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Alte Babykleidung: spenden, tauschen, verkaufen oder upcyceln

Veröffentlicht am:13.12.2021

4 Minuten Lesedauer

Babys wachsen rasend schnell aus ihren Sachen. Die Kleidung wegzuwerfen, wenn sie noch gut erhalten ist, ist aus ökologischen Gründen eine schlechte Option. Welche Alternativen gibt es? Konkrete Weiterverwendungsmöglichkeiten zum Kennenlernen und Ausprobieren.

Aussortierte Babykleidung auf einem Haufen.

© iStock / Karl-Hendrik Tittel

Getragene Babykleidung spenden oder verschenken

Kinderkleidung, die gut erhalten ist, wird an vielen Stellen gebraucht. Gute Kontakte sind zum Beispiel diese karitativen Einrichtungen:

  • Kleiderkammern
  • Frauenhäuser
  • Kinderdörfer
  • Waisenhäuser

So freut sich beispielsweise das SOS-Kinderdorf über Sachspenden. Eine Übersicht stellt alle Einrichtungen in Deutschland vor. Es empfiehlt sich, vor dem Verschicken der Kleidung anzurufen oder eine E-Mail zu schreiben. Weil der Bedarf je nach Einrichtung verschieden ist, sprechen die Mitarbeiter vorher ab, wo die Babysachen benötigt werden.

Gut erhaltene Babykleidung kann auch in einem Altkleidercontainer gut aufgehoben sein. Voraussetzung: Es handelt sich um eine seriöse Sammlung, bei der die Kleidung tatsächlich Bedürftigen zukommt. Dies ist am Siegel auf den Containern erkennbar, zum Beispiel:

  • FairWertung: bundesweites Netzwerk von gemeinnützigen Organisationen
  • DZI-Spendensiegel: das Siegel des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen
  • bvse-Qualitätssiegel: Textilsammlung vom Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung

Genaues Hinschauen lohnt sich. Da es sich bei der Altkleiderverwertung um ein lukratives Geschäft handelt, ahmen unseriöse Anbieter etablierte Siegel nach. Wichtig ist, dass auf den Containern Name, Anschrift und Telefonnummer des Sammlers angegeben sind. Bei offiziell genehmigten Sammlungen sind die Verantwortlichen für Nachfragen erreichbar.

Spenden funktioniert natürlich auch im Familien-, Freundes- oder Bekanntenkreis. Frischgebackene oder werdende Eltern freuen sich über geschenkte Kleidung.

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Babykleidung tauschen

Bei Kinderklamotten ist das Tauschen besonders sinnvoll. Schließlich wachsen sie ständig aus ihrer Kleidung heraus und benötigen neue Anziehsachen.

  • Tauschpartys veranstalten: Regelmäßig Nachbarn, Freunde, Verwandte und Bekannte zum Kinderklamottentauschen einladen. Wichtig ist, dass bei der Party verschiedene Kleidergrößen im Umlauf sind, damit es für jeden genug zu tauschen gibt.
  • Tauschbörsen, Secondhandläden oder Flohmärkte: Vielerorts gibt es Angebote zum Tauschen von Babykleidung.

Babykleidung verkaufen

Gut erhaltene Babykleidung kann natürlich auch verkauft werden. Meist ist das aber nur für Eltern lohnenswert, die Zeit und Geduld zur Verfügung haben. Es gibt die Optionen, online oder analog zum Verkäufer zu werden:

  • Online-Auktionen und Kleiderbörsen: Ob auf eBay, Vinted oder anderen Kleiderbörsen – um gebrauchte Babykleidung im Internet zum Kauf anzubieten, einfach einzeln abfotografieren und hochladen.
  • Flohmärkte und Secondhandläden: Kinderflohmärkte haben das ganze Jahr Saison. Ob draußen oder in der Halle, es gibt überall Angebote, getragene Kinderklamotten an einem Stand zu veräußern. Auch Secondhandläden kaufen gut erhaltene Kinderkleidung an.

Kreativ werden: fünf Upcycling-Ideen für gebrauchte Babykleidung

Die Klimakrise hat einen neuen Nachhaltigkeitstrend hervorgebracht: Upcycling. Das bedeutet aus alten Sachen etwas Neues herzustellen – und funktioniert auch super mit Kleidung. So lässt sich etwa aus gebrauchter Kleidung eine Mütze oder ein Kissen zaubern. 

Wer noch ein bisschen Motivation benötigt, um selbst Hand an alte Klamotten anzulegen: Laut dem Dachverband FairWertung e.V. landet jedes Jahr rund eine Million Tonnen Altkleider in Altkleidercontainern. Das ist eine Menge, mit der sich ca. 62.000 LKWs füllen lassen. 

Fünf Upcycling-Ideen für Näh-Anfänger:

1. Mütze aus altem Pulli

Ein Pulli ist zu klein geworden oder hat Flecken? Dann lässt er sich in eine Babymütze verwandeln. Besonders gut eignen sich Pullover, die unten gerippt sind. So liegt die Mütze später enger am Kopf an.

  1. Den Pulli so ausbreiten, dass die unteren Kanten aufeinanderliegen. Eine abgerundete Mützenform aus dem Pulli herausschneiden. Dabei daran denken, dass die Mütze so groß sein sollte, dass sie auch die Ohren des Kindes bedeckt.
  2. Die beiden Mützen-Teile so aufeinanderlegen, dass das Innere des Pullis jeweils nach außen zeigt und die Stücke rundherum zusammennähen. Überstehende Kanten anschließend abschneiden.
  3. Die Mütze wenden und in Form bügeln.
Mutter und Tochter nähen ein Stofftier aus alter Babykleidung.

© iStock / Valeriy_G

Aus alter Babykleidung und anderen Stoffresten können Sie zum Beispiel Stofftiere nähen.

2. Kissen aus getragenem Babybody

Aus einem aussortierten, noch gut erhaltenen Body lässt sich wunderbar ein Kissen herstellen.

  1. Zunächst den oberen und unteren Teil (Beine und Ärmel) des Bodys quer abschneiden, um einen Schlauch zu erhalten.
  2. Den Schlauch auf links drehen und beide noch offenen Seiten zunähen. An einer Stelle eine Öffnung lassen, um das Kissen mit Watte oder mit Stoffresten füllen zu können.
  3. Das Kissen wieder auf rechts wenden und so lange füllen, bis die gewünschte Dicke erreicht ist. Nun die Öffnung zunähen.

3. Tragebeutel aus altem Kinder-Shirt

Je nachdem wie groß die Kinder sind, lassen sich aus alten T-Shirts entweder Tragebeutel oder auch kleine Stoffbeutel zum plastikfreien Einkaufen von Obst und Gemüse herstellen.

  1. Das gebrauchte Shirt auf links drehen und den Saum zusammennähen. Die Naht sollte stark und fest sein, damit Einkäufe sich damit transportieren lassen.
  2. Die Ärmel und den Kragen abschneiden.
  3. Nun noch die Schneideränder zusammennähen, damit der Stoff sich an diesen Stellen später nicht auflöst. Auf rechts drehen, fertig!

4. Baby-Lätzchen aus gebrauchter Kleidung

Ob T-Shirt, Body oder Pulli – aus getragener Babykleidung oder auch gebrauchten Bettlaken können bunte Baby-Lätzchen werden.

  1. Mit Backpapier eine Schablone für das Lätzchen basteln. Eventuell ein altes Lätzchen als Vorlage nutzen.
  2. Zwei Stoffe auswählen (zum Beispiel zwei verschiedenfarbige T-Shirts) und sie jeweils mithilfe der Schablone zuschneiden.
  3. Die zwei Stoffe aufeinanderlegen und mit Stecknadeln befestigen. Die Innenseite muss dabei nach außen zeigen, weil das Lätzchen später gewendet wird.
  4. Nun die beiden Stoffe zusammennähen. Dabei aber ein kleines Stück offen lassen, um das Lätzchen noch wenden zu können. Nach dem Wenden das restliche Stück ebenfalls zunähen.
  5. Zum Schluss einen Druckknopf annähen.

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Löcher in der Kinderhose? Statt die Löcher in den Leggings aufwendig zu stopfen, geht es auch einfacher: Shorts daraus machen.

  1. Die Leggings auf einer Länge abschneiden, dass sie noch zweimal umgeschlagen werden kann.
  2. Die Leggings nach außen doppelt umschlagen und zunähen.

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