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Gehirn & Nerven

Die besten Tipps gegen Kopfschmerzen bei Hitze

Veröffentlicht am:01.07.2025

5 Minuten Lesedauer

Auf Sonnenschein und schönes Wetter freuen sich viele. Doch immer häufiger wird die 30-Grad-Marke geknackt und die Hitze belastet Körper und Kreislauf. Die Folge können Kopfschmerzen sein. Mit diesen Tipps kommen Sie schmerzfrei durch den Sommer.

Eine Seniorin sitzt bei schönem Wetter auf einer Parkbank und greift sich mit der linken Hand an die Stirn.

© iStock / PIKSEL

Kopfschmerzen bei Hitze: Warum sie auftreten können

Hitzewellen nehmen auch in Deutschland zu. Temperaturen über 30 Grad und sogenannte „Tropennächte“, die kaum Abkühlung bieten, machen vielen Menschen zu schaffen. Nachts kann sich der Körper nicht richtig erholen, tagsüber nimmt die Leistungsfähigkeit ab. Besonders gefährdet sind Menschen ab 65 Jahren, Menschen mit Vorerkrankungen, Schwangere, Säuglinge und Kleinkinder. Hitze belastet das Wohlbefinden und die Gesundheit und kann – wie andere Wetterphänomene auch – zu Kreislaufproblemen, Kopfschmerzen, Schwindel, Erschöpfung und Benommenheit führen.

Für den Körper bedeutet Hitze Schwerstarbeit. Er muss die Kühlung hochfahren, damit die Körpertemperatur konstant auf etwa 37 Grad Celsius bleibt. Die Hitze erschwert jedoch die Regulierung. Um möglichst viel Wärme abzugeben und den Körper zu kühlen, weiten sich die Blutgefäße. Die Folge: der Blutdruck sinkt, Organe und Gehirn werden schlechter durchblutet – das führt zu Kreislaufproblemen, Schwindel und Kopfschmerz.

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Was sind Kopfschmerzen?

Kopfschmerzen zählen zu den häufigsten Beschwerden und sind einer der Hauptgründe, warum Menschen in der Schule oder am Arbeitsplatz fehlen und einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen. Typische Begleiter sind Übelkeit, Erbrechen, eine Überempfindlichkeit gegenüber Licht, Geräuschen und Gerüchen.

Kopfschmerzen werden in drei Gruppen eingeteilt. Primäre Kopfschmerzen wie Migräne und Spannungskopfschmerzen treten meist allein auf. Spannungskopfschmerzen treten durch Muskelverspannungen auf – zum Beispiel, wenn man bei kaltem Wind die Schultern lange hochgezogen hat. Die Migräne dagegen tritt anfallsartig auf, mit heftigen Schmerzen, oft nur auf einer Kopfseite. Es können Kinder und Erwachsene betroffen sein. Bei sekundären Kopfschmerzen liegt die Ursache in einer anderen Erkrankung. Zur dritten Gruppe gehören Neuropathien und Gesichtsschmerzen. Hier ist der Nerv erkrankt, zum Beispiel, weil er geschädigt ist.

Text: Im Video gibt Doc Felix Tipps, wie Sie an warmen Tagen einen kühlen Kopf bewahren.

Kopfschmerzen: Welchen Einfluss hat das Wetter?

Im Jahr 2024 gaben etwa 61 Prozent der befragten Menschen in Deutschland an, dass Wetterumschwünge bei ihnen Kopfschmerzen und Migräne auslösen. Etwa die Hälfte der Befragten nannte schlechten Schlaf als häufigen Grund. Auch Patientinnen und Patienten, die unter Migräne leiden, nennen Wetterumschwünge, Luftdruckschwankungen, helles Sonnenlicht, flackerndes Licht, die Luftqualität oder Gerüche als Auslöser ihrer Kopfschmerzen.

Die Studienlage dazu ist widersprüchlich. Einerseits gibt es Hinweise, dass Betroffene die Rolle des Wetters überschätzen, andererseits bestätigt eine Metaanalyse von 31 Studien, dass Wetteränderungen ein Auslöser (Triggerfaktor) für Migräne sind. Temperatur und Umgebungsdruck spielen dabei eine große Rolle.

Eine amerikanische Studie bestätigt, dass es einen Zusammenhang zwischen der Temperatur und Kopfschmerzen gibt. Sieben Jahre lang wurden Daten von über 7.000 Patienten und Patientinnen ausgewertet, die eine Notaufnahme in Boston aufsuchten. Bei 2.250 lautete die Erstdiagnose Migräne, bei 4.803 Spannungskopfschmerzen oder unspezifische Kopfschmerzen. Die Daten wurden dann mit Wetterdaten abgeglichen: etwa der Temperatur, dem Luftdruck, der Luftfeuchtigkeit und Luftverschmutzung.

Das Risiko, sich mit Kopfschmerzen in einer Notaufnahme vorzustellen, stieg um etwa 7 Prozent bei einem Temepraturanstieg von 5 Grad Celsius.

Hitzebelastung ist in Städten höher

In Städten sind die Bewohnerinnen und Bewohner durch die Hitze stärker belastet als in ländlichen Regionen. Der Grund dafür: Viele Flächen sind versiegelt und weniger Bereiche bepflanzt und begrünt. Deshalb heizen sich die Städte stärker auf und kühlen nachts weniger ab. Viele Kommunen reagieren auf die steigenden Temperaturen und entsiegeln Flächen, schaffen mehr Grün und sorgen für mehr Schatten.

Was machen gegen Kopfschmerzen im Sommer?

Wenn die Temperaturen steigen, bildet der Körper auch mehr Schweiß. Das wiederum kann schnell zu einem Flüssigkeitsmangel (Dehydration) führen, der wiederum Kopfschmerzen verursachen kann. Häufig wird der Flüssigkeitsbedarf gerade in den Sommermonaten unterschätzt. Vor allem Kinder, ältere Menschen und Menschen mit Beeinträchtigungen neigen dazu, viel zu wenig zu trinken. Wichtig ist auch, Dinge langsam anzugehen und sich nicht zu überanstrengen. Mit diesen Tipps gegen Kopfschmerzen kommen Sie gut durch den Sommer.

Tipp 1: Trinken Sie ausreichend bei Hitze

Empfohlen werden etwa zwei bis drei Liter Flüssigkeit über den Tag verteilt. Bei Kindern kann die doppelte bis dreifache Trinkmenge nötig sein, wenn die Temperaturen über 30 Grad Celsius steigen. Gute Durstlöscher sind Mineral- und Trinkwasser, Saftschorlen sowie abgekühlte Tees mit Zitrone oder Minze – aber ohne Zuckerzusatz. Um den Magen zu schonen, sollten die Getränke nicht sehr kalt sein. Verzichten Sie möglichst auf Alkohol und vermeiden Sie koffeinhaltige Getränke. Denn sie belasten den Kreislauf zusätzlich. Wenn bei Ihnen eine Erkrankung von Herz oder Nieren vorliegt, sollten Sie die Trinkmenge mit Ihrem behandelnden Arzt oder der Ärztin besprechen.

Tipp 2: Schützen Sie sich vor UV-Strahlung

Wichtig ist, sich vor der UV-Strahlung zu schützen, wenn Sie draußen im Freien sind. Tragen Sie eine Sonnenbrille mit UV-Schutz, lange, luftige Kleidung, eine Kopfbedeckung und benutzen Sie eine Sonnencreme mit ausreichendem Lichtschutzfaktor. Starke UV-Strahlung kann zu gesundheitlichen Schäden führen. Am besten halten Sie sich im Schatten auf, denn wird der Kopf nicht geschützt, kann es zu einem Hitzschlag kommen, aber auch zu einer Entzündung der Hirnhäute (aseptische Meningitis) oder zu einer gefährlichen Schwellung des Hirngewebes (Hirnödem). Zu den Symptomen gehören neben starken Kopfschmerzen auch Nackensteife, Lichtscheu, Übelkeit, Erbrechen und eine Bewusstseinstrübung.

Eine junge Frau hält eine große Wasserflasche an ihren Mund, um daraus zu trinken.

© iStock / blackCAT

Kopfschmerzen vermeiden: Bei Hitze ist es wichtig, viel zu trinken, am besten Wasser.

Medizinisches Hitzetelefon: So hilft die AOK

Tipp 3: Beobachten Sie sich selbst

Treten plötzlich Kopfschmerzen, Schwindel, Schwäche oder starker Durst auf, sollten Sie das ernst nehmen und genau beobachten. Halten die Beschwerden an, scheuen Sie sich nicht, eine Ärztin oder einen Arzt zu kontaktieren oder die Notrufnummer 112 zu wählen. Möglicherweise sind die Beschwerden Vorboten einer lebensbedrohlichen Situation.

Tipp 4: Essen Sie leichte Speisen

Das Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit empfiehlt, an heißen Tagen mehrere kleine Mahlzeiten zu sich zu nehmen. Die Nahrungsmittel sollten leicht, frisch und kühl sein. Gut geeignet sind Obst, Gemüse, Salat, fettarme Suppen, fettarme Milch sowie Milchprodukte. Außerdem ist es wichtig, den Körper ausreichend mit Mineralstoffen zu versorgen. Durch das Schwitzen bei Hitze werden Mineralien, vor allem Natrium, aus dem Körper geschwemmt. Natrium ist wichtig, um den Wasserhaushalt zu regulieren.

Tipp 5: Kühlende Maßnahmen

Halten Sie die Wohnung kühl: Die Raumtemperatur in der Wohnung sollte tagsüber unter 32 Grad Celsius liegen und nachts unter 24 Grad Celsius. Benutzen Sie möglichst selten elektrische Geräte und Lichtquellen. Der Grund: Sie geben Wärme ab. Räumen Sie Teppiche in den Sommermonaten weg, weil sie Wärme speichern. Verzichten Sie darauf zu lüften, wenn es draußen wärmer ist als drinnen – dann ist Lüften zwecklos. Knallt die Sonne auf die Fenster, sind Fensterläden, Rollos und Jalousien ideal und verschaffen Kühlung – ebenso wie ein Ventilator oder eine Klimaanlage. Diese sollte geeignete Filter enthalten, die Staub, Viren, Pollen oder andere Schadstoffe aus der Luft entfernen.

Was schnell hilft

Kühle Umschläge: Bei Kopfschmerzen durch Hitze hilft oft ein feuchtes, kaltes Tuch, das in den Nacken oder auf die Stirn gelegt wird.

Lauwarmes Fußbad: Ein lauwarmes Fußbad ist wohltuend und wirkt kühlend. 

Kühle Dusche: Eine lauwarme Dusche kann helfen, die Körpertemperatur zu senken – aber Achtung: nicht eiskalt duschen, das kann das Gegenteil bewirken.

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