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Bindehautentzündung: Symptome und Ansteckungsgefahr

Veröffentlicht am:16.12.2021

4 Minuten Lesedauer

Aktualisiert am: 15.12.2022

Die Augen sind verklebt, sie jucken und tränen. Es fühlt sich an, als wäre ein Fremdkörper im Auge. Wenn man eine Bindehautentzündung hat, kann das sehr unangenehm sein. Mit der richtigen Behandlung heilt diese häufige Augenerkrankung aber meistens schnell wieder ab.

Ein Mann tropft sich Augentropfen in die Augen.

© iStock / Irina Tiumentseva

Was ist eine Bindehautentzündung?

Die Bindehaut (Konjunktiva) ist eine dünne Schleimhaut, die den vorderen Teil des Augapfels und die Innenseite der Augenlider überzieht. Ist sie entzündet, kann das unangenehm sein. Mediziner und Medizinerinnen nennen diese Erkrankung Konjunktivitis.

Es gibt verschiedene Formen der Bindehautentzündung, die jeweils unterschiedliche Ursachen und Auslöser haben. Das sind die drei wichtigsten:

Infektiöse Konjunktivitis

Diese Form der Bindehautentzündung kommt sehr häufig vor und wird durch Bakterien oder Viren ausgelöst, die ins Auge gelangen. Je nach Ursache wird sie bakterielle oder virale Bindehautentzündung genannt.

Allergische Konjunktivitis

Die Grunderkrankung ist bei dieser Bindehautentzündung eine Allergie, beispielsweise gegen Pollen, Hausstaubmilben oder Tierhaare. Die Konjunktivitis ist also ein Symptom, das sich im Zusammenhang mit der allergischen Reaktion bemerkbar macht. Ein typisches Beispiel ist Heuschnupfen, der häufig von juckenden und brennenden Augen begleitet wird.

Reizkonjunktivitis

Sie wird durch äußere Einflüsse ausgelöst, etwa wenn Fremdkörper oder Staub ins Auge gelangt sind. Eine weitere mögliche Ursache ist Zugluft, beispielsweise durch ein geöffnetes Fenster oder das Gebläse im Auto. Mitunter ist das Auge aus verschiedenen Gründen zu trocken, sodass der schützende Tränenfilm nicht in ausreichendem Maße vorhanden ist und es schneller zu Reizungen kommt.

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Ist eine Bindehautentzündung ansteckend?

Eine virale oder bakterielle Konjunktivitis ist tatsächlich ansteckend. Für die allergische Form oder eine Reizkonjunktivitis gilt das nicht. Erreger gelangen meist zunächst in ein Auge. Häufig kommt es vor, dass die Patienten und Patientinnen Bakterien oder Viren mit den Fingern zum anderen Auge transportieren, was sich dann ebenfalls entzündet.

Wichtig ist daher,

  • sich möglichst am erkrankten Auge nicht zu berühren beziehungsweise anschließend direkt die Hände zu waschen,
  • andere Personen im Haushalt nicht die gleichen Handtücher benutzen zu lassen, um eine Übertragung zu vermeiden.
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Was sind Anzeichen und Symptome einer Bindehautentzündung?

Es gibt einige typische Symptome für eine Bindehautentzündung. Zum Teil weichen die Anzeichen, abhängig von der jeweiligen Ursache, leicht voneinander ab:

Symptome einer Bindehautentzündung

UrsacheSymptome
BakterienDie Augen sind bei bakteriellen Bindehautentzündungen rot, tränen und können sogar brennen und jucken. Wenn die Bindehaut wund ist, können Augenbewegungen auch schmerzen. Morgens haben die Betroffenen oft verklebte Lider – durch eine weißlich-gelbe Flüssigkeit, die die Augen absondern.
VirenDie virale Bindehautentzündung löst sehr ähnliche Beschwerden wie die bakterielle aus, jedoch ist die abgesonderte Flüssigkeit wässrig.
AllergienHier sind immer beide Augen betroffen. Das typische Anzeichen einer allergischen Entzündung der Bindehaut ist Juckreiz. Die Augen sind gerötet und können tränen.

Wie wird eine Bindehautentzündung behandelt?

Oftmals heilt eine Bindehautentzündung nach einer Dauer von wenigen Tagen von selbst wieder ab. Eine umfangreiche Therapie ist nicht immer nötig. Dann helfen schon einfache Maßnahmen, um die Reizung zu lindern. Grundsätzlich hängt die Behandlung aber von der Ursache ab.

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Therapie der infektiösen Bindehautentzündung

Wenn Krankheitserreger als Ursache vermutet werden, verschreiben manche Augenärzte und -ärztinnen direkt Antibiotika, obwohl diese Medikamente gegen Viren nichts ausrichten können.

  • Bei viralen Infektionen sollten Betroffene vor allem Geduld bewahren, denn meist klingt die Erkrankung nach wenigen Wochen von selbst ab. Maßnahmen wie die Behandlung mit antibiotikafreien Tropfen oder auch mit feuchten Kompressen sind nicht ausreichend untersucht und es ist bisher unklar, ob diese hilfreich, nutzlos oder gar schädlich sind.
  • Anders sieht es aus, wenn Bakterien die Bindehautentzündung verursacht haben. Hier kann der Einsatz von Augentropfen oder Augensalben mit Antibiotika empfehlenswert sein. Bei bestimmten Bakterien (Chlamydien) verschreiben Ärzte und Ärztinnen gegebenenfalls sogar zusätzlich ein Antibiotikum zum Einnehmen.
Eine Augenärztin untersucht das Auge eines Mannes.

© iStock / Portra

Lassen Sie die Bindehautentzündung ärztlich abklären, wenn Sie ein Fremdkörpergefühl im Auge haben, schlechter sehen können, lichtempfindlicher sind oder an starken Kopfschmerzen mit Übelkeit leiden.

Behandlung der Reizkonjunktivitis

Die Reizkonjunktivitis bessert sich normalerweise innerhalb weniger Tage von selbst. Wichtig ist, mögliche Auslöser wie Zugluft zu meiden. Personen, die Kontaktlinsen tragen, sollten während einer Reizung auf die Linsen verzichten und eine Brille tragen.

Das hilft gegen die allergische Konjunktivitis

Wenn die Bindehautentzündung Symptom einer allergischen Reaktion ist, sollten Betroffene die Auslöser (Allergene) nach Möglichkeit meiden. Meistens klingen die Beschwerden dann recht schnell ab. Tritt das Symptom zum ersten Mal auf, dann sollte eine ärztliche Abklärung erfolgen.

Die akuten Symptome lassen sich mit Allergiemedikamenten lindern (Antihistaminika oder sogenannte Mastzellenstabilisatoren). Sie werden über Augentropfen angewendet. Bei starken Beschwerden können auch Allergietabletten helfen. Bei manchen Allergieformen ist es zudem möglich, sie durch eine Hyposensibilisierung dauerhaft zu behandeln, etwa bei Reaktionen auf Pollen und Hausstaubmilben. Dabei werden die Betroffenen über einen langen Zeitraum den Allergenen ausgesetzt, bis sich das Immunsystem an sie gewöhnt hat. Funktioniert diese Behandlung, tritt auch die allergische Bindehautentzündung nicht mehr auf.

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Wann sollte man mit einer Bindehautentzündung ärztliche Hilfe suchen?

Wenn eine Konjunktivitis zum ersten Mal auftritt, sollten Betroffene unbedingt zu einem Arzt oder zu einer Ärztin gehen. Das gilt besonders dann, wenn es keine offensichtlichen Auslöser wie starke Zugluft gibt und sich die Beschwerden nicht nach kurzer Zeit bessern. Denn für Fachfremde ist es nicht möglich, die Symptome der Konjunktivitis von Anzeichen für andere, schwere Augenerkrankungen zu unterscheiden. Ärzte und Ärztinnen werden also zunächst klären, ob es sich tatsächlich ausschließlich um eine Bindehautentzündung handelt oder eine andere Krankheit hinter den Beschwerden steckt.

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