Lebensmittel
Manuka-Honig – ein Naturprodukt mit heilender Wirkung?
Veröffentlicht am:23.07.2025
4 Minuten Lesedauer
Manuka-Honig wird traditionell als Naturheilmittel gepriesen. Doch wirkt dieser besondere Honig tatsächlich antibakteriell? Welche Effekte wissenschaftlich bestätigt sind und worauf Sie bei der Verwendung achten sollten.

© iStock / StefaNikolic
Was ist Manuka-Honig?
Manuka-Honig ist ein besonderer Honig. Er wird aus dem Nektar der Südseemyrte (Leptospermum scoparium) gewonnen, die in Neuseeland und Teilen Australiens heimisch ist. Manuka-Honig werden antimikrobielle und heilende Eigenschaften zugeschrieben und er wird häufig als Superfood bezeichnet.
Manuka-Honig ist mindestens sechsmal so teuer wie andere Honigsorten. Aufgrund seines hohen Preises gibt es viele Fälschungen auf dem Markt. Beim Kauf sollten Sie darauf achten, ob der Anbieter Mitglied des neuseeländischen Branchenverbandes „Unique Manuka Factor Honey Association“ oder der „Australian Manuka Honey Association“ ist, da diese Honige auf Reinheit geprüft und zertifiziert werden.
Antibakterielle Wirkung von Manuka-Honig
Das Besondere an Manuka-Honig ist seine antibakterielle Aktivität, die auf den Inhaltsstoff Methylglyoxal (MGO) zurückgeführt wird. MGO entsteht aus Dihydroxyaceton (DHA), das in den Blüten des Manuka-Strauchs vorkommt. In der Literatur wird berichtet, dass medizinischer Manuka-Honig, vor allem aufgrund des enthaltenen MGOs, eine Vielzahl von Bakterien hemmen kann, einschließlich einiger antibiotikaresistenter Stämme. Diese Erkenntnisse stammen jedoch aus Laboruntersuchungen. Es ist unklar, ob sie auf den lebenden Organismus übertragbar sind.
Medizinischer Manuka-Honig soll zudem verhindern, dass sich auf Wunden ein Biofilm bildet, der Bakterien vor Antibiotika schützt. Außerdem soll er bestehende Biofilme auflösen und so die Wundheilung unterstützen. MGO wird unter anderem durch das Enzym Glucoseoxidase gebildet. Im medizinischen Manuka-Honig bleibt die Enzymaktivität stabil, solange der Honig unverdünnt und nicht zu sauer ist. Bei Kontakt mit Wundsekret oder anderen Substanzen, die den pH-Wert erhöhen, kann die Enzymaktivität zunehmen und die Freisetzung von MGO und Wasserstoffperoxid verstärken.
Gehört Honig in den Kühlschrank?
Wie bei jedem Lebensmittel ist die richtige Lagerung entscheidend – sie verlängert die Haltbarkeit von Honig und erhält seine Wirkung.
Honig als Lebensmittel sollten Sie an einem kühlen, trockenen und dunklen Ort aufbewahren, da er hitze- und lichtempfindlich ist. Wenn er längere Zeit hohen Temperaturen und Licht ausgesetzt ist, können wertvolle Stoffe und Enzyme abgebaut werden. Von einer Lagerung im Kühlschrank wird abgeraten, da Honig bei Kälte kristallisiert und wieder erhitzt werden muss, um flüssig zu werden. Bei zu hoher Hitze besteht die Gefahr, dass die Enzymaktivität und somit die gesundheitsfördernden Eigenschaften beeinträchtigt werden.
Ein trockener Ort ist ebenfalls wichtig, da Honig Feuchtigkeit aus der Luft zieht. Daher sollten Sie am besten immer den Deckel fest verschließen.
Stellen Sie Ihr Honigglas in den Vorratsschrank oder in eine Speisekammer, wo es vor Licht und Wärme geschützt ist. So bleibt Ihr Honig lange frisch und behält seine gesunden Eigenschaften.
Ist (jeder) Manuka-Honig zur Wundbehandlung geeignet?
Manuka-Honig wird in verzehrgeeigneten und medizinischen, sterilen Varianten angeboten. Medizinischer, steriler Manuka-Honig muss bestimmte Reinheits- und Sicherheitskriterien erfüllen. Er enthält die Wirkstoffe in den erforderlichen standardisierten Mengen, damit er direkt oder in Form anderer Zubereitungen zur Wundbehandlung verwendet werden kann. Nur der medizinische, sterile Honig darf zur Wundbehandlung verwendet werden.
„Normaler“ Manuka-Honig hingegen ist ein Naturprodukt, das Keime enthält und folglich schwere Reaktionen und Wundinfektionen hervorrufen kann. Babys und Säuglingen unter zwölf Monaten sollte kein Honig verabreicht werden, da sich ihre Darmflora noch nicht komplett entwickelt hat und sie sich dadurch mit dem seltenen, aber lebensgefährlichen Säuglingsbotulismus infizieren können.
Für positive Effekte von medizinischem Honig in der Wundbehandlung fehlen bislang jedoch die Belege. Im Gegenteil, es wurden sogar vermehrt Schmerzen bei der Anwendung festgestellt. Daher ist die Wundbehandlung mit Manuka-Honig nach heutigem Kenntnisstand nicht zu empfehlen.
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Manuka-Honig: Welche Wirkung wissenschaftlich belegt ist
So können Sie Manuka-Honig anwenden:
- Hautpflege und Kosmetika: Manuka-Honig wirkt gegen Akne und andere Hautprobleme – besonders in Gesichtsmasken und Pflegeprodukten entfaltet er seine Kraft.
- Lebens- und Nahrungsergänzungsmittel: Ob pur vom Löffel, im Tee oder im Joghurt – Manuka-Honig lässt sich wie normaler Honig verwenden, liefert aber zusätzliche Inhaltsstoffe, darunter wertvolle Antioxidantien.

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Weitere gesundheitliche Vorteile von Manuka-Honig
Manuka-Honig wird nicht nur wegen seiner antibakteriellen Wirkung geschätzt – auch seine antioxidative Eigenschaften können zur allgemeinen Gesundheit beitragen. Während normaler Honig ein bekanntes Hausmittel bei Husten, Halsschmerzen und Erkältungen ist, enthält Manuka-Honig deutlich höhere Mengen des Wirkstoffs Methylglyoxal – der Hauptgrund für seine starke antibakterielle Wirkung.
Aber Achtung: Die antibakterielle und antioxidative Wirkung kann bei Temperaturen von über 65 Grad Celsius verringert oder gar zerstört werden. Deswegen empfiehlt es sich, Honig nur in abgekühlten Tee zu geben.
Rezept mit Manuka-Honig für die Erkältungszeit
Zutaten
- 1TeelöffelBio-Kurkuma, in kleine Stücke geschnitten
- 1Teelöffelgeriebener Bio-Ingwer
- 1TeelöffelÖl (zur besseren Aufnahme von Kurkuma im Körper)
- 1PrisePfeffer
- 1TeelöffelManuka-Honig
Zubereitung
Alle Zutaten bis auf den Honig mit ca. 150 ml heißem Wasser übergießen und etwa 20 Minuten ziehen lassen.
Anschließend den Manuka-Honig im warmen Tee verrühren.
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