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Gesundheitsmagazin

Vitamine

Vitamin K stärkt die Knochen und schützt vor Blutungen

Veröffentlicht am:01.02.2021

3 Minuten Lesedauer

Vitamin K gehört neben den Vitaminen A, D und E zu den fettlöslichen Vitaminen. Der Körper kann es nicht selbst herstellen, daher muss es über die Ernährung aufgenommen werden. Vitamin K ist wichtig für den Stoffwechsel der Knochen und die Blutgerinnung. Ein Mangel kann zu Blutgerinnungsstörungen führen.

Grünkohl, Basilikum, Brokkoli und Rosenkohl.

© iStock / udra

Was ist Vitamin K?

Das Vitamin K gehört zu den fettlöslichen Vitaminen und ist aufgeteilt in Vitamin K1 und K2. K1 muss über die Nahrung aufgenommen werden. Darmbakterien im Dickdarm produzieren auch Vitamin K2, das wird jedoch nur unzureichend vom Körperaufgenommen und deckt den Vitamin-K-Bedarf insgesamt nicht. Vitamin K wird mit Hilfe von Gallensäure und Bauchspeicheldrüsenenzymen in die Zellen der Dünndarmschleimhaut aufgenommen und von diesen in Lymphgefäße abgegeben. Anschließend wird das Vitamin zur Leber transportiert und von dieser in bestimmte Proteine zum Weitertransport im Blutkreislauf umgepackt. Vitamin K findet sich in der Leber und weiteren Geweben, unter anderem im Gehirn, Herz, in den Knochen und der Bauchspeicheldrüse.

Warum braucht der Mensch Vitamin K?

Vitamin K übernimmt im Körper verschiedene Funktionen und wird für Vitamin-K-abhängige Enzyme benötigt, die insbesondere an der Bildung von Eiweißen für die Blutgerinnung und den Knochenstoffwechsel beteiligt sind. Ein Vitamin-K-Mangel fällt vor allem durch eine gestörte Blutgerinnung auf. 

Anzeichen eines Vitamin-K-Mangels

Ein Vitamin-K-Mangel ist sehr selten. Er betrifft vor allem Neugeborene, weil Vitamin K nur schlecht über die Plazenta transportiert wird. Dies kann bei Babys in den ersten Lebenswochen zu Blutungen führen, weswegen sie in Deutschland routinemäßig Vitamin-K-Tropfen erhalten. Ansonsten sind vor allem Menschen mit sogenannten Malabsorptionssymptomen betroffen, also mit Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes, die die Aufnahme von Vitamin K einschränken. Dies betrifft zum Beispiel Menschen mit Mukoviszidose, Zöliakie, Colitis ulcerosa, aber auch Menschen nach adipositaschirurgischen Maßnahmen.  

Ein Vitamin-K-Mangel wird als klinisch relevant angesehen, wenn er zu einer Störung der Blutgerinnung führt. Das kann bei einer Blutuntersuchung auffallen. Selten ist das Auftreten von Blutungen (die am häufigsten in Magen und Darm auftreten) oder es fällt auf, dass kleine Verletzungen sehr lange nachbluten. 

In diesen Lebensmitteln ist Vitamin K enthalten

Sauerkraut in einer Schüssel angerichtet.
Der Vitamin-K-Gehalt in Sauerkraut ist hoch.

© iStock / bhofack2

Bei einer ausgewogenen Ernährung ist Vitamin-K-Mangel in Deutschland extrem selten. Daten zum durchschnittlichen Bedarf an Vitamin K in der Nahrung sind unzureichend. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung gibt den Tagesbedarf mit folgenden Schätzwerten an: 

  • Säuglinge bis vier Monate benötigen vier Mikrogramm pro Tag. 
  • Bei Babys bis zum Ende des ersten Lebensjahres liegt der Tagesbedarf bei zehn Mikrogramm. 
  • Im Kinder- und Jugendalter steigt der Bedarf dann kontinuierlich von 15 auf 50 Mikrogramm täglich an. 
  • Ab dem 15. Lebensjahr unterscheidet man den Vitamin-K-Bedarf zusätzlich zwischen Männern und Frauen: Bei Männern beträgt der Wert 70 Mikrogramm, bei Frauen 60. 
  • Schwangere und Stillende haben keinen erhöhten Bedarf, auch für sie gilt der Wert von 60 Mikrogramm. 
  • Ab dem 50. Lebensjahr steigt der Vitamin-K-Bedarf erneut: Er liegt dann bei 80 Mikrogramm für Männer und bei 65 Mikrogramm für Frauen.

Vitamin K lässt sich über die Nahrung relativ problemlos aufnehmen. Vitamin K1 findet sich vor allem in grünem Blattgemüse, während sich das von Bakterien produzierte Vitamin K2 in fermentierten Speisen sowie tierischen Lebensmitteln findet. Folgende Lebensmittel enthalten besonders viel Vitamin K:

LebensmittelMikrogramm pro 100 Gramm
Sauerkraut1540 µg
Grünkohl817 µg
Rosenkohl570 µg
Spinat350 µg
Blumenkohl300 µg
Hühnerfleisch300 µg
Rindfleisch210 µg

Vitamin K wird im Körper so gut wie nicht gespeichert, sondern schnell verstoffwechselt. Ein Überschuss wird über den Darm oder die Nieren ausgeschieden.

Warum Vitamin K für Babys wichtig ist

Besonders gefährdet für einen Vitamin-K-Mangel sind Neugeborene, da Vitamin K unzureichend über die Plazenta zum ungeborenen Kind gelangt. Auch in der Muttermilch ist nur eine unzureichende Menge an Vitamin K vorhanden (ca. 0,5 Mikrogramm pro 100 Milliliter). In den ersten Lebenswochen kann dieser Mangel zu gefährlichen Blutungen führen, mitunter auch Hirnblutungen. Dies betrifft etwa vier bis sechs von 1.000 Kindern, wenn keine Vitamin-K-Prophylaxe erfolgt.      

Aus diesem Grund wird direkt nach der Geburt (U1-Untersuchung), am dritten bis 14. Lebenstag (U2-Untersuchung) und in der dritten bis achten Lebenswoche (U3-Untersuchung) vorbeugend zwei Milligramm Vitamin K über den Mund verabreicht. In besonderen Fällen erfolgt die Gabe von einem Milligramm Vitamin K in den Muskel.  

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