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Richtig lüften und heizen im Winter: So sparen Sie Energie und Kosten

Veröffentlicht am:06.03.2023

4 Minuten Lesedauer

Die Energiekosten steigen und die Heizung bleibt immer häufiger aus. Doch kalte Raumluft kann weniger Feuchtigkeit aufnehmen und fördert Schimmelbildung. Nicht nur deswegen ist richtiges Heizen und Lüften in den Wintermonaten besonders wichtig.

Ein Mann steht am Fenster neben der Heizung und telefoniert. Er spricht über Heizen im Winter.

© iStock / elenaleonova

Richtig lüften und heizen gegen Schimmel

Wenn draußen Minustemperaturen herrschen und eisiger Wind ums Haus fegt, halten die meisten Menschen Türen und Fenster geschlossen, um nichts von der kostbaren Wärme zu verlieren. Dabei sind der regelmäßige Luftaustausch und bewusstes Heizen gerade in der Herbst- und Winterzeit wichtig. Wird es draußen kälter, sinken auch in den Wohnräumen die Temperaturen. Damit steigt das Risiko für Schimmelbildung, denn: Kühle Luft kann weniger Feuchtigkeit aufnehmen als warme Luft. Das hat zur Folge, dass sich die überschüssige Feuchtigkeit, die nicht mehr von der Luft gebunden werden kann, an den kältesten Stellen im Raum (zum Beispiel am Fenster oder hinter großen Möbeln) ansammelt und eine Schimmelbildung begünstigt. Diese schadet nicht nur der Bausubstanz, sondern auch der Gesundheit. Schimmelpilze können zu allergischen Reaktionen führen und die Atemwege reizen. Um dem vorzubeugen, hilft es schon, regelmäßig frische Luft in den Raum zu lassen und Temperaturen unter 17 Grad zu vermeiden.

Energiekosten senken mit dem richtigen Heizverhalten

Schon kleine Veränderungen wirken sich auf die Heizkostenabrechnung und auch auf das Klima aus.

Heizen verbraucht im Haushalt im Durchschnitt 73 Prozent der gesamten Energiemenge und verursacht damit – je nach Art der Energiegewinnung – große Mengen an klimaschädlichem Kohlendioxid (CO₂). Wer also bewusst heizt und regelmäßig lüftet, vermeidet nicht nur Schimmel, sondern spart auch Energie und schont obendrein die Umwelt.

Was ist die optimale Raumtemperatur?

Genau genommen gibt es keine optimale Raumtemperatur. Zumindest ist sie nicht für alle Menschen gleich. Sie hängt zum Beispiel davon ab, ob jemand schnell friert, auf dem Sofa sitzt oder im warmen Bett liegt und wie gut der Raum beziehungsweise das Gebäude gedämmt ist. Unabhängig von der persönlichen Wohlfühltemperatur gibt es jedoch Räume in einer Wohnung, die aufgrund ihrer Nutzung etwas kälter oder wärmer sein dürfen.

Schlafzimmer

Die Raumtemperatur im Schlafzimmer wirkt sich auf die Schlafqualität aus und sollte nicht wärmer als 17 bis 18 Grad Celsius sein. Lüften Sie das Zimmer am besten vorm Zu-Bett-Gehen und nach dem Aufstehen, denn während der Nacht gibt der Körper Feuchtigkeit (durch Schwitzen und über die Atmung) ab.

Wohnbereich

Da sich die meisten Menschen tagsüber im Wohnbereich aufhalten, kann die Raumtemperatur hier etwas höher ausfallen und zwischen 20 und 22 Grad Celsius liegen. Für klimafreundliches Heizen sollten Sie sich eher am unteren Wert orientieren.

Frau steht am geöffneten Fenster, um ihre Wohnung richtig zu lüften und zu heizen.

© iStock / SrdjanPav

Richtiges heizen und lüften ist vor allem im Winter wichtig, um Schimmelbildung in der Wohnung zu verhindern.

Badezimmer

Das Badezimmer ist der Raum, in dem wohl am meisten Feuchtigkeit durch regelmäßiges Duschen oder ein gelegentliches Bad entsteht. Hier ist es daher besonders wichtig, auf einen guten Luftaustausch zu achten. Eine Temperatur von etwa 22 Grad ist im Badezimmer ideal. Tipp bei trockener Luft: Lassen Sie die Badezimmertür nach dem Duschen oder Baden offen stehen, dann entweicht die Feuchtigkeit in die Wohnräume und kann dort die trockene Heizungsluft ein wenig ausgleichen.

Küche

Beim Kochen und Backen entstehen auch in der Küche Wasserdampf und Wärme. Dadurch reicht eine Raumtemperatur von rund 18 Grad. Öffnen Sie nach dem Kochen das Fenster für einen Luftaustausch. Je mehr Feuchtigkeit beim Kochen entsteht, desto länger sollten Sie lüften, um den Luftaustausch zu ermöglichen.

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  1. Heizen Sie so wenig wie möglich, aber so viel wie nötig: Dabei sollte die Raumtemperatur – auch bei Nicht-Nutzung von Wohngebäuden – mindestens 17 Grad Celsius betragen, um Schimmelbildung vorzubeugen. Vermeiden Sie außerdem Temperaturunterschiede von mehr als fünf Grad zwischen den einzelnen Räumen. Auch das kann das Schimmelrisiko erhöhen. Erwärmen Sie die Räume jedoch nicht mehr als unbedingt nötig, um das Klima und den Geldbeutel zu schonen. Mit einem warmen Pullover lassen sich schon ein bis zwei Grad einsparen.
  2. Heizen Sie bewusst: Drehen Sie die Heizung nachts ein bis zwei Stufen herunter und heizen Sie tagsüber möglichst konstant. Je nachdem, ob Sie den Tag über zuhause sind oder nicht, können Sie die Temperatur variieren. Beim Lüften sollten Sie die Heizung ganz herunterdrehen, um nicht zum Fenster herauszuheizen. Achtung: Stellen Sie die Heizung nicht über einen längeren Zeitraum aus, sodass der Raum auskühlt. Denn Herunterdrehen heißt nicht ausstellen, das Hochfahren der Heizung und das Aufwärmen des Raumes verbrauchen oftmals mehr Energie als die Temperatur zum Beispiel abends nur etwas zu senken. Tipp: Mit digitalen Thermometern können Sie die Temperatur programmieren. Sie sind auch für Mieter empfehlenswert. Bei einem Umzug können Sie die Geräte wieder abmontieren und mitnehmen.
  3. Halten Sie Heizkörper frei: Abgedeckte oder zugestellte Heizkörper behindern die Wärmezirkulation im Raum. Achten Sie daher darauf, dass keine Möbel unmittelbar vor dem Heizkörper stehen.
  4. Lüften Sie mehrmals am Tag mit weit geöffneten Fenstern: Stoßlüften ist weitaus effektiver als ein ständig gekipptes Fenster. Lassen Sie im Idealfall zwei- bis dreimal täglich für fünf Minuten frische Luft in alle Räume. Querlüften (Durchzug) garantiert einen optimalen Luftaustausch.
  5. Lüften Sie grundsätzlich bei Feuchtigkeit, Sauerstoffmangel und Schadstoffen: Der Luftaustausch ist besonders wichtig, wenn Feuchtigkeit entsteht, etwa nach der morgendlichen Dusche. So gibt beispielsweise ein Vier-Personen-Haushalt pro Tag zwischen sechs und zwölf Liter Wasser an die Luft ab. Sie sollten auch dann lüften, wenn viel Sauerstoff verbraucht wurde – zum Beispiel nach dem Schlafen.
  6. Isolieren Sie Fenster und Türen: Wenn Sie in einem Altbau wohnen, kann es sein, dass kalte Luft durch die Fenster oder unter der Haus- oder Wohnungstür durchkommt. Mithilfe eines Dichtungsbandes oder einer gerollten Decke vor dem Türschlitz können Sie wertvolle Energie einsparen. In Heizkörpernischen können Sie beschichtete Folien zwischen Heizkörper und Wand schieben. Diese erhalten Sie fertig im Baumarkt.
  7. Schließen Sie nachts Ihre Jalousien: Durch das Herunterlassen der Rollladen halten Sie warme Luft drinnen und kalte Luft draußen.

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