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Reformer-Pilates – was bringt es wirklich?

Veröffentlicht am:15.08.2025

4 Minuten Lesedauer

Pilates ist für viele Menschen das optimale Workout. Einige Studios bieten eine besondere Form an: das Reformer-Pilates. Welche Vorteile das Training auf dem Gerät hat, für wen Reformer-Pilates geeignet ist und wie Sie am besten starten.

Eine Frau mit ausgestreckten Armen kniet auf einem Reformer.

© iStock / FatCamera

Was ist Reformer-Pilates?

Bei Reformer-Pilates machen Sie Übungen auf einem speziellen Großgerät, dem Reformer. Auf den ersten Blick sieht die Trainingshilfe wie ein Bettrahmen aus. Darauf ist eine Art Schlitten befestigt. Dieser bewegt sich auf Schienen vor und zurück und besitzt eine Federaufhängung. Dadurch entsteht ein Federwiderstand, gegen den Sie beim Reformer-Pilates trainieren. Der Reformer, weiterentwickelt auch Allegro genannt, ist ein vielseitiges Trainingsutensil: Sie können sich darauf im Sitzen, Knien, Liegen oder Stehen sportlich betätigen. Auch wenn viele Menschen noch nie von dem Gerät für Reformer-Pilates gehört haben: in Fachkreisen ist es bekannt und beliebt. Es handelt sich also um keine Neuheit, sondern um eine bewährte Hilfe für ein ausgewogenes Ganzkörpertraining. Beim Reformer-Pilates gibt es sogar Übungen für die Füße. Den Grundstein für das Workout legte Joseph Pilates bereits vor über 100 Jahren – er erfand das Trainingsgerät und schulte damals Studierende darauf. Heute können Sie die Übungen im Pilates-Studio, im Fitnesscenter oder Zuhause durchführen – vorausgesetzt, Sie verfügen dort über einen Reformer.

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So unterscheidet sich Reformer-Pilates von Pilates auf der Matte

Sowohl Reformer-Pilates als auch Matten-Pilates sprechen die Muskelkraft, Flexibilität und das Gleichgewicht an. Pilates verfolgt sechs Prinzipien: Kontrolle, Präzision, Konzentration, Zentrierung, Fluss und Atmung – das Training soll Körper und Geist in Einklang bringen. Beim Matten-Pilates erfolgt das ausschließlich auf einer am Boden liegenden Matte, beim Reformer-Pilates mit dem Gerät. Während Sie auf der Matte mit Eigengewicht trainieren, müssen Sie bei einem Reformer gegen den Federwiderstand arbeiten, der mit Dehnung der Federn zunimmt – so erhalten Sie ein präzise dosiertes Krafttraining. Ein weiterer Vorteil: Die Reformer-Plattform ist beweglich. Mit einer gezielten Muskelkontrolle halten Sie die Plattform stabil – das schult Ihr Koordinationsvermögen und Ihren Gleichgewichtssinn besonders. Auch wenn Reformer-Pilates viele Vorzüge hat, ist es nicht effektiver als Übungen auf der Matte. Bei beiden Formen haben Sie eine große Übungsauswahl und trainieren unter anderem Ihre Beweglichkeit. Wie so oft, entscheidet hier auch der Geschmack.

Ist Reformer-Pilates wirklich so effektiv?

Bisher haben sich nur wenige Untersuchungen mit den gesundheitlichen Vorteilen von Reformer-Pilates beschäftigt. In einer Studie besaß das neunwöchige Training am Pilates-Gerät eine insulinsenkende Wirkung und steigerte das „gute“ HDL-Cholesterin. Die Versuchsgruppe bestand aber lediglich aus 22, die Kontrollgruppe aus 18 Menschen – somit gibt die Studie nur erste Hinweise. An einer anderen Studie nahmen 28 Frauen mit Erfahrungen im Reformer-Pilates teil. Sie absolvierten über sechzehn Wochen hinweg zweimal pro Woche eine Reformer-Stunde. Bei den Frauen nahmen die Körpermaße ab, sie reduzierten etwa das Taille-Hüft-Verhältnis und den Unterarmumfang. Außerdem veränderte sich die Körperzusammensetzung – die Frauen zeigten eine stärkere Mischung aus Muskulatur und Fettanteil. Allerdings ist auch diese Studie zu klein angelegt, um klare Schlüsse zu ziehen.

Für wen ist Reformer-Pilates geeignet?

Das Training am Pilates-Reformer scheint zunächst anspruchsvoll – doch schon mit wenig Übung ermöglicht er fließende Bewegungen. Nur Mut: Der Reformer eignet sich auch für Neulinge im Pilates-Sport. Mit der großen Auswahl an Kräftigungs- und Dehnübungen erhalten Sie ein gelenkschonendes Training in allen Schwierigkeitsgraden. Indem Sie den Reformer-Schlitten über Arme, Beine oder Seilzüge bewegen, nutzen Sie den Federwiderstand – das gelingt auf allen Trainingsleveln. Ein Trainer oder eine Trainerin zeigt Ihnen, wie Sie das Federsystem an Ihre Bedürfnisse anpassen. Es unterstützt einen präzisen Bewegungsablauf und die richtige Durchführung der Übungen – mit einem Pilates-Reformer können Sie also kaum etwas falsch machen.

Pilates: Eine Frau liegt mit dem Rücken auf einem Reformer und bedient mit den Händen die Seilzüge.

© iStock / Phynart Studio

Beim Pilates-Reformer gibt es verschiedene Übungen, die den Körper trainieren.

So starten Sie Ihr Training mit dem Pilates-Gerät

Sie interessieren sich für Reformer-Pilates? Diese Tipps sind hilfreich:

  • Informieren Sie sich über Anbieter: Zwar können Sie sich einen Pilates-Reformer für Zuhause zulegen, er ist aber recht kostspielig. Probieren Sie das Training zunächst in einem Fitnesscenter oder einem Pilates-Studio aus. Diese bieten oftmals günstige Probestunden an, die ab 20 Euro starten.
  • Machen Sie sich mit dem Gerät vertraut: Anfangs können die vielen Trainingsmöglichkeiten unübersichtlich erscheinen. Starten Sie am besten mit einem Kurs für Anfänger oder Anfängerinnen – Eins-zu-eins-Einweisungen sind meist teurer. Hier lernen Sie die korrekte Körperhaltung und verschiedene Übungen. Wichtig: Beginnen Sie mit wenig Federwiderstand.
  • Bleiben Sie dran: Es dauert sicher einige Trainingsstunden bis Sie Körper und Geist auf dem Pilates-Reformer in Einklang bringen. Wie bei anderen Sportarten auch, ist Regelmäßigkeit für den Trainingserfolg entscheidend – zwei Übungseinheiten pro Woche sind anfangs eine gute Empfehlung. Dabei können Sie entdecken, wie gut Pilates für die Figur ist.

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Zwei Übungen am Pilates-Reformer

Diese Übungen können Sie ganz einfach ausprobieren:

  1. Fußarbeit auf dem Reformer: Oft leiten Fußübungen die Trainingsstunde am Pilates-Gerät ein. Dabei positionieren Sie abwechselnd die Fersen und Ballen an einer Stange – diese befindet sich am Ende des Reformers. Die Fußarbeit mobilisiert die Gelenke und stimmt die Beinmuskulatur auf das anschließende Training ein.
  2. Reformer Lunge: Bei Reformer-Pilates kommen Sie mit dieser Übung besonders oft in Berührung – sie dehnt den Hüftbeuger. Dabei handelte sich um eine Muskelgruppe im Bereich der Hüfte und der Oberschenkel. Bei der „Lunge“ setzen Sie ein Bein auf dem Reformer-Polster ab, das andere befindet sich auf dem Boden – nun bewegen Sie den Schlitten langsam hin und her.
Fachlich geprüft
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