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Gesundheitsmagazin

Haut & Allergie

Warzen erkennen, loswerden und vorbeugen

Veröffentlicht am:17.03.2022

9 Minuten Lesedauer

Aktualisiert am: 15.11.2022

Warzen können in verschiedenen Formen und Größen auftauchen, manche sind schmerzhaft, die meisten nicht. Eines haben sie jedoch gemeinsam: Niemand möchte sie haben. Aber welche Arten von Warzen gibt es eigentlich und was hilft dagegen?

Ein Mann zeigt seine Warze auf der Fußsohle.

© iStock / Magryt

Was sind Warzen überhaupt?

Eine Warze ist eine gutartige Hautwucherung, die in verschiedenen Formen auftreten kann: einzeln oder in einer Ansammlung, mit einer runden, spitzen oder fransigen Form, mit rauer und verhornter Oberfläche. Warzen können sich stark unterscheiden, sind aber in den meisten Fällen harmlos und verursachen keine Schmerzen.

Warzen treten bei vielen Menschen mindestens einmal im Leben auf. Sie können an unterschiedlichen Stellen am Körper erscheinen, unter anderem im Gesicht, an den Händen und an der Fußsohle.

Wie Warzen entstehen und was gegen die Wucherungen hilft, verrät Doc Felix im Video.

Warzen: Das sind die Ursachen

Verursacht werden Warzen durch eine Infektion mit Humanen Papillomviren (HP-Viren), von denen es mehr als 100 verschiedene Typen gibt. Gelangen die Viren durch eine Verletzung oder kleine Risse in die oberen Schichten der Haut, können sie dort eine Vermehrung von Hautzellen auslösen. Dadurch bildet sich nach und nach eine erhabene, oberflächlich verhornte und zerklüftete Hautveränderung, die als Warze bezeichnet wird.   

Die Warzen-Viren werden durch direkten Hautkontakt oder durch Gegenstände, die mit der Haut Kontakt hatten – zum Beispiel Handtücher oder Rasierapparate –, übertragen. Warzen können aber auch durch Hautkontakt mit feuchten Böden in Gemeinschaftseinrichtungen – wie etwa im Schwimmbad – zu einem hartnäckigen Begleiter werden. Denn ist die Haut feucht, vorgeschädigt oder aufgeweicht, können HP-Viren die Hautbarriere leichter überwinden.

Menschen, die an einer Immunschwäche leiden, haben ein erhöhtes Risiko, eine Warze zu bekommen. Das gilt ebenso für Kinder, da ihr Immunsystem noch nicht optimal reagieren kann, wenn es zum ersten Mal Kontakt mit Warzen-Viren hat. Auch Menschen, bei denen die natürliche Hautbarriere durch Hauterkrankungen wie Neurodermitis beeinträchtigt ist, haben ein erhöhtes Risiko, Warzen zu bekommen.

Alterswarzen

Von viral bedingten Warzen zu unterscheiden sind Alterswarzen, die ebenfalls harmlos sind, aber nicht durch Viren ausgelöst werden.

Alterswarzen entstehen etwa ab dem 40. Lebensjahr und treten mit steigendem Lebensalter häufiger auf. Die meisten Menschen entwickeln im Laufe ihres Lebens solche gutartigen Verhornungsstörungen. Alterswarzen wachsen über das Hautniveau hinaus, sind scharf zur umgebenden normalen Haut abgegrenzt und meist in unterschiedlich hellen oder dunklen Brauntönen gefärbt.

Welche Arten von Warzen gibt es?

Viral bedingte Warzen gelten generell als harmlos: Einige verursachen keinerlei Beschwerden, andere dagegen jucken oder können Druckschmerzen verursachen. Die meisten Warzen müssen nicht behandelt werden, weil das Immunsystem die HP-Viren selbst bekämpft und die Hautveränderungen so nach einiger Zeit von allein verschwinden. Wie lange das dauert, ist sowohl vom Virus- und Warzentyp als auch vom individuellen Gesundheitszustand abhängig.

Welche Arten von Warzen es gibt und welche Anhaltspunkte helfen, sie zu erkennen:

Dornwarzen:

  • befinden sich meist unter der Fußsohle und können dort recht groß werden
  • wachsen aufgrund des auf dem Fuß lastenden Körpergewichts nicht nach außen, sondern werden nach innen gedrückt
  • führen oft zu Schmerzen, die Behandlung kann schwieriger sein
  • können mit Hühneraugen verwechselt werden; Merkmal: Dornwarzen haben oft bräunliche Pünktchen, Hühneraugen hingegen meist einen glasigen Kern in der Mitte

Gewöhnliche Warzen:

  • auch vulgäre Warzen genannt
  • treten oft an Fingern, Füßen und am Handrücken auf
  • haben etwa die Größe eines Stecknadelkopfes und eine verhornte, raue Oberfläche
  • Eine Unterart ist die Pinselwarze, eine fadenförmige Wucherung (färbt sich in manchen Fällen rosa oder weiß).

Flachwarzen:

  • auch Planwarzen genannt
  • kommen häufig im Gesicht, auf der Stirn, an den Händen und Unterarmen vor
  • sind nur leicht erhöht und im Vergleich zu anderen Warzenarten sehr klein (nur wenige Millimeter)
  • können eine gelblich-braune Farbe haben und verursachen keine Schmerzen

Mosaikwarzen:

  • sitzen wie Dornwarzen oft an den Fußballen oder unter den Zehen, verursachen aber nur selten Beschwerden
  • sind klein und deutlich flacher als Dornwarzen
  • können sich in einigen Fällen großflächig ausbreiten

Neben diesen Warzenarten gibt es weitere viral bedingte Warzen, die aber vor allem den Genitalbereich befallen. Diese Feig- oder Genitalwarzen werden auch durch HP-Viren verursacht und sind sexuell übertragbar. Für sie gelten andere vorbeugende Maßnahmen oder Therapien – welche, erfahren Sie bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.

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Was hilft am besten gegen Warzen?

Warzen sind bei einem funktionierenden Immunsystem meistens kein Problem. Unser Immunsystem schafft es, die Warzenviren abzuwehren, sodass die Warze meist von selbst wieder verschwindet. Das dauert aber oft mehrere Monate und manchmal auch länger als ein Jahr. Da bösartige Hautveränderungen in seltenen Fällen so ähnlich wie Warzen aussehen können, ist es sinnvoll, einen Hautarzt zur Abklärung zu konsultieren. Der Hautarzt kann auch dazu beraten, was man tun kann, wenn man nicht warten möchte, bis die Warze von selbst verschwunden ist. Bei Selbstbehandlungsversuchen ist Vorsicht geboten, denn sie können bei unsachgemäßer Anwendung die Haut schädigen und auch dazu führen, dass sich die Warzen noch weiter verbreiten. Besonders Menschen mit geschwächtem Immunsystem, Durchblutungsstörungen, Polyneuropathien, Wundheilungsstörungen oder Hautkrankheiten sollten nicht versuchen, Warzen selbst zu behandeln.

Um Warzen möglichst effektiv und schmerzfrei zu entfernen, empfehlen Hautärzte zwei Standardtherapien:

Lösungen mit Salicylsäure

Ein Vater behandelt die Warze am Fuß seiner Tochter.
Salicylsäure ist eine Möglichkeit, Warzen selbst zu behandeln. Die Lösung ist in der Apotheke erhältlich.

© iStock / Mypurgatoryyears

Ein möglicher Weg, um eine Warze zu entfernen, ist die Behandlung mit einer Lösung aus der Apotheke. Die enthaltene Salicylsäure sorgt dafür, dass sich die Haut ablöst und die Warze so nach und nach abgetragen wird. Die Lösung muss über mehrere Wochen mehrmals täglich aufgetragen werden und kann bei der Anwendung zu leichten Hautreizungen führen.

Kryotherapie

Eine Alternative zur Behandlung mit Salicylsäure ist die Vereisung der Warze beim Hautarzt, auch Kryotherapie genannt. Hier wird flüssiger Stickstoff direkt auf die Warze aufgetragen. Durch die Kälte werden die Zellen der oberen Hautschicht zerstört und die Warze dadurch verkleinert und schließlich ganz abgetragen. Der Vorgang wird mehrmals wiederholt – mit einem Abstand von mindestens einer Woche. Die Behandlung mit Stickstoff kann ein kurzzeitiges Stechen an der betroffenen Körperstelle auslösen und manchmal zu leichten Hautreizungen führen.

Vergleich

Das Auftragen von Salicylsäure-Lösung und die Vereisung sind die Behandlungsansätze, deren Wirkungen am besten untersucht sind.

Laut Studien ist die Vereisung ähnlich wirksam wie die Behandlung mit Salicylsäure. Da die Entfernung von Warzen meist nicht aus medizinischen, sondern aus kosmetischen Gründen erfolgt, müssen die Kosten aber oft von den Betroffenen selbst übernommen werden.

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Tipps zum Vorbeugen von Warzen

Warzen sind ansteckend. Durch verschiedene Vorsichtsmaßnahmen können Sie jedoch die Ansteckungsgefahr verringern und einer Ausbreitung von Warzen vorbeugen:

  • Da HP-Viren bei feuchtwarmem Hautklima leichteres Spiel haben, die Füße nach dem Duschen stets gut abtrocknen.
  • Fettcremes helfen gegen rissige Hände und Füße und reduzieren so mögliche Eintrittspforten für die Viren.
  • Das Tragen von Schutzsocken oder das Abkleben der Warzen mit wasserfestem Pflaster verhindert den Kontakt mit den betroffenen Hautarealen. Socken, Handtücher und andere Textilien mit Kontakt zu den betroffenen Hautarealen sollten möglichst täglich gewechselt werden.
  • Handtücher und Waschlappen sollten nicht mit anderen gemeinsam benutzt werden.
  • In Schwimmbädern, Saunen oder Umkleidekabinen nicht barfuß laufen.
  • Damit sich Warzen nicht entzünden oder ausbreiten, ist es ratsam, sie nicht anzufassen, daran zu ziehen oder sie aufzukratzen. Falls man doch eine Warze angefasst hat, ist gründliches Händewaschen wichtig.

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