der Wohnung wieder los?

Wenn ein Schimmelbefall in der Wohnung entdeckt wird, muss zunächst die Ursache festgestellt werden. Hat sich der Schimmel nur auf kleinen Flächen (bis zu einem halben Quadratmeter) ausgebreitet, können die Schimmelpilze selbst entfernt werden. Bevor Sie tätig werden, tragen Sie als Vorsichtsmaßnahme Handschuhe und einen Mundschutz (mindestens eine FFP2-, besser noch FFP3-Maske). Auch ein Einweg-Overall ist zu empfehlen. Sollte eine Tapete mit Schimmel befallen sein, muss diese in dem betroffenen Bereich vollständig von der Wand entfernt werden. Erkundigen Sie sich daher bei Ihrem Vermieter oder Ihrer Vermieterin oder bei Spezialisten und Spezialistinnen über die nächsten Schritte zur fachgerechten Entfernung des Schimmels. Ist die Ursache des Schimmelausbruchs nicht bekannt, empfiehlt es sich, Fachkräfte hinzuzuziehen. Auf der Internetseite des Umweltbundesamts finden Sie Beratungsstellen.

Auf glatten Oberflächen wie zum Beispiel Glas, Metall, Kunststoff oder auch lackiertem Holz lässt sich der Schimmel ganz leicht selbst entfernen: Die Stelle mit etwas Haushaltsreiniger besprühen und mit einem feuchten Tuch über die betroffene Stelle wischen und das Tuch anschließend wegwerfen.

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