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Haut & Allergie

Rosazea: Was hilft am besten gegen die Hautveränderungen im Gesicht?

Veröffentlicht am:30.03.2022

5 Minuten Lesedauer

Rosazea gehört zu den häufigsten Hauterkrankungen bei Erwachsenen. Neben einer ärztlichen Behandlung können Betroffene selbst einiges dazu beitragen, um Symptome wie Rötungen, Pusteln und sichtbare Äderchen zu lindern oder zu vermeiden.

Eine ältere Frau steht vor dem Spiegel und cremt sich ein.

© iStock / Youngoldman

Was ist Rosazea?

Rosazea ist eine häufige, chronisch-entzündliche Hautkrankheit, die sich im Gesicht im Bereich von Stirn, Nase, Kinn und Wangen zeigt. Die Erkrankung wird auch als „Couperose“ „Gesichtsrose“ oder „Kupferrose“ bezeichnet und betrifft schätzungsweise rund vier Millionen Menschen in Deutschland. Bei vielen Menschen entwickelt sich die Hautveränderung erst ab dem 30. Lebensjahr – betroffen sind vor allem Menschen mit heller Haut und Frauen.

Warum sich eine Rosazea entwickelt, ist nicht vollständig geklärt. Vermutlich spielen Entzündungs- und Immunreaktionen sowie Veränderungen der Blutgefäße in der Haut eine Rolle. Je nach Schweregrad kommt es zu Rötungen, aber auch Knötchen (Papeln) und mit Eiter gefüllte Bläschen (Pusteln) können auftreten. Trotzdem ist die Rosazea keine Form der Akne. Mitunter können auch Hautverdickungen und Knollen (Phyme), vor allem an der Nase, oder entzündete Augen und Augenlider auftreten.

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Rosazea-Therapie: Diese 3 Optionen gibt es

Bei Rosazea ist derzeit keine Heilung möglich. Es gibt jedoch wirksame und gut verträgliche Behandlungsmöglichkeiten. Dabei sollte die Therapie stets auf die individuellen Symptome abgestimmt werden.

Diese Formen der ärztlichen Behandlung stehen Rosazea-Betroffenen zur Verfügung:

1. Medizinische Cremes, Gele oder Lotionen gegen Rosazea

Bei einer Rosazea kommen in der Regel Cremes, Gels oder Lotionen mit Wirkstoffen, die die Rötungen und Entzündungen mildern, zum Einsatz. Hierzu zählen Wirkstoffe wie Brimonidin, Ivermectin, Metronidazol oder Azelainsäure, deren Wirksamkeit in Studien gut belegt ist.

Es ist wichtig, das verordnete Medikament nach den Angaben Ihres Arztes bzw. Ihrer Ärztin anzuwenden und nicht vorzeitig abzusetzen. Haben Sie Geduld. Es kann mehrere Wochen oder sogar Monate dauern, bis sich sichtbare Erfolge einstellen. Auch wenn sich Ihr Hautbild verbessert oder Sie keine Beschwerden mehr haben, sollten Sie die Wirkstoffe weiter auftragen und die Behandlung nicht selbstständig abbrechen, da sonst Symptome erneut aufflammen können.

2. Laser- und Lichtbehandlung bei Rosazea

Störende rote Äderchen, die bei einer Rosazea entstehen, kann der Hautarzt (Dermatologe) bzw. die Hautärztin auch mit einer Laser- oder Lichttherapie behandeln. Dabei werden die kleinen Äderchen durch Hitze verödet und dadurch verschlossen. An den gelaserten Stellen wird die Durchblutung gestoppt, sodass sich die Rötung auf der Hautoberfläche verringert.

In der Regel sind dafür mehrere Sitzungen nötig. Allerdings übernimmt die gesetzliche Krankenversicherung die Kosten für diese Behandlung nicht, da es sich um eine rein kosmetische Therapie handelt.

3. Betablocker gegen Rosazea

Helfen andere Behandlungen nicht und sind die Symptome der Rosazea sehr ausgeprägt, kann es sein, dass Ihre Ärztin oder Ihr Arzt einen Therapieversuch mit sogenannten Betablockern beginnt. Diese sind jedoch für die Behandlung einer Rosazea nicht zugelassen und dürfen daher auch nicht von den Krankenkassen bezahlt werden. Man bezeichnet die Anwendung deshalb auch als „Off-label-use“.

Wie gut Betablocker gegen die Rosazea wirken, ist noch nicht ausreichend untersucht. Sie verengen im gesamten Körper die Blutgefäße, wodurch dann auch weniger Blut ins Gesicht strömt und die Gesichtsrötungen abnehmen können. Betablocker werden normalerweise zur Behandlung von Bluthochdruck und bei Herzerkrankungen eingesetzt.

Rosazea-Hilfe: Was kann ich selbst tun?

Die genauen Ursachen der Hauterkrankung Rosazea sind noch nicht eindeutig geklärt. Außerdem bleibt die Neigung zur Rötung leider ein Leben lang bestehen. Trotzdem können Sie einiges selber tun, damit die Hauterscheinungen erst gar nicht auftreten oder – wenn sie schon da sind – sich nicht verschlimmern:

Meiden Sie Temperaturextreme

Hitze, hohe Temperaturen sowie windiges, kühles Wetter sind häufige Rosazea-Auslöser und können zu Hautreizungen im Gesicht führen.

Meiden Sie aus diesem Grund extreme Temperaturen, zum Beispiel kaltes Winterwetter, ein Sonnenbad oder trockene Heizungsluft. Vor allem ein Wechsel von kalter zu warmer Luft kann zu einer schnellen und als unangenehm empfundenen Hautrötung im Gesicht führen.

Schützen Sie Ihre Haut vor der Sonne

Übermäßige UV-Strahlung kann ebenfalls eine Rosazea verschlimmern. Tragen Sie vor einem Aufenthalt im Freien immer einen Sonnenschutz (gegen UV-A- und UV-B-Strahlung) auf. Präparate mit physikalischem Lichtschutz wie Zink- oder Titanoxyd werden oft besser vertragen als solche mit chemischen oder organischen Filtern. Meiden Sie ausgedehnte Sonnenbäder und halten Sie sich vorzugsweise im Schatten auf.

Schrauben Sie Ihren Stresspegel runter

Stress schwächt das Immunsystem und kann eine Rosazea verstärken. Gönnen Sie sich daher regelmäßige Pausen im Alltagsstress. Erlernen Sie ein Entspannungsverfahren wie Progressive Muskelentspannung oder Autogenes Training, auf die Sie bei Stress und Anspannung zurückgreifen können.

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Identifizieren Sie Lebensmittel, die Rosazea verstärken oder auslösen

Eine spezielle Rosazea-Diät gibt es nicht. Allerdings kann eine Umstellung der Ernährung einen Schub oft verhindern. So hat eine Umfrage der National Rosacea Society unter 400 Patientinnen und Patienten ergeben, dass bestimmte Lebensmittel zu den häufigsten Rosazea-Auslösern gehören. Dazu zählen zum Beispiel:

  • scharfe Soßen
  • Cayennepfeffer
  • roter Pfeffer
  • Tomaten
  • Zitrusfrüchte

Manche Betroffene reagieren auch auf Schokolade, mariniertes Fleisch und Käse. Ein Rosazea-Tagebuch kann helfen, mögliche Auslöser zu erkennen und sie dann zu vermeiden. Denn jeder hat andere Auslöser und die gilt es zu kennen.

Eine Frau sitzt am Schreibtisch und schreibt in einen Kalender.

© iStock / FreshSplash

Für eine optimale Rosazea-Therapie kann es helfen, ein Tagebuch zu führen, um mögliche Auslöser für einen Schub zu identifizieren.

Meiden Sie Alkohol und Koffein

Auch bestimmte Getränke können die Haut von Rosazea-Patientinnen und -Patienten irritieren und Symptome auslösen. Merken Sie eine Verschlechterung beim Genuss von Alkohol, oder koffeinhaltigen Getränken, sollten Sie diese meiden.

Wenden Sie keine kortisonhaltigen Salben an

Rosazea-ähnliche Beschwerden können durch den Gebrauch von kortisonhaltigen Salben begünstigt werden – die Folge ist dann eine sogenannte Steroid-Rosazea. Daher wird Kortison zur Therapie der Hautveränderungen auch nicht angewandt.

Unterstützung finden

Was ist bei der Rosazea-Hautpflege wichtig?

Bei Rosazea kann eine konsequente und sanfte Hautpflege das Hautbild verbessern. Umgekehrt können manche Cremes Hautreizungen fördern oder verursachen. Umso wichtiger ist es, dass Sie bei der Auswahl von Hautpflege- und Make-up-Produkten einige Punkte berücksichtigen:

  • Neben Alkohol und Duftstoffen können auch natürliche Inhaltsstoffe wie Hamamelis, Menthol, Pfefferminze und Eukalyptusöl Hautirritationen auslösen. Auch Adstringentien der Peelings sind für Rosazea-Haut oft zu aggressiv.
  • Verwenden Sie parfümfreie und allergiegetestete Hautpflege- und Make-up-Produkte.
  • Testen Sie ein Produkt vor der Anwendung und warten Sie 24 Stunden ab, ob sich eine Reaktion zeigt. Wählen Sie dazu eine nicht von Rosazea betroffene Hautstelle, die vom Gesicht etwas entfernt ist, etwa am Hals.
  • Verwenden Sie nur wenige Produkte, um das Risiko von Unverträglichkeiten zu verringern. Oft genügen für die Pflege schon eine Creme und ein Reinigungsmittel für das Gesicht.

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