Fitness
Feldhockey: Teamsport für Ausdauer und Koordination
Veröffentlicht am:24.10.2025
5 Minuten Lesedauer
Feldhockey ist schnell, technisch anspruchsvoll und Teamarbeit. Doch wie läuft ein Spiel ab und wer kann diesen Sport überhaupt ausüben? Welche Ausrüstung man braucht und warum Feldhockey so viele Menschen fasziniert.

© iStock / Tempura
Feldhockey ist eine olympische Disziplin
Viele Menschen denken beim Begriff „Hockey“ an Eishockey, dabei ist hierzulande vor allem Feldhockey verbreitet. Bei Hockey handelt es sich um Deutschlands erfolgreichste olympische Spielsportart. Seit dem Jahr 1928 haben die Nationalteams des Deutschen Hockey-Bundes insgesamt sechszehn Medaillen gewonnen, darunter zuletzt die Silbermedaille der Herren bei den Spielen 2024 in Paris. Auch deshalb ist Hockey in den letzten Jahren immer präsenter in den Medien. Spiele mit einem Schläger sind aber schon seit langer Zeit ein Volkssport: Bereits um 3000 vor Christus spielten laut dem Deutschen Hockey-Bund Menschen in China, Persien und Indien verschiedene Varianten von Stockball, die körperlich sehr fordernd und oft äußerst hart umkämpft waren. Im Jahr 1832 wurde Hockey am Eton College in England als geeignete Sportart für Mädchen etabliert, während Rugby auf dem Schulplan der Jungen stand. Den Sprung nach Deutschland schaffte Hockey Ende des 19. Jahrhunderts. In Hannover und Heidelberg gründeten englischstämmige Spieler Vereinigungen mit an Hockey interessierten Menschen. Besonders in Hamburg und Berlin gewann der Sport schnell an Beliebtheit: Hier entstanden die ersten Damen- und Herrenclubs. Schließlich wurde im Rahmen einer internationalen Hockeywoche im Jahr 1909 der Deutsche Hockey-Bund gegründet, der den Sport auf nationaler Ebene etablierte.
Hockey: Woher hat die Sportart ihren Namen?
Der Name „Hockey“ leitet sich von der gebogenen Form des Schlägers ab: Entweder vom englischen Begriff „hook“ für „gekrümmt“ oder vom altfranzösischen Begriff „hoquet“, einem Schäferstock. Die charakteristische Krümmung des Schlägers macht das Spiel mit dem Ball überhaupt erst möglich.
Die Regeln für Feldhockey im Überblick
Das Ziel beim Feldhockey ist, den etwa 160 Gramm schweren Ball mit der flachen Seite des gebogenen Schlägers ins gegnerische Tor zu bringen – aber nur aus dem markierten Schusskreis heraus. Hier sind Technik, Tempo und Teamgeist gefragt. Die Spielenden bewegen sich auf einem Hockey-Feld, das 91 Meter lang und 55 Meter breit ist, die mit Netzen ausgestatteten Spieltore sind 2,14 Meter hoch und 3,66 Meter breit. Heute liegt auf dem Spielfeld beinahe immer Kunstrasen, der den traditionellen Rasen abgelöst hat. Jede Mannschaft besteht aus einem Torwart oder einer Torwartin und zehn Spielenden auf dem Feld. Zusätzlich gibt es bis zu fünf Wechselspielende, die jederzeit und beliebig oft ins Spiel eingewechselt werden können – das gilt aber nicht, wenn der Schiedsrichter oder die Schiedsrichterin vorab eine Strafecke veranlasst hat. Hockey ist ein körperloser Sport. Spielende dürfen den Gegner oder die Gegnerin nicht abdrängen und blockieren. Der kleine Ball darf ausschließlich mit dem Schläger berührt werden – Ausnahmen gelten nur für den Torwart oder die Torwartin im Schusskreis. Wer sich nicht an die Regeln hält, bekommt Strafecken oder sogar Zeitstrafen. Außerdem sind Freischläge für das gegnerische Team möglich. Eine Partie dauert meist zwei Mal 35 Minuten mit einer Pause dazwischen, bei Jugendspielenden oder Turnieren kann die Spielzeit kürzer sein. Anders als beim Fußball begleitet nicht nur ein Schiedsrichter oder eine Schiedsrichterin das Spiel, sondern gleich zwei – sie achten darauf, dass das Regelwerk eingehalten wird.
Passende Artikel zum Thema
Wie schwer ist Feldhockey und welche Ausrüstung braucht man dafür?
Feldhockey ist ein Sport, der sowohl den Körper als auch den Kopf fordert. Spielende legen auf dem Weg zu den Toren große Strecken zurück. Dabei sprinten sie wiederholt, müssen sich schnell orientieren und ihre Ausdauer im Blick behalten. Der Untergrund aus Kunstrasen verstärkt die Herausforderung. Der Ball wird nur mit dem Schläger kontrolliert, was viel Koordination erfordert. Dazu kommen verschiedene Schlagtechniken. Spielende müssen zudem das Regelwerk verinnerlichen, das die Spielenden vor Verletzungen schützt. Doch das alles ist erlernbar. Feldhockey eignet sich für leistungsbereite Menschen, unabhängig vom Alter und Geschlecht – Kinder können schon mit drei Jahren starten. Doch es gibt auch Einschränkungen: Wer unter Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Gelenkbeschwerden und Rückenschmerzen leidet, für den ist Feldhockey durch die hohe Belastung eher weniger geeignet.
Für Feldhockey benötigt jeder Spielende:
- Einen Hockeyschläger, der aus Holz oder Kunststoff gefertigt, etwa 90 cm lang, maximal 737 Gramm schwer und bis zu 5,1 cm breit ist. Der Schläger sollte – aufrecht vor den Körper gestellt – ungefähr bis zum Bauchnabel reichen.
- Der Torwart trägt eine Spielkleidung in einer anderen Farbe als seine Mitspielenden und ist zusätzlich mit einer aufwendigen Schutzausrüstung ausgestattet. Dazu gehören ein Helm mit Gesichtsschutz, Brust-, Arm- und Handschutz, ein Tiefschutz (bei Männern), Hosen mit Beinschutz und Fußschützer. Feldspielende tragen einen Mundschutz gegen etwaige Zahnverletzungen und Schienbeinschoner.

© iStock / Thurtell
Diese Vorteile hat Feldhockey für die Gesundheit
Feldhockey wirkt sich womöglich positiv auf die Knochendichte aus. Spielerinnen und Spieler wiesen in einer Studie im Vergleich zu sitzenden Personen und zu Sportarten mit geringer Belastung höhere Werte auf. Ob Feldhockey tatsächlich dafür verantwortlich war, ist noch nicht sicher belegt, da die meisten Studien nur Momentaufnahmen liefern und keine direkte Ursache-Wirkung beweisen. Forschende vermuten aber, dass die hohe mechanische Belastung während des Spiels den Knochenaufbau anregen kann. Eine andere Studie zeigt: Feldhockey-Spielerinnen arbeiten überwiegend auf moderatem bis sehr hohem Intensitätsniveau, mit häufigen Sprints, schnellen Richtungswechseln und kurzen Erholungsphasen. Herzfrequenzmessungen verdeutlichen, dass die Belastung konstant hoch bleibt – Feldhockey trainiert also das Herz-Kreislauf-System.
Passende Angebote der AOK
Präventions- und Gesundheitskurse
Die AOK bietet Ihnen eine große Auswahl an Gesundheitskursen, die gezielt Ihre Fitness, Ernährung und Ihr Wohlbefinden fördern. Auf der AOK-Webseite können Sie nach Kursen in Ihrer Nähe suchen und Angebote buchen.
Ist Feldhockey gefährlich?
Nur selten kommt es beim Feldhockey zu ernsthaften Verletzungen durch den Schläger oder den Ball. Ausgeschlossen sind Spielunfälle aber nicht. Am häufigsten verletzten sich Spielende laut einer Studie am Unterkörper, gefolgt von Kopf und Gesicht, den Armen und dem Rumpf. Zahlenmäßig überwiegen verstauchte Sprunggelenke. Wesentlich öfter treten aber einer anderen Studie zufolge nicht-spezifische Rückenschmerzen im Feldhockey auf. Davon sind etwa 44 Prozent der Spielenden betroffen. Das Risiko steigt durch ein höheres Lebensalter, bestimmte Techniken wie dem Drag Flick (Schlenzstoß), die Nutzung besonders kurzer Schläger und persönliche Stressfaktoren. Spielende und Trainer sowie Trainerinnen können mit der passenden Schlägerlänge, die sich jedoch nur um wenige Zentimeter unterscheidet, einem Training der Kernmuskulatur, Regeneration und einem Stressmanagement die Belastung reduzieren.
Die Inhalte unseres Magazins werden von Fachexpertinnen und Fachexperten überprüft und sind auf dem aktuellen Stand der Wissenschaft.






