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Nachhaltige Ernährung

Reste verwerten: Die besten Foodsaving-Rezepte

Veröffentlicht am:03.03.2021

4 Minuten Lesedauer

Tagtäglich landen viel zu viele Lebensmittel im Müll. Doch das muss nicht sein. In vielen Fällen sind schrumpeliges Gemüse oder altes Brot noch genießbar – und lassen sich wunderbar zu leckeren Speisen verwerten. Praktische Foodsaving-Rezepte zeigen, wie einfach es ist, Lebensmittel zu retten.

Kuchenboden durch Foodsaving: Keksreste werden ein guter Boden.

© iStock / Thomas Demarczyk

Im Durchschnitt wirft jeder Deutsche pro Jahr etwa 82 Kilogramm Lebensmittel in den Müll. Vieles davon ist nicht verdorben, sondern erscheint lediglich nicht mehr appetitlich genug: Äpfel mit Druckstellen, schrumpelige Karotten oder ein paar Tage altes Brot – vor allem Obst, Gemüse und Teigwaren landen oft in der Tonne.

Auch Lebensmittel, deren Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) abgelaufen ist, werfen viele Menschen weg. In den seltensten Fällen sind die Produkte tatsächlich ungenießbar.

Warum werden so viele Lebensmittel weggeworfen?

Weil man schnell zu viel kauft. Nicht umsonst gibt es die Weisheit, dass man nicht hungrig einkaufen gehen soll. Zu schnell landen zu viele Lebensmittel im Einkaufswagen, zu schnell überwiegt der Appetit und der Kühlschrank wird zu voll. Lebensmittel gibt es im Überfluss und egal, was wir wollen – wir bekommen es.

Außerdem fehlt heute meistens der Bezug zum Anbau und zur Herstellung der Genussmittel, sowie das Wissen um gute und frische Qualität, den frühere Generationen noch hatten. Heute soll es in der Regel schnell gehen, gut schmecken und günstig sein. Das führt gerade in den zunehmenden Ein-Personen-Haushalten dazu, dass häufig Fertigessen konsumiert wird oder zu viele Lebensmittelabfälle entstehen. Doch das muss nicht sein.

Neben der richtigen Planung beim Kochen und Einkaufen gibt es auch die Möglichkeit, Lebensmittel zu retten, indem man die Reste verwertet. Und das sogenannte Foodsaving kann letztendlich nicht nur ein leckeres Essen bescheren, sondern spart auch bares Geld.

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Foodsaving bei saurer Milch – zu schade für die Tonne

Die angebrochene Frischmilch ist geronnen und schmeckt sauer? Das ist noch lange kein Grund, sie wegzuschütten. Denn sie ist weder ungesund noch ungenießbar. Früher war die Milchsäuregärung ein gängiges Verfahren, um Milch haltbarer zu machen – auch „Dicklegen“ genannt. Ein klassisches Gericht ist zum Beispiel Dickmilch mit Zimt und Zucker.

In der Küche gibt es also viele Möglichkeiten, saure Milch zu verwerten: Mit ihr kann man beispielsweise Frischmilch in Kuchen-, Waffel- oder Pfannkuchenteigen zum Teil oder vollständig ersetzen. Sie kann auch als Alternative zu Crème fraîche, saurer Sahne oder Schmand dienen – zum Beispiel in Suppen oder Saucen.

Oder man verwendet sie, um daraus selbst Quark zu machen: Dafür einfach die gestockte Milch in ein Sieb gießen, das mit einem Tuch ausgelegt ist. Die flüssige Molke fließt ab und zurück bleibt das geronnene Eiweiß, also der Quark.

Gemüsereste von Paprika, Zucchini und Kartoffelschalen liegen auf einem Holzbrett.

© iStock / AndreyPopov

Gemüsereste können durch Foodsaving zu Brühpulver verarbeitet werden.

Lebensmittel aus Backwaren retten – Pommes aus altbackenem Brot

Neben Gemüse gehören Backwaren. wie Brot, zu den am häufigsten weggeworfenen Produkten. Doch auch diese Lebensmittel lassen sich retten – aus ihnen lässt sich viel mehr machen, als es im ersten Augenblick scheint. Anstelle von Pommes frites aus Kartoffeln, kann man auch Brot kross backen und zu einem leckeren und würzigen Snack verarbeiten. Für etwa vier Portionen braucht man:

  • 500 Gramm altbackenes Brot
  • 150 ml Öl
  • 3–5 TL Chili-, Curry-, Muskat-, oder Kurkuma-Pulver
  • 4–5 Zweige Thymian oder Rosmarin
  • Salz und Pfeffer zum Würzen

Backofen vorheizen (200 °C bei Ober- und Unterhitze oder 180 °C bei Umluft) und währenddessen das Brot in Streifen schneiden sowie in einer Schüssel Öl und Gewürze vermischen. Die Brotstreifen in die Marinade tunken und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech legen. Auf der mittleren Schiene etwa acht bis zehn Minuten knusprig backen.

Perfekte Verwertung – Kuchen aus Keksresten

Nicht nur Brot bleibt manchmal übrig. Auch den Inhalt angebrochener Kekspackungen oder die übrig gebliebenen Weihnachtsplätzchen mag oft niemand mehr essen. Daraus lässt sich aber wunderbar ein schneller Tortenboden ganz ohne Backen zaubern.

Man benötigt dafür 200 bis 250 Gramm Keksreste und 80 bis 100 Milliliter geschmolzenes Fett (zum Beispiel Butter, Margarine, Kokosöl oder Kakaobutter). Beides zusammen in einer Schüssel vermengen. Anstatt des Fetts kann man auch geschmolzene Schokolade verwenden (am besten mit einem hohen Kakaoanteil wegen des niedrigeren Zuckergehalts).

Je nach Geschmack können Sie noch Gewürze, wie Vanille oder Zimt unterrühren. Ist alles gut vermengt, den Teig in eine gefettete Springform mit einem Durchmesser von 26 cm geben, gleichmäßig verteilen und andrücken. Für mehr Festigkeit die Springform eine Zeit lang kühl stellen. Der so hergestellte Tortenboden lässt sich zum Beispiel mit Obst, Pudding oder einer Creme aus Frischkäse, Joghurt, Quark oder Ricotta belegen. 

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Foodsaving für Gemüse – Pulver aus Resten

Beim Kochen bleiben Gemüsereste wie Blätter oder Strünke übrig? Oder die Karotten im Kühlschrank sind schrumpelig? Eine einfache Möglichkeit zur Verwertung ist, daraus Gemüsepulver zu machen. Damit lassen sich Speisen nicht nur würzen, sondern auch färben. Aus verschiedenen Würzpulvern kann man auch ein eigenes Gemüse-Brühpulver zusammenstellen. Und so geht’s: 

  • Das Gemüse waschen und putzen. Fein hacken oder sogar pürieren. Die Masse gut verrühren  und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen. 
  • Den Brei im Ofen bei 75 °C Umluft für circa 5–8 Stunden trocknen. Falls vorhanden, können Sie auch einen Dörrapparat benutzen.
  • Die trockene Masse auseinanderbröseln und nach Belieben salzen. Dann in einem Mörser oder in einer Küchenmaschine fein mahlen, in Schraubgläser füllen, fertig!

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