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Was ist Sport – was ist Bewegung?

Veröffentlicht am:06.01.2023

5 Minuten Lesedauer

Aktualisiert am: 26.01.2023

Wer an Sport denkt, sieht oft schwitzende Körper vor dem inneren Auge. Sport und Bewegung – ist das eigentlich das Gleiche? Was ist dann mit Schach und E-Sport? Die Definition von Sport ist vielschichtiger, als es auf den ersten Blick scheint.

Drei Frauen treiben draußen gemeinsam Sport und spielen Basketball.

© iStock / golero

Was bedeutet eigentlich Sport?

Ein Schwimmer, der kraftvoll vom Startblock abspringt, eine Fußballspielerin, die ihren Teamkolleginnen aus vollem Lauf den Ball zuflankt, oder ein Marathonläufer, der stolz über die Ziellinie sprintet – keine Frage, diese Menschen betreiben Sport. Doch was genau das bedeutet, darüber sind sich Forschende, Vereine und Verbände nicht ganz einig.

Was also ist Sport? Laut Wörterbuch der deutschen Gegenwartssprache (WDG) handelt es sich um eine „nach bestimmten festgesetzten Regeln wettkampfmäßig oder spielerisch durchgeführte körperliche Betätigung, die der Kräftigung und Gesundheit des Menschen dient und seine Leistungsfähigkeit steigert.“ Hier kommen also mehrere Faktoren zusammen:

  • festgesetzte Regeln
  • ein wettkampfmäßiger oder spielerischer Charakter
  • körperliche Betätigung
  • Kräftigung und Gesundheit
  • Steigerung der Leistungsfähigkeit (Trainingscharakter)

Bei etablierten Vereinssportarten wie Fußball oder Leichtathletik ist es recht einfach, hinter all diese Komponenten einen Haken zu setzen: Es gibt Trainingseinheiten, um die Leistung zu verbessern, gleichzeitig auch Wettkämpfe und Turniere sowie ein festes Regelwerk, das einen Rahmen setzt und Leistungen vergleichbar macht.

Doch jenseits des Sportplatzes, der Leichtathletikbahn oder der Skipiste verschwimmen schnell die Grenzen. Institutionen wie der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) legen fest, dass die Ausübung einer Sportart eine motorische Aktivität beinhalten muss. Wenn Vereine für Paintball oder E-Sport sich dem organisierten Vereinssport anschließen wollen, wird oft entgegengehalten, dass es sich dabei um die „Bewältigung technischen Geräts ohne Einbeziehung der Bewegung des Menschen“ handelt und damit nicht um einen Sport.

In Indien gilt sogar Yoga als Wettbewerbssport, eine bekannte Übung ist Katze-Kuh. Sie wollen mehr trainieren? Auf dem AOK Gesundheitskanal auf YouTube finden Sie passende Workouts – oder Sie stellen sich Ihr Training ganz einfach selbst zusammen.

Ist E-Sport auch Sport?

Tatsächlich schlug es hohe Wellen, als der DOSB sich im Jahr 2018 so positionierte, dass E-Sport in seiner Gesamtheit nicht unter das Dach des organisierten Sports passe. E-Sport bedeutet, dass die Wettkämpfenden nach festgelegten Regeln virtuell gegeneinander antreten – in Form von Video- und Computerspielen.

Kritiker und Kritikerinnen der Entscheidung des DOSB störten sich vor allem daran, dass das zugehörige Rechtsgutachten auf die fehlende körperliche Aktivität bei E-Sport verwies. Das werfe weitere Fragen auf, wie etwa: Ist Schach ein Sport? Schließlich erkennen sowohl DOSB als auch das Internationale Olympische Komitee (IOC) Schach als Sport an, obwohl die körperliche Komponente fehlt. Auch bei Sportarten wie Billard, Dart und Minigolf stellt sich diese Frage.

Es gibt weitere Facetten der E-Sport-Frage: So führt der DOSB an, dass auch die Darstellungsformen vieler Spiele (wie das Töten von Gegnern und Gegnerinnen) nicht als wettkampfmäßig gelten könnten, da sie nicht den ethischen Werten des Sports entsprächen. Zu diesen ethischen Werten gehören zum Beispiel Fairplay und die grundsätzliche Unversehrtheit der Person. Die Vertreter des E-Sports führten als Argumente die anerkannten Sportarten Boxen sowie das Schießen an.

Insgesamt zeigt die Diskussion: Die Definition von Sport umfasst viele Komponenten – wie eben eine ethische – die zum Teil erst auf den zweiten Blick ersichtlich sind. Vieles davon ist auch kulturell begründet und es ist Ausdruck einer fortlaufenden Diskussion, manche Aspekte offen zu hinterfragen.

Mutter tanzt mit ihren Kindern gemeinsam im Wohnzimmer – ist das Sport?

© iStock / FG Trade

Bewegung ist auch ohne sportlichen Rahmen möglich – und fördert die Gesundheit.

Was ist Bewegung?

Zurück zu dem Bild, dass die Menschen beim Thema Sport meistens im Kopf haben: eine Person in Bewegung. Grundsätzlich beschreibt der Begriff Bewegung jede Aktivität der Skelettmuskulatur, bei welcher der Körper mehr Energie verbraucht als in Ruhe. Bei den meisten klassischen Sportarten gehört Bewegung selbstverständlich dazu, und zwar in einem Maß, das den Körper fordert. Das sorgt für den gesundheitsfördernden Effekt von Sport: Wer sich regelmäßig bewegt, trainiert zum Beispiel Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit und Geschicklichkeit. Das ist langfristig nicht nur gut für die sportliche Leistung, sondern auch für die Gesundheit.

Die Frage, ob Bewegung zur Definition von Sport dazugehört, lässt sich womöglich nicht ein für alle Mal klären. Klar ist allerdings: Bewegung ist auch ohne sportlichen Rahmen möglich. Wenn sich Kinder ohne jegliche Regeln im Garten einen Ball zuschießen, erinnert das zwar an Fußball, ist aber im engeren Sinne kein Sport, sondern Spiel und Bewegung. Auch wer staubsaugt, ausgelassen tanzt oder mit dem Fahrrad zur Arbeit fährt, bewegt sich – und das ist Teil eines gesunden Lebensstils.

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Was ist wichtiger: Sport oder Bewegung?

Wer die gesundheitsfördernden Effekte von Bewegung nutzen möchte, muss nicht unbedingt in einen Sportverein eintreten. Auch ein aktiv gestalteter Alltag mit viel Bewegung ist gesund. Das ist umso wichtiger, wenn Sie das Gefühl haben, dass Ihnen die Zeit für regelmäßiges Turnen, Tanzen oder Fußball im Verein fehlt. Oft hilft es schon, einige Gewohnheiten zu ändern – zum Beispiel öfter die Treppe anstelle des Lifts zu nehmen, kürzere Wege mit dem Fahrrad, statt mit dem Auto zu erledigen oder einen abendlichen Spaziergang zu etablieren.

Dennoch hat das Ausüben einer Sportart einige Vorteile, die über die reine Bewegung hinausgehen. Wer regelmäßig Sport treibt – vor allem im Team oder Verein – lernt dabei zum Beispiel Zielstrebigkeit und Frustrationstoleranz sowie die Fähigkeit, die eigenen Kräfte richtig einzuteilen. Auch strategisches Denken, Teamführung und ein positiver Umgang mit Schwierigkeiten sind Qualitäten, die Kinder und Erwachsene beim Sport lernen und in vielen anderen Lebensbereichen brauchen können.

Ein weiterer Vorteil von Sport im Verein ist: Gemeinsam macht es oft mehr Spaß. Das steigert die Motivation, an einer sportlichen Aktivität auch in schwierigen Zeiten dranzubleiben. Oft entstehen im Sportverein mit der Zeit Freundschaften oder andere positive soziale Kontakte – und auch das hält gesund.

Welche Leistungen bietet die AOK zu Bewegung und Fitness an?

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Freizeitsport und Leistungssport

Wichtig ist auch: Einem Sportverein beizutreten bedeutet nicht zwingend, dass Sie künftig mehrmals wöchentlich trainieren und an Wettkämpfen teilnehmen müssen. Im Fernsehen bei großen Turnieren sehen Sie Leistungssportler und Leistungssportlerinnen. Dabei nicht zu vergessen ist: Für sie ist ihr Training ein zentraler Bestandteil des Alltags – viele von ihnen üben den Sport auch als Beruf aus. Sie sind meist bereits seit ihrer Kindheit im Verein aktiv, wurden womöglich in Leistungszentren gefördert und trainieren ganz gezielt auf Wettkämpfe hin.

Wer sich einem Sportverein anschließt, betreibt zunächst nur Freizeitsport. Das bedeutet, Sie müssen dafür auch nicht von vornherein überragend gut in einer Sportart sein – es geht nicht um die Leistung, sondern um den Sport an sich und den Spaß daran. Wenn Sie mit der Zeit allerdings besser in Ihrer persönlichen Sportart werden und Lust darauf haben, bieten Vereine oft auch die Möglichkeit, an ersten Wettkämpfen teilzunehmen.

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