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Entspannung

So gelingt ein Mikroabenteuer

Veröffentlicht am:22.09.2022

5 Minuten Lesedauer

Mikroabenteuer sind kleine Ausbrüche aus dem Alltag. Sie sollen dabei helfen, Stress abzubauen und das ohne viel Geld oder Aufwand. Ob allein oder mit der ganzen Familie – sind Sie bereit für ein neues Abenteuer?

Ein Mann und eine Frau campen und kochen Kaffee im Wald.

© iStock / mixetto

Was sind Mikroabenteuer und für wen eignen sie sich?

Während der Corona-Pandemie war es lange kaum möglich, in die Ferne zu fahren – von Reisen in fremde Länder konnte man nur träumen. Stattdessen erlebten Ausflugsziele in Deutschland einen extremen Aufschwung und es etablierte sich ein neuer Trend: das Mikroabenteuer. Bei den kleinen Fluchten aus dem Alltag geht es vor allem um eines: etwas Neues zu wagen, seine Routine zu unterbrechen und sich aus der eigenen Komfortzone herauszubewegen. Dabei ist nicht entscheidend, möglichst weit wegzufahren oder einen teuren Urlaub zu buchen – es braucht nicht einmal viel Zeit. Viel wichtiger ist, sich ein Ziel oder eine Aufgabe in der Region oder Umgebung zu suchen und für ein paar Stunden oder Tage dem Alltag zu entkommen.

Mikroabenteuer sind stets Ausflüge in die Natur, die Länge spielt dabei keine Rolle, für manche Ideen ist nicht einmal eine Ausrüstung nötig. Es können zum Beispiel kleine oder große Wanderungen sein, Übernachtungen mit oder ohne Zelt, Geocaching, Fahrradtouren oder Kletterausflüge.

Die kleinen Trips eignen sich für all jene, die im Alltag „festhängen“ und vor lauter To-dos und Stress die Erholung vergessen. Ausreden wie: „keine Zeit“, „zu teuer“ oder „zu ungemütlich“ zählen bei den Minitrips in die Natur nicht. Stattdessen sollen es einfache Möglichkeiten sein, den Alltag hinter sich zu lassen und sich Zeit für sich selbst zu nehmen.

Was braucht es für ein Mikroabenteuer?

Das Schöne an Mikroabenteuern: Sie warten meistens direkt vor der eigenen Haustür. Doch je nachdem, wofür Sie sich entscheiden, braucht es ein gewisses Maß an Vorbereitung – und vor allem die richtige Ausrüstung.

Hierauf ist deswegen zu achten:

  • Bekleidung: Je nach Jahreszeit, zu der das Mini-Abenteuer stattfindet, sollten Sie sich Gedanken über die Kleidung machen. Während es im Sommer von Vorteil ist, leichte und atmungsaktive Sachen zu tragen, sollten Sie im Winter darauf achten, sich warm genug anzuziehen. Je nach Wetterlage gilt es auch, regenfeste Bekleidung einzupacken. Entsprechendes Schuhwerk ist essenziell, gerade bei längeren Wandertouren, damit keine Blasen entstehen.
  • Übernachtung: Wer sein Mikroabenteuer um zwei oder mehr Tage verlängern will, braucht geeignete Schlaf- oder sogar Kochausrüstung. Ein warmer Schlafsack im Winter oder ein leichter im Sommer sind wichtig, ebenso ein Zelt für diejenigen, die nicht unter freiem Himmel schlafen möchten. Wer kein offenes Feuer entzünden mag oder darf, kann außerdem einen Campingkocher mitnehmen, dazu sollten Sie einen kleinen Topf sowie Tasse und Besteck einpacken.
  • Verpflegung: An erster Stelle stehen Trinkwasser und eine wiederauffüllbare Flasche. Neben Lebensmitteln, die Sie am Ende des Tages zubereiten können, ist es wichtig, kleine, kalorienreiche Snacks für den schnellen Energiekick dabei zu haben.
  • Reiseapotheke: Medikamente, die täglich eingenommen werden müssen, Inhalatoren, Blutdruckmessgeräte etc. dürfen auch bei einem Mikroabenteuer nicht vergessen werden. Außerdem können Blasenpflaster, Anti-Mücken-Spray, Sonnencreme und mehr nicht schaden. Es gibt sogar extra Outdoor-Erste-Hilfe-Sets mit Pflastern, Mullbinde, Desinfektionszeug und Co.
  • Sonstiges: Wer mag, kann zudem eine leichte Hängematte einpacken. Die lässt sich immer schnell für eine kleine Pause zwischen zwei Bäumen befestigen. Alternativ bietet sich eine Decke an. Auch ein Outdoormesser und eine Powerbank fürs Smartphone sollten vor Reiseantritt in den Rucksack wandern.
Zwei Menschen bei einem Mikroabenteuer campen wild.

© iStock / doble-d

Zu Zelten und eine Nacht unter freiem Sternenhimmel zu schlafen kann ein echtes Abenteuer sein.

Wissenswertes zu Mikroabenteuern

Wann ist Wildcampen in Deutschland erlaubt?

Jedes Bundesland hat andere Regeln. Allerdings steht im Bundesnaturschutzgesetz, dass „das Betreten der freien Landschaft auf Straßen und Wegen sowie auf ungenutzten Grundflächen zum Zweck der Erholung“ gestattet ist. Sprich: Wer sich auf freiem Gebiet ausruhen möchte, dem ist das erlaubt. Eine Ausnahme stellen jedoch Natur- oder Landschaftsschutzgebiete sowie Nationalparks dar. Hier ist Wildcampen immer verboten. Generell gilt natürlich ein respektvoller Umgang gegenüber Tieren und Natur.

Warum ist ein Mikroabenteuer gut für die Gesundheit?

Es ist bewiesen, dass der Aufenthalt in der Natur oder im Grünen einen positiven Effekt auf das menschliche Wohlbefinden hat. Das liegt vor allem daran, dass sich Menschen, die sich viel in der Natur aufhalten, besser erholen können. Unter Erholung versteht man in diesem Fall unter anderem einen besseren Schlaf. Außerdem fördert der Aufenthalt in der Natur den Stressabbau. Das Aufmerksamkeitsvermögen sowie die emotionale Stabilität werden gesteigert und das Aggressionslevel sinkt deutlich. Auch negative Gefühle wie Wut oder Angst können abflauen.

Gerade zu viel Stress kann eine Menge Probleme auslösen: Sobald er über längere Zeit anhält und chronisch wird, kann er zu Schlafstörungen und Depressionen führen. Weil sich Stress im Alltag oft nicht vermeiden lässt, ist es umso wichtiger, sich Pausen zu gönnen und aus Routinen auszubrechen. Bewegung ist dabei das A und O, denn sie baut auf natürliche Weise die Stresshormone ab.

Wer also immer wieder Mikroabenteuer in seinen Alltag einbaut – sei es nach dem Feierabend, am Wochenende oder an einem freien Tag – kann einer psychischen Belastung beziehungsweise Stress aktiv entgegenwirken.

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Die besten Ideen für Mikroabenteuer in Deutschland – mit und ohne Kind

Da sich die kleinen Ausflüge mittlerweile zum Trend entwickelt haben, kursieren viele Ideen, die sich mal einfacher, mal aufwendiger, umsetzen lassen. Manche können Sie direkt nach dem Feierabend starten, für andere Unternehmungen braucht es besser ein Wochenende. Hier folgen einige Beispiele – viele davon eignen sich (eventuell in abgeschwächter Form) für die ganze Familie.

Nach der Arbeit:

  • Bis zur Endstation mit dem Bus oder Zug fahren und zurückwandern
  • Spontan ein paar Kilometer mit dem Rad fahren – ohne Ziel
  • Geocaching (GPS-Schnitzeljagd) ausprobieren und Schätze in der Umgebung finden
  • In einem Fluss schwimmen oder diesen mit dem Schlauchboot erkunden (Achtung: vorher die Strömung checken!)

Am Wochenende/an freien Tagen:

  • Früh morgens loswandern und den Sonnenaufgang von einer Waldlichtung aus genießen. Vorsicht, wenn Sie dazu die Waldwege verlassen: Wildbewegungen und auch Jagd finden vor allem in den Dämmerungszeiten statt.
  • Eine Nachtwanderung oder einen Spaziergang bei Vollmond machen
  • Bei sternenklarer Nacht unter freiem Himmel schlafen und Sternschnuppen beobachten oder mithilfe einer Himmelskarte Sternbilder suchen
  • In der nahen Umgebung auf Wanderschaft gehen und ein Picknick machen
  • Eine Höhle erkunden. Obacht: Bitte informieren Sie sich zuvor über mögliche Gefahren.
  • Klettern gehen: entweder im Klettergarten (Anfänger) oder auf einem Klettersteig (Fortgeschrittene)
  • Mit Auto, Campervan oder Fahrrad in die Natur fahren und dort übernachten (wenn erlaubt)
  • Die Region nach einem Thema erkunden: zum Beispiel alle Schlösser, Burgen oder Seen in der Region besuchen
  • Essbare Landschaften erkunden und freizugängliches, wildes Obst pflücken gehen. Auf der Seite Mundraub.org finden Sie eine Karte mit freizugängliche Obstbäumen sowie -sträuchern in der Umgebung

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