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Haut & Allergie

Wie gefährlich ist Morbus Bowen?

Veröffentlicht am:31.07.2025

3 Minuten Lesedauer

Morbus Bowen ist eine frühe Form von weißem Hautkrebs, der sich nur in der obersten Hautschicht befindet. Er zeigt sich meist als geröteter schuppiger Hautfleck, der von gesunder Haut umgeben ist. Warum er gefährlich sein kann und frühzeitig behandelt werden sollte.

Ärztin untersucht mit einer Lupe den Rücken eines älteren Mannes mit hellen Hautveränderungen.

© iStock / thodonal

Ist Morbus Bowen Krebs?

Morbus Bowen, manchmal auch Bowen-Krankheit genannt, ist eine relativ seltene Hautkrankheit, die vor allem im höheren Lebensalter auftritt. Den Namen hat sie von ihrem Entdecker, dem Hautarzt John T. Bowen.

Morbus Bowen ist eine frühe Form von weißem Hautkrebs, die sich auf die oberste Schicht der Haut (Epidermis) beschränkt und sich dort auch nur langsam ausbreitet. Solche Krebsformen, die (noch) nicht invasiv in tiefere Gewebeschichten eindringen, nennen Medizinerinnen und Mediziner Carcinoma in situ, übersetzt etwa: Karzinom am Ursprungsort.

Der oberflächliche Krebs bildet keine Metastasen und kann über viele Jahre bestehen, ohne weitere Beschwerden auszulösen. In einigen Fällen geht er aber in eine invasive Form über, die dann gefährlich sein kann. Dieses Plattenepithelkarzinom (auch Spinaliom oder Stachelzellkrebs genannt) wächst in das umliegende Gewebe ein, zerstört es und kann, wenn auch selten (in etwa 5 Prozent aller Fälle), in andere Organe streuen (metastasieren).

Ein Morbus Bowen entsteht meist im höhren Lebensalter auf sonnengeschädigter Haut. Häufig werden in Morbus Bowen Humane Papillomviren (HPV) gefunden. Weitere Auslöser können krebserregende Chemikalien wie Arsen oder UV-Strahlung sein.

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Welche Symptome macht Morbus Bowen?

Morbus Bowen zeigt sich typischerweise als geröteter schuppiger Fleck, der wenige Milimeter bis einige Zentimeter groß sein kann. Aber nicht immer ist das Erscheinungsbild so typisch, deshalb kann Morbus Bowen manchmal schwer zu erkennen sein. Etwa 10 bis 20 Prozent der Betroffenen haben mehrere Herde.

Wegen des vielfältigen Erscheinungsbilds werden die Hautläsionen oft zunächst mit anderen Hautkrankheiten verwechselt, zum Beispiel mit Schuppenflechte. Von diesen unterscheidet sich der Morbus Bowen, weil er meist nur an einer Stelle auftritt. Manche Patientinnen und Patienten haben allerdings mehrere Herde. Vor allem aber zeichnet sich der Morbus Bowen dadurch aus, dass er trotz Behandlung nicht abheilt. Die richtige Diagnose wird manchmal erst nach Jahren gestellt.

Wie erkennt man Morbus Bowen?

Eine zuverlässige Diagnose ist in der Regel erst mit einer Biopsie möglich, also einer kleinen Gewebeprobe, die unter dem Mikroskop angeschaut wird. Die Gewebeprobe kann mit einer Stanzbiopsie gewonnen werden.

Bei der Gewebeuntersuchung unter dem Mikroskop können die Zellen genau beurteilt werden. Bestätigt sich die Diagnose Morbus Bowen, sollte die Krankheit behandelt werden, um ein Fortschreiten zu einem invasiven Hautkrebs zu verhindern.

Wie wird Morbus Bowen behandelt?

Zur Therapie der Hautläsionen gibt es verschiedene Optionen:

  • Chirurgische Entfernung mit dem Skalpell oder durch eine Kürettage (flache Abtragung des Tumors): Die chirurgische Entfernung hat den Vorteil, dass der komplette Tumor untersucht werden kann.
  • Vereisung (auch Kryochirurgie): Das Gewebe wird durch extreme Kälte zerstört.
  • Laser: Gebündelte Lichtstrahlen mit hoher Energie zerstören das kranke Gewebe.
  • Fotodynamische Therapie: Das Hautareal wird durch lichtempfindliche Substanzen besonders lichtsensibel gemacht. Durch die folgende Bestrahlung mit Rotlicht werden die Zellen gezielt geschädigt.
  • Lokale Chemotherapie: Cremes mit Wirkstoffen, die das Zellwachstum hemmen, bekämpfen die Krebszellen.

Welches Verfahren am besten geeignet ist, hängt unter anderem von der Lokalisation sowie von Zahl und Größe der Läsionen ab. Manchmal kommen auch mehrere Verfahren in Kombination zum Einsatz.

Frau in mittlerem Alter, mit Regenjacke und Rucksack in der Natur unterwegs, drückt aus einer Tube Creme in die Hand.

© iStock / Irina Shatilova

Sonnenschutz im Freien ist wichtig, um Hautkrebs vorzubeugen.

Kann Morbus Bowen sich zurückbilden?

Von allein bilden sich die Hautstellen in der Regel nicht zurück. Unbehandelt bleiben sie bestehen und vergrößern sich oft – wenn auch langsam. Eine passende Therapie kann diese frühe Hautkrebsform aber beseitigen.

Auch wenn die Läsion komplett verschwunden ist, ist es allerdings möglich, dass der Krebs zurückkehrt (Rezidiv). Regelmäßige Kontrollen der Haut sind nach einer Bowen-Erkrankung deshalb wichtig.

Da Morbus Bowen eine Frühform von Plattenepithelkarzinomen ist, kann die Erkrankung zu einem invasiven Plattenepithelkarzinom fortschreiten. Deshalb sollte ein Morbus Bowen behandelt werden.

Weißer Hautkrebs

Morbus Bowen gehört zum weißen Hautkrebs, der vom sehr bösartigen schwarzen Hautkrebs unterschieden wird und in der Regel gut behandelt werden kann. Weißer Hautkrebs ist sehr viel häufiger als schwarzer.

Es gibt verschiedene Tumorarten, die als „weißer Hautkrebs“ zusammengefasst werden. Am häufigsten sind Basaliome (Basalzellkarzinome) und Plattenepithelkarzinome (auch Spinaliome oder Stachelzellkarzinome genannt), zu denen auch der Morbus Bowen gehört. Ihnen gemeinsam ist: Sie treten meist dort auf, wo viel Sonne auf die Haut kommt – also am Kopf und an Armen oder Beinen und auf den sogenannten Sonnenterrassen, also auf dem Nasenrücken, dem unbehaarten Kopf oder den Ohren. Das Risiko steigt mit zunehmendem Lebensalter.

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