Wochenbett und Rückbildung: Körperlich fit werden nach der Geburt

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Neben der Versorgung und der Pflege des Babys steht im Wochenbett auch die Rückbildung der Mutter im Vordergrund. Aber ab wann darf man überhaupt nach der Geburt damit beginnen?
Inhalte im Überblick
Wochenbett: Welche Veränderungen macht der Körper jetzt durch?
Ihr Körper hat während der Schwangerschaft und bei der Geburt extrem viel geleistet. Wenn das Baby auf der Welt ist, beginnt die Zeit des sogenannten Wochenbetts. Nach einer normalen Geburt dauert Sie sechs bis acht Wochen. Nach einem Kaiserschnitt verlängert sich die Dauer des Wochenbetts um ca. zwei Wochen.
In dieser Phase erholt sich Ihr Körper von den Anstrengungen der Schwangerschaft und stellt sich aufs Muttersein. Lassen Sie es also ruhig angehen – vor allem in den ersten zehn bis vierzehn Tagen, im sogenannten Frühwochenbett.
Im Wochenbett... |
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stellt sich der Hormonhaushalt um |
beginnen die Brüste Milch zu produzieren |
schrumpft die Gebärmutter auf ihre normale Größe zurück |
heilen Geburtsverletzungen, wie ein Dammriss, Dammschnitt oder auch die Kaiserschnittnarbe |
Die AOK unterstützt vor, während und nach der Schwangerschaft
Die AOK bietet werdenden Eltern und Familien zahlreiche Leistungen, um ihre Gesundheit zu erhalten und zu fördern. Informieren Sie sich bei Ihrer AOK über passende Angebote.
Warum das Beckenbodentraining nach der Geburt so wichtig ist
Während sich die Gebärmutter nach der Schwangerschaft alleine auf ihre ursprüngliche Größe zusammenzieht, benötigen einige Muskeln aktive Unterstützung. Einer davon ist der Beckenboden. Er hält die Bauch- und Beckenorgane an ihrem Platz, unter anderem die Blase und die Gebärmutter, und unterstützt den Rücken.
Nach der Entbindung fehlt es dem Beckenboden an Stabilität. Muskeln und Bänder sind so gedehnt, dass die Organe nach unten sinken. Das richtige Beckenbodentraining hilft, die Muskeln wieder zu stärken, und verhindert gesundheitliche Probleme, wie Inkontinenz und Unterleibs- und Rückenschmerzen.
Rückbildung im Wochenbett
Wenn Sie sich gut fühlen und die Geburt ohne Komplikationen verlaufen ist, können Sie schon nach zwei bis drei Tagen mit leichten Rückbildungsübungen beginnen – sofern sie eine normale Geburt hatten. Nach einem Kaiserschnitt muss dafür zunächst die Narbe verheilen. Wichtig ist, dass Sie bei den Übungen keine Schmerzen verspüren und sich nicht überanstrengen.
Die ersten Rückbildungsübungen nach der Geburt sollen die Tiefenmuskulatur aktivieren. Das geschieht etwa durch ein leichtes, kontrolliertes Anspannen des Beckenbodens und durch Atemübungen.
Gezieltes Beckenbodentraining durch Rückbildungskurse
Sind die Geburtsverletzungen abgeheilt, können Sie mit einem Rückbildungskurs starten – nach etwa sechs bis acht Wochen im Falle einer normalen Geburt und nach acht bis zwölf Wochen, wenn Sie einen Kaiserschnitt hatten. Der Rückbildungskurs hilft Ihnen dabei, den Beckenboden sowie die Rücken- und Bauchmuskulatur gezielt und unter fachlicher Anleitung zu stärken.
Welche Leistungen bietet die AOK vor, während und nach der Geburt an?
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Sport nach der Geburt
Wenn Sie vor der Geburt viel Sport getrieben haben, kann es Ihnen im Wochenbett besonders schwerfallen, so ganz darauf zu verzichten. Notwendig ist eine mehrwöchige Pause trotzdem. Denn Sport ist erst dann wieder möglich, wenn die Becken- und Bauchmuskulatur gestärkt ist.
Dann können Sie sich an leichte Sportarten, wie Schwimmen, Aquatraining oder Yoga und Pilates, heranwagen. Auf Bauchübungen sowie auf Joggen und Tennis sollten Sie jedoch verzichten, da sie die Bauchmuskeln zu sehr beanspruchen. Spätestens nach vier bis sechs Monaten können Sie dann wieder jede Sportart betreiben.
Wichtig: Befreien Sie sich vom Druck, Ihren Körper direkt nach der Geburt in den Zustand zu bringen, in der er vor der Schwangerschaft war. Vor allem im Wochenbett sollte der Fokus zunächst auf der Rückbildung liegen, da sie eine wichtige Voraussetzung für die körperliche Leistungsfähigkeit ist.

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