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Haut & Allergie

So entstehen Sommersprossen

Veröffentlicht am:26.03.2024

3 Minuten Lesedauer

Für die einen sind Sommersprossen ein Beauty-Trend, andere hätten lieber weniger oder gar keine. Doch was sind Sommersprossen überhaupt? Und warum bekommen manche Menschen sommersprossige Haut und andere nicht?

Ein junger Mann mit Sommersprossen im Gesicht lächelt in die Kamera.

© iStock / FG Trade

Was sind Sommersprossen?

Sommersprossen – in der Fachsprache Epheliden – sind kleine gelbliche bis braune Pigmentflecken. Pigment ist ein anderer Name für Farbstoff. Das Pigment, das für die Färbung der menschlichen Haut und der Haare verantwortlich ist, heißt Melanin.

Sommersprossen entstehen als Reaktion auf Sonneneinstrahlung, vor allem an Stellen, die häufig der Sonne ausgesetzt sind, wie Gesicht, Dekolleté, Hände oder Arme. Im Sommer, wenn wir uns öfter in der Sonne aufhalten und größere Hautbereiche der Sonne aussetzen, vermehren sich Sommersprossen und werden stärker sichtbar – daher der Name. In der dunklen und kalten Jahreszeit verschwinden Sommersprossen meistens nicht vollständig. Sie werden jedoch oft blasser und weniger zahlreich, und sind im Frühling wieder deutlicher zu erkennen.

Sommersprossen sind immer flach. Auf der Haut lässt sich keine Erhebung spüren wie bei manchen Leberflecken und Muttermalen. Sommersprossen treten oft in Gruppen auf, die ganze Hautpartien bedecken. Sie sind normalerweise harmlos, sollten aber wie alle Hautveränderungen beobachtet werden.

Wie bekommt man Sommersprossen?

Weil Sommersprossen eine Reaktion auf Sonnenlicht sind, haben wir sie nicht von Geburt an. Sie entwickeln sich vom Kindes- bis ins junge Erwachsenenalter und verblassen oft bei älteren Menschen.

Nicht jeder und jede bekommt Sommersprossen, da eine genetische Veranlagung eine Rolle spielt. Eine Neigung zu Sommersprossen haben typischerweise Menschen mit sehr heller Haut und rötlich-blonden Haaren. Sommersprossen kommen aber bei allen Hauttypen vor, also auch bei Menschen mit dunklen Haaren und dunkler Haut. 

Melanin ist unser natürlicher Sonnenschutz. Bestimmte Hautzellen, die Melanozyten, bilden es unter Einwirkung von Sonnenlicht.Je länger man sich in der ist Sonne aufhält, desto mehr Melanin wird gebildet. Melanin absorbiert ultraviolettes Licht (UV-Strahlung) und legt sich wie ein dunkler Mantel um die Zellkerne in der äußeren Hautschicht. Die meisten Menschen entwickeln Melanin gleichmäßig und flächendeckend. Im Sommer wird ihre gesamte Haut dunkler. Bei Menschen mit der Veranlagung zu Sommersprossen produziert die Haut das Melanin nicht gleichmäßig. Stattdessen kommt es an einzelnen Stellen zu einer Überproduktion (Hyperpigmentierung), die sich als Sommerspossen auf der Haut bemerkbar macht.

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Hautveränderungen, die Sommersprossen ähneln

  • Altersflecken

    Altersflecken (Lentigines seniles oder solares) sind hell- bis dunkelbraun. Sie haben eine runde bis ovale Form oder eine unregelmäßige Kontur. Im Vergleich zu Sommersprossen werden Altersflecken deutlich größer, kommen jedoch nicht so zahlreich vor. Sie entstehen bei Erwachsenen ab 40 Jahren, wenn sie sich im Laufe der Jahre länger und wiederholt in der Sonne aufgehalten haben. Wie Sommersprossen treten Altersflecken vor allem an sonnenexponierten Stellen wie Gesicht, Dekolleté oder an Händen und Unterarmen auf. Altersflecken sind harmlos, sollten jedoch regelmäßig ärztlich kontrolliert werden.

  • Leberflecken

    Bei einem Leberfleck oder Muttermal handelt es sich um eine meist gutartige Hautveränderung, die als Fleck deutlich begrenzt ist. Leberflecken treten überall am Körper in verschiedenen Formen und Größen auf. Ihre Farbe variiert von Rosa über Braun bis Schwarz. Manche Leberflecken sind leicht erhaben. In der Regel findet man in Leberflecken vermehrt Melanozyten, daher die dunkle Farbe. Die meisten Leberflecken sind gutartig, manche können jedoch wachsen oder ihre Farbe und Form verändern und bösartig werden. Wenn Sie bei einem Leberfleck solche Veränderungen  feststellen, lassen Sie ihn am besten von einem Hautarzt oder einer Hautärztin untersuchen.

Eine junge Frau mit Sommersprossen cremt sich ihre Schulter mit Sonnenmilch ein.

© iStock / Urilux

Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor sind besonders wichtig für helle Haut mit Sommersprossen.

Sommersprossen und Hautkrebs

Sommersprossen an sich bergen kein Hautkrebsrisiko – häufig haben aber Menschen mit Sommersprossen einen hellen Hauttyp, der ein erhöhtes Sonnenbrandrisiko bedeutet. Es gibt verschiedene Hauttypen, die unterschiedlich auf UV-Strahlung reagieren. Helle Haut ist besonders empfindlich gegenüber UV-Strahlung.

Um ihr persönliches Hautkrebsrisiko nicht zu erhöhen, sollten sich hellhäutige Menschen nicht zu lange und nicht ungeschützt in der Sonne aufhalten. Falls Sie einen dunklen Hauttyp haben, bedeutet das im Umkehrschluss aber nicht, dass Sie bedenkenlos sonnenbaden sollten. UV-Strahlung ist immer und für jeden ein Gesundheitsrisiko.

Wenn Sie persönlich auf ein Sonnenbad nicht verzichten wollen, gilt als Faustregel: Je heller die Haut, desto mehr Sonnenschutz benötigen Sie.

Das Bundesamt für Strahlenschutz bietet einen Fragebogen zur Abschätzung des Hauttyps an. Vor allem, wenn Sie ein heller Hauttyp sind, sollten Sie regelmäßig Hautkrebsscreenings wahrnehmen. Die AOK und andere gesetzliche Krankenversicherungen bieten ihren Versicherten ab 35 Jahren alle zwei Jahre diese Vorsorgeuntersuchung an.

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Sollte und kann man Sommersprossen entfernen?

Es gibt keinen medizinischen Grund, Sommersprossen zu behandeln. Außerdem lassen sich Sommersprossen nie ganz beseitigen, sondern nur abmildern. Besser als eine kostspielige Behandlung ist Vorbeugung durch UV-Schutz. Wenn Sie Ihre Sommersprossen als störend empfinden, können Sie diese so nicht nur abschwächen, sondern auch Ihr persönliches Hautkrebsrisiko senken. Das Wichtigste ist, die Haut vor übermäßiger Sonneneinstrahlung zu schützen.

  • Halten Sie sich an den Tageszeiten mit der höchsten UV-Strahlung (zwischen 10 und 16 Uhr) möglichst wenig im Freien auf.
  • Vermeiden Sie Sonnenbrände und gehen Sie nicht ins Solarium, auch nicht zum Vorbräunen für den Urlaub.
  • Verwenden Sie Sonnencremes mit einem hohen Lichtschutzfaktor (30–50) auf allen freiliegenden Hautstellen – auch an bewölkten Tagen und im Winter.
  • Wenn Sie sich zum Beispiel im Urlaub oder auf einer Wanderung längere Zeit in der direkten Sonne aufhalten, können Sie sich mit einem breitkrempigen Hut, einer Sonnenbrille mit UV- Schutz und leichten, langärmligen Hemden und Hosen schützen. Für zusätzlichen Schutz gibt es Kleidung mit UV-Schutzfaktor.

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