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Anleitung und Tipps zum Trocknen von Kräutern

Veröffentlicht am:01.06.2023

4 Minuten Lesedauer

Für einen leckeren Tee, zum Kochen oder zum Verschenken: Selbstgetrocknete Kräuter lassen sich vielseitig einsetzen. Das Trocknen ist dabei eine gute Möglichkeit, um Kräuter haltbar zu machen. Wie lassen sich Kräuter am besten trocknen?

Mehrere Bündel getrockneter Kräuter hängen an einer Leine vor einer Holzwand.

© iStock / PamWalker68

Kräuter trocknen und haltbar machen

Frische Kräuter gibt es fast zu jeder Saison in Deutschland: von Bärlauch und Kerbel im Frühling, Basilikum und Koriander im Sommer bis Kümmel und Oregano im Herbst. Damit Sie Ihre Lieblingskräuter auch zu anderen Jahreszeiten genießen können, bietet es sich an, frische Kräuter einzufrieren oder zu trocknen. Trocknen ist ein traditionelles Verfahren, um Lebensmittel länger haltbar zu machen. Dabei wird den Kräutern so viel Wasser entzogen, dass Mikroorganismen sich nicht mehr in ihnen vermehren können. So können die Kräuter nicht verderben. Das Aroma bleibt dabei jedoch erhalten.

Wie lassen sich Kräuter trocknen?

Zum Kräutertrocknen gibt es verschiedene Methoden. Am einfachsten ist es, Kräuter an der Luft zu trocknen. Dafür binden Sie die Kräuterzweige einfach zu kleinen Bündeln zusammen und hängen diese an einer Leine an einem trockenen, lichtgeschützten Ort mit warmer Luft auf. 30 Grad Celsius sind ideal. Geeignete Orte sind zum Beispiel geschützt im Freien, im Wintergarten, auf dem Dachboden, an einem Fenster oder über einer Heizung. Wichtig ist dabei, die Kräuterbündel nicht direkter Sonne auszusetzen – dabei gehen Aromastoffe verloren. Sie können die Kräuterbündel auch flach auf einer Gemüsekiste (oder einer anderen Fläche mit Spalten und Lücken) auslegen. Nach vier bis fünf Tagen sollten die Kräuter getrocknet sein.

Die zweite Methode ist das Trocknen im Backofen. Verteilen Sie dafür die Kräuter flach auf einem Backblech und trocknen Sie sie bei 40 bis 50 Grad Celsius für etwa zwei bis drei Stunden im Backofen. Öffnen Sie dabei hin und wieder den Backofen einen Spalt, um die Feuchtigkeit entweichen zu lassen. Alternativ können Sie Kräuter in einem Dörrautomat bei 35 Grad Celsius für vier bis acht Stunden trocknen oder bei 300 Watt für sechs bis zehn Minuten in der Mikrowelle, dabei hin und wieder die Tür öffnen, damit die Feuchtigkeit abziehen kann.

Den idealen Trocknungsgrad erkennen Sie daran, dass die Kräuter leicht rascheln.

Wie sollte man Kräuter nach dem Trocknen aufbewahren?

Streifen Sie die Kräuterblätter nach dem Trocknungsvorgang von den Stielen und Stängeln ab und füllen Sie sie in dunkle Gläser oder Blechdosen – das Behältnis dann noch mit Name und Datum versehen. Vor Licht und Feuchtigkeit geschützt halten getrocknete Kräuter bis zu einem Jahr. Doch je länger Sie die Kräuter lagern, desto mehr gehen Aroma und Geschmack verloren.

Welche Kräuter eignen sich zum Trocknen?

Sie können eigentlich jede Kräutersorte trocknen – ganz nach Ihren persönlichen Geschmacksvorlieben. Dabei ist es egal, ob die Kräuter aus dem Supermarkt, Ihrem Garten oder vom Balkon kommen. Am besten funktioniert es jedoch mit robusten Kräutern wie Thymian, Salbei, Liebstöckel, Rosmarin, Majoran und Oregano. Majoran und Oregano schmecken nach dem Trocknen sogar noch intensiver und aromatischer.

Zarte Kräuter wie Sauerampfer, Borretsch, Schnittlauch, Zitronenmelisse, Kerbel, Löffelkraut und Dill eignen sich hingegen weniger gut zum Trocknen. Sie verlieren durch den Trocknungsvorgang viel Aroma.

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Tipps zum Trocknen von Kräutern

  • Trocknen Sie Kräuter möglichst direkt nach der Ernte. So sind sie besonders frisch und reich an Aroma, Vitaminen und Farbe.
  • Nehmen Sie zum Trocknen und Lagern nur Kräuter ohne Mängel. Sie erkennen frische Kräuter an der kräftig grünen Farbe und einem intensiven, aromatischen Geruch. Gelbe und trockene Stellen können Sie großzügig abschneiden. Verwenden Sie jedoch keine Kräuter mit Schimmelstellen.
  • Waschen Sie die Kräuter gründlich unter fließendem Wasser, um Dreck und mögliche Krankheitserreger zu entfernen. Schütteln Sie das anhaftende Wasser gut ab. Zusätzlich können Sie die Kräuter mit einem sauberen Tuch trocken tupfen.
Ein Kräutertee aus getrockneten Salbeiblättern.

© iStock / asikkk

Aus getrockneten Kräutern wie Minze oder Salbei können Sie wunderbar einen aromatischen Tee zubereiten.

Wie kann man getrocknete Kräuter einsetzen?

Getrocknete Kräuter können Sie vielseitig in der Küche einsetzen. Einige getrocknete Kräuter lassen sich für einen leckeren Teeaufguss nutzen. Auch in Kombination als Kräuterteemischung sind viele Sorten gut geeignet. Für einen wohltuenden Erkältungstee können Sie beispielsweise Thymian, Salbei, Minze und Löwenzahnkraut in heißem Wasser ziehen lassen und mit etwas Ingwer und Honig verfeinern.

Zum Kochen geben Sie die getrockneten Küchenkräuter einfach am Ende der Kochzeit zu Soßen, Suppen und Co. hinzu. Auch für kalte Gerichte, Dips und Salaten können sie die Kräuter nutzen. Für ein intensiveres Aroma können Sie die getrockneten Kräuter vorab auch in etwas Öl, Wasser oder Essig einweichen beziehungsweise einlegen. Tipp: Bereits nach dem Trocknen können Sie verschiedene Kräuter als Gewürz- und Kräutermischung kombinieren. Für eine italienische Kräutermischung für Pizza und Pasta eignen sich Thymian, Oregano, Rosmarin und etwas Majoran. Auch selbstgemachtes Kräutersalz lässt sich mit getrockneten Kräutern herstellen. Mischen Sie dafür einfach etwa 100 Gramm Salz mit 10 Gramm getrockneten Kräutern Ihrer Wahl (möglichst kleingehackt) und fertig ist das neue Küchengewürz.


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