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Müll vermeiden

Zero-Waste-Picknick: darauf kommt es an

Veröffentlicht am:18.06.2021

6 Minuten Lesedauer

Abgepackte Sandwiches, Obst in Plastikbechern und Einweggeschirr sind out! Ein Picknick kann man auch plastikfrei gestalten. Dazu gehört zwar minimal mehr Aufwand, doch es wird umso besser schmecken. Was auf die Picknick-Checkliste gehört, welches Fingerfood für ein nachhaltiges Picknick geeignet ist und worauf man bei seinem Ausflug in die freie Natur achten kann.

Ein Zero Waste Picknick ist auf der Wiese aufgebaut.

© iStock / Evgeniia Siiankovskaia

So ist Ihr Picknick auch für die Umwelt ein Vergnügen

Die goldene Regel für ein umweltfreundliches Picknick lautet: Wer keinen Müll zum Picknick mitnimmt, der muss ihn auch nicht entsorgen. Mit dieser Checkliste wird Ihr Picknick zum Zero-Waste-Vergnügen:

Benutzen Sie wiederverwendbares Geschirr und Besteck

Herkömmliches Einweg-Plastik-Geschirr und -Besteck durch Bio-Kunststoffe zu ersetzen, ist dabei keine gute Idee. In ihrer Öko-Bilanz schneiden Bio-Besteck und Trinkbecker laut Verbraucherzentrale kaum besser ab. Auch Bambusgeschirr kann Melamin und Formaldehyd enthalten. Beide Stoffe sind gesundheitsschädlich und können in die mitgebrachten Lebensmittel übergehen. 

Die bessere Alternative sind wiederverwendbare Geschirre aus Polypropylen (PP) oder Polyethlen (PE), die ohne gesundheitsgefährdende Weichmacher auskommen. Dabei sind sie robust und hitzebeständig, falls darauf auch mal ein warmer Snack serviert wird. Wenn Sie Besteck wie Löffel oder Gabel oder ein Schneidemesser benötigen, nehmen Sie es einfach aus dem Besteckkasten von zu ause mit und wickeln Sie es in ein Geschirrtuch ein. Das schützt vor Schnittverletzungen oder Schmutz. Bei einer größeren Picknick-Veranstaltung kann man die Gäste darum bitten an eigenes Besteck und Geschirr zu denken.

Boxen, Tücher und Gläser statt Alu- und Frischhaltefolie

Um Dips oder Salate lange frisch zu halten, werden sie häufig mit Alufolie oder Frischhaltefolie abgedeckt. Dabei sind für den Transport von Salaten Mehrwegschüsseln mit Deckel wesentlich sicherer. Für kleinere, flüssige Lebensmittel wie Dips oder Dressings eignen sich kleine Frühstücks-Boxen oder kleinere Glasbehälter, die jeder zu Hause hat. 

Gut geeignet sind ausgewaschene Marmeladengläser, Joghurtgläser oder Dressinggläser. Eine plastikfreie Alternative sind auch wiederverwendbare Wachstücher. Oder Sie wickeln Laugenbrezeln, Baguette und Brot zum Transport in ein sauberes Geschirrtuch ein. Das ist praktisch und ein idealer Begleiter, wenn doch mal ein Getränk umgestoßen oder etwas gesäubert werden muss. Ebenso gut eignen sich die Tücher zum Rücktransport von dreckigem Besteck oder Gläsern.

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Lieber Mehrweg – als Einweg

Statt Wasser und Limonaden in Dosen oder PET-Flaschen für das Picknick mitzunehmen, sollten Sie lieber zu Mehrwegflaschen greifen. Bei einem größeren Picknick kann auch gleich eine ganze Kiste an Mehrwegflaschen gekauft werden. Dann hat man sogar eine Ablagefläche für Salate und Brote oder einen komfortablen Sitzplatz.

Für ein Picknick sind dicke Gläser und stabile Porzellantassen gut geeignet. Auch hier ist es sinnvoll, die Tassen in Geschirrhandtücher zu wickeln. Darin lässt sich das schmutzige Geschirr am besten nach Hause transportieren. Für heiße Getränke wie Tee oder Kaffee eignen sich Thermoskannen und Thermobecher. Zucker und Milch können Sie in ausrangierten Glasbehältern (zum Beispiel ein Marmeladenglas) mitnehmen.

Besser mit nach Hause nehmen: Essensreste

Die Mülleimer in Parks und Wäldern sind vor allem an sonnigen Tagen schnell überfüllt. Essensreste sollten Sie deshalb lieber wieder mit nach Hause nehmen und einfach in der jeweiligen Frischhalte-Box oder in einem alten Geschirrtuch transportieren. Auch abgenagte Knochen oder angebissene Brötchen gehören nicht in öffentliche Mülleimer. Sie könnten Ratten anlocken.

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Leckere Rezepte für ein gelungenes Picknick

Wer seine Mahlzeiten nach draußen verlegen möchte, sollte vor allem darauf achten, dass die Lebensmittel gut zu transportieren sind. Praktisch sind kleine, mundgerechte Portionen, zum Beispiel Spieße mit wiederverwendbaren Stäben, Häppchen, Wraps, Sandwiches oder klein geschnittenes Obst und Gemüse. Ein paar leckere Ideen für einfache Picknickrezepte finden Sie auf den „INFORM“-Seiten der Deutschen Initiative für gesunde Ernährung und mehr Bewegung der  Bundesministerien für Ernährung und Landwirtschaft sowie Gesundheit.

Süßes Fingerfood

Fingerfood macht Spaß und man spart sich das Besteck bei seinem Zero-Waste-Picknick. So sind getrocknete Früchte in jeglicher Form ein gesunder Snack für Zwischendrin. Sie geben Energie für einen langen Tag in der Natur. In Form von selbstgemachten Energiebällchen kann das Trockenobst ein leckerer Bestandteil Ihres Picknicks sein. Transportieren können Sie die kleinen Powerkugeln einfach in einem Einmachglas. 

Energiebällchen als Fingerfood für Groß und Klein

Zutaten für 20 Kugeln:

  • 50 g entkernte Dörrpflaumen
  • 50 g entkernte Datteln
  • 25 g Rosinen
  • 50 g fein gemahlene Haselnüsse
  • 1 TL Zimt
  • 1 TL Kardamon
  • Wasser nach Bedarf
  • etwas Kokosflocken und Kakaopulver zum Wälzen

Zubereitung:

  1. Das getrocknete Obst in einer Schüssel mit etwas Wasser vermengen und zu einer feinen Masse mixen. Die Masse sollte nicht zu flüssig werden.
  2. Gemahlene Haselnüsse, Zimt und Kardamon unterrühren, wenn nötig noch etwas Wassern hinzugeben.
  3. Die Masse nun zu Kugeln formen – eine Größe von 1–2 cm ist ideal.
  4. Die geformten Energiebällchen zum Schluss noch in Kokosflocken, Kakaopulver und Haselnüssen wälzen.

Zubereitungszeit: ca. 15 Minuten / 590 kcal / vegan 

Warme Snacks und Hauptgerichte

Bei einem Picknick soll bei niemandem Hunger bleiben – mit dieser nachhaltigen Brokkoli-Tomaten-Quiche wird jeder satt. Quiche ist ein Gemüsekuchen, der seinen Ursprung in Frankreich hat. Mit Brokkoli und Tomaten aus dem regionalen Anbau sind diese kleinen Gemüseküchlein  ein wunderbarer Augenschmauß auf Ihrem Picknicktisch. Für den Transport eignen sich wunderbar Wachstücher oder Glasdosen. 

Brokkoli-Tomaten-Quiche

Zutaten für 6 Portionen:

  • 500 g Dinkelvollkornmehl
  • 35 g Hefe
  • 400 ml Wasser
  • 650 g Brokkoli
  • 500 g Tomaten
  • 100 g Eigelb (Eigelb von circa 6 Eiern)
  • 200 ml fettarme Milch
  • 150 g Parmesan

Zum Würzen: Salz, Pfeffer, Knoblauch, italienische Kräuter (Oregano, Thymian und Rosmarin)

Zubereitung:

  1. Für den Teig lauwarmes Wasser, Dinkelmehl und Hefe vermengen und zu einem glatten Teig kneten. Für eine Stunde abgedeckt an einem warmen Ort ruhen lassen.
  2. Den Teig ausrollen und in ein tiefes Backbleck oder eine Kuchenform (vorher fetten) auslegen.
  3. Brokkoli waschen, dünsten und abtropfen lassen. Tomaten waschen und klein schneiden. Beide Gemüsesorten auf den Teig verteilen.
  4. In einer Schüssel Eigelb, Salz, Pfeffer, Knoblauch und Kräuter verrühren. Die Eimasse gleichmäßig über das Gemüse geben.
  5. Mit Parmesan bestreuen und bei 180 Grad Celsius für 20 Minuten backen.

Zubereitungszeit: ca. 50 Minuten / 430 kcal pro Portion/ vegetarisch 

Quark & Müsli

Ein Müsli und Quarkspeisen können To-go auf ein Picknick mitgenommen werden – in praktischen Einmachgläsern zum Beispiel. Hier finden Sie ein schnelles Rezept für leckeren Johannisbeerquark – mit den heimischen Superbeeren und Honig als Zuckeralternative aus regionalem Anbau steht dem nachhaltigen Geschmackserlebnis nichts mehr im Weg. 

Johannesbeerquark

Zutaten für 2 Personen:

  • 300 g Johannisbeeren
  • 250 g Magerquark
  • 100 g fettreduzierter Joghurt
  • 1 EL flüssiger Honig

Zubereitung:

  1. Den Joghurt unter den Quark heben. Honig dazu und die Masse glattrühren.
  2. Die Johannisbeeren untermischen.

Tipps: 

Für etwas mehr Crunch können Sie noch Zwieback über den Quark bröseln oder Haferflocken dazugeben. 

Außerdem eignet sich auch andere Obst für diesen leckeren Quark. Welches Obst gerade Saison hat, können Sie im Saisonkalender der Bundesvereinigung der Erzeugerorganisationen Obst und Gemüse nachlesen.

Zubereitungszeit: ca. 5 Minuten / 460 kcal / vegetarisch

Brot und Sandwiches

Auch die klassische Stulle kann auf dem Picknicktisch zum Star werden. Wer jedoch mal weniger Lust auf Brot hat, kann aus Pfannkuchenteig einen Wrap mit regionalem Gemüse zaubern. Für den Transport eignen sich auch hier Wachstücher oder Glasdosen. 

Pfannkuchen-Wrap mit Gemüse und Dip

Zutaten für 4 Portionen:

  • 240 g Vollkornweizenmehl
  • 60 g Maisstärke
  • 2 Eier
  • 600 ml fettreduzierte Milch
  • 250 g Speisequark
  • 300 g Naturjoghurt
  • 4 Möhren
  • 1 Kohlrabi
  • 160 g Rucola
  • 4 Frühlingszwiebeln
  • 3–4 TL Senf
  • 2 EL Rapsöl

Zum Würzen: Salz, Pfeffer, gemischte Kräuter

Zubereitung:

  1. Für den Wrapteig das Mehl mit der Stärke vermengen und mit der Milch zu einem glatten Teig verrühren – kurz quellen lassen. Die Eier und das Salz unterrühren.
  2. Die Pfannkuchen in einer erhitzen Pfanne mit etwas Öl backen.
  3. Für den Dip Quark, Joghurt, Senf, Öl und Kräuter mischen. Mit Salz und Pfeffer würzen.
  4. Möhren, Kohlrabi waschen und kleinreiben. Rucola und Frühlingszwiebeln waschen und klein schneiden.
  5. Die Pfannkuchen auskühlen lassen und mit dem Dip bestreichen. Das Gemüse verteilen und den Teig zu Wraps rollen.

Zubereitungszeit: ca. 40 Minuten / 550 kcal pro Portion / vegetarisch

Die Ideen zu den Rezepten stammen aus einer großen Sammlung leckerer und gesunder Rezepte von „In Form“, einer Initiative für gesunde Ernährung und Bewegung. Unterstützt durch die Bundesministerien für Ernährung und Landwirtschaft sowie Gesundheit. Auf der Seite gibt es weitere passende Ideen, die ohne großen Aufwand nachhaltig umgesetzt werden können. Guten Appetit!

Gut zu wissen: So schützen Sie die Natur

Immer mehr Menschen strömen in den Wald. In der Corona-Zeit suchen vor allem junge Menschen und Familien Entspannung in der Natur. Für uns ist das erholsam, doch Tiere, Wälder und Waldwege leiden unter dem massiven Ansturm von Joggern, Radfahrern und Spaziergängern, so der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). 

Wegen geschlossener Restaurants quellen außerdem Mülleimer in Parks mit To-go-Verpackungen und Einwegmasken über. Gerade die Masken sind ein zunehmendes Problem, weil sie nicht abbaubar sind und für Tiere gefährlich werden können, zum Beispiel wenn sie sich in den Ohrschlingen verfangen. 

Viele lassen ihren Müll einfach in der Natur liegen, so Waldreferent Christioph Schramm vom BUND. Auch illegale Trails in den Wäldern, zum Beispiel durch Mountainbikefahrer, stören die Ruhezonen von Tieren. Der Tipp des BUND: Halten Sie sich an die alte Weisheit: „Im Wald nichts zurückzulassen außer einen guten Eindruck“. Alles andere nehmen Sie lieber mit nach Hause entsorgen es dort.

Wer sich in einem Naturschutzgebiet befindet, sollte sich dabei an die deutschen Naturschutzgesetze halten:

  • Informieren Sie sich vorab, was in den Schutzzonen gestattet und was untersagt ist.
  • Verzichten Sie auf illegale Müllentsorgung und andere Verunreinigungen.
  • Verzichten Sie auf wildes Campen oder Zelten.
  • Keine offenen Feuer.
  • Keine Beschädigung der Bäume, Pflanzen und Blumen, auch das Fangen von Insekten ist untersagt.
  • Kein unerlaubtes Fahren und Abstellen von Fahrzeugen auf Waldwegen.
  • Kein unnötiger Lärm.
  • Kein Verlassen der angelegten Wege.

Die Corona-Pandemie hat in Hinsicht auf die Entdeckung der Wälder und Parks auch etwas Positives, denn die Wertschätzung für die Natur, so der BUND, sei bei vielen Familien und jungen Menschen gestiegen.

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