Sport im Betrieb – die Vorteile auf einen Blick
Wissenschaftler der Universität Jena haben die Wirkung des Betriebssports eingehend untersucht und für beiden Seiten – Beschäftigte wie Unternehmen – positive Effekte identifiziert:
Aus Sicht der Mitarbeitenden bringt Betriebssport:
- Sinkendes Risiko für chronische Erkrankungen
- Verbessertes psychisches, physisches und soziales Wohlbefinden
- Entspannteren Umgang mit beruflichem Stress
- Verbesserten allgemeinen Gesundheitszustand
Aus Sicht der Unternehmen bringt der Betriebssport:
- Geringere Fluktuation der Mitarbeitenden
- Erhöhte Leistungsfähigkeit und Produktivität
- Niedrigere Verletzungsrate
- Besseres Betriebsklima
- Imagegewinn durch freundlichere Mitarbeitende
- Geringere Fehlzeiten
Sport ist der beste Ausgleich zum Job
Sport ist der perfekte Ausgleich zur beruflichen Tätigkeit. Mehr Bewegung beugt Krankheiten vor und gehört daher zu einer ganzheitlichen Gesundheitsprävention. Ein betriebliches Sportprogramm kann ein wesentlicher Baustein sein, um die Gesundheit der Beschäftigten langfristig zu fördern.
Deutschlands Arbeitgeber bringen ihre Mitarbeitende schon jetzt in Bewegung: Mehr als 240.000 Beschäftigte sind bundesweit in rund 3.500 Vereinen und Gemeinschaften des Betriebssports organisiert, wie der Dachverband der Betriebssportler bekannt gibt.
Der Fantasie sind dabei kaum Grenzen gesetzt:
- Beschäftigte können gemeinsam joggen, walken, schwimmen, Fußball oder Handball spielen, Rad fahren oder Gymnastik machen.
- Trendsportarten wie Stand-up-Paddeln, Crossläufe und Functional Training machen gemeinsam Spaß.
- Auch Yoga-, Tai-Chi- oder Pilates-Kurse für alle sind denkbar.
- Bewährt haben sich außerdem in den Arbeitsalltag integrierte aktive Pausen, zum Beispiel in Kooperation mit einer Fachkraft für Fitness oder Physiotherapie.
- Vielleicht gibt es auch fitnessbegeisterte Mitarbeitende, die selbst einen Kurs anbieten können.
Fünf Bewegungsmythen im Check
Wahr oder falsch? Rund um das Thema Bewegung kursieren viele Mythen. Hier ist der Faktencheck für Arbeitgeber und Beschäftigte.
„Weniger als eine Stunde Sport bringt nichts.“
Stimmt nicht. Bewegung bringt immer etwas. Jede Minute zählt. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt pro Woche mindestens 150 Minuten moderate Bewegung wie Radfahren oder schnelles Gehen. Das sind 21 Minuten pro Tag. Die können auch in die Alltagsroutine eingebaut werden: Wer jeden Tag 15 Minuten mit dem Rad zur Arbeit und wieder zurückfährt, hat das Mindestmaß für ein Ausdauertraining schon erreicht. Arbeitgeber können das zum Beispiel mit einem Angebot wie dem JobRAD fördern.
„Bei Rückenschmerzen sollte man sich schonen.“
Stimmt nicht, außer bei extremen Schmerzen. Moderate Bewegung fördert die Durchblutung, verbessert die Regeneration und hilft somit dabei, dass die Schmerzen schneller vergehen. Etwa durch Gehen, Dehnübungen oder Treppensteigen. Sinnvoll ist auch, die Tätigkeiten zu variieren, um einseitige Belastungen zu vermeiden.
„Sitzen ist so gefährlich wie Rauchen.“
Stimmt nicht ganz. Rauchen ist immer gesundheitsschädlich, Sitzen nur dann, wenn es mehrere Stunden ununterbrochen andauert. Der Kreislauf fährt runter und das mehrstündige Sitzen hat einen negativen Einfluss auf die Gesundheit der Gefäß- und Stoffwechselsysteme.
Beispielsweise wird die Durchblutung vor allem der Beine schlechter und der Cholesterinspiegel kann durch die mangelnde Bewegung steigen.
Zudem belastet die einseitige Haltung den gesamten Bewegungsapparat. Bei Schreibtischtätigkeiten ist es deshalb wichtig, immer mal wieder die Position zu wechseln:
Beim Telefonieren aufstehen, den Drucker im anderen Raum oder die Toilette in einem anderen Stockwerk zu benutzen, sind gute Möglichkeiten.
Arbeitgeber können die Bewegung durch höhenverstellbare Schreibtische fördern oder Meetings auch mal draußen im Gehen abhalten. Berufsgruppen, die nicht zwischendurch aufstehen können, wie Busfahrende, können Übungen zur Lockerung der Nackenmuskulatur helfen.
„Wer körperlich arbeitet, muss keinen Sport machen.“
Stimmt nicht. Die Belastungen bei körperlicher Arbeit sind häufig sehr einseitig. Um das auszugleichen, ist Bewegung sogar besonders wichtig. Da nach einem körperlich anstrengenden Arbeitstag am Feierabend eventuell die Motivation für Sport fehlt, sind hier im Rahmen der Betrieblichen Gesundheitsförderung Bewegungsangebote während der Arbeitszeit besonders sinnvoll.
„Mit Erkältung darf man nicht körperlich arbeiten!“
Stimmt manchmal. Bei milden Symptomen wie leichtem Schnupfen ohne Fieber ist es möglich, leichte körperliche Arbeit zu verrichten. Wichtig ist, auf die Signale des Körpers zu achten. Bei Schwäche oder Schwindel muss man sich ausruhen. Gar nicht arbeiten sollte man mit Fieber oder Grippesymptomen, da das Immunsystem sonst zusätzlich belastet und der Körper weiter geschwächt werden würde.