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Lebensmittelverschwendung vermeiden: Gesund kochen mit Resten

Veröffentlicht am:27.06.2023

6 Minuten Lesedauer

Kartoffelschalen, Karottengrün oder der Reis vom Vortag – beim Kochen und Essen bleiben oftmals einige Reste über, die zu schade für die Tonne sind. Mit welchen Resteküchen-Tipps du Lebensmittelverschwendung vermeiden kannst, erfährst du hier.

Verschiedene Lebensmittelreste wie Paprika, Kartoffelschalen und Karottenschalen.

© iStock / AndreyPopov

Wir schnibbeln, wir kochen – und produzieren dabei jede Menge Abfall. Hinzu kommen Lebensmittelabfälle, die wir im Kühlschrank oder im Küchenregal einfach vergessen haben: das angeschnittene Brot von vor drei Wochen, der geöffnete Joghurt mit Schimmelkultur oder Obst, das schon leicht angefault ist.

Jeder Deutsche wirft im Jahr rund 75 Kilogramm Lebensmittel weg, wie das Johann Heinrich von Thünen-Institut im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft schätzt.

Nicht selten landet Gutes im Müll statt auf dem Teller. Doch vieles kann noch gegessen werden – wie du Lebensmittelverschwendung vermeidest und welche Essensreste zu gut für die Tonne sind, erklären wir dir hier.

Lebensmittelverschwendung vermeiden: 7 Alltagstipps für mehr Nachhaltigkeit

Wer kennt das nicht: Das bunte Angebot im Supermarkt ist manchmal einfach zu verlockend, um mit Scheuklappen an so mancher Leckerei vorbeizugehen – und schon hat man mehr eingekauft, als man eigentlich braucht.

Um Lebensmittelverschwendung zu vermeiden, ist gezieltes und nachhaltiges Einkaufen sinnvoller – mit diesen Tipps landet garantiert weniger bei dir im Müll:

  • 1. Wocheneinkauf besser planen

    Wer seinen Speiseplan für eine Woche im Voraus plant und mit einer Einkaufsliste in den Super- oder auf den Wochenmarkt geht, vermeidet Impulskäufe und hat so die richtige Menge an Lebensmitteln zu Hause. Tipps für die Wocheneinkauf-Planung findest du hier.

  • 2. Nicht hungrig einkaufen

    So gut der Einkauf mit einer Liste auch vorgeplant sein mag – wenn du mit einem Hungergefühl in den Supermarkt fährst, füllt sich der Einkaufswagen meistens mit zu vielen Lebensmitteln, als eigentlich gewollt.

    Deshalb: Wenn du den Hunger noch vorm Einkauf bemerkst, trinke ein großes Glas Wasser oder esse ein Stück Obst (zum Beispiel Apfel oder Banane) – das stillt den Hunger kurzfristig.

  • 3. Saisonal und regional einkaufen

    Obst und Gemüse, das gerade Saison hat und aus der Umgebung kommt, ist oftmals länger haltbar. Grund hierfür ist, dass die Lebensmittel in vielen Fällen erst kurze Zeit vorher geerntet worden sind, nicht lange gelagert werden mussten und schneller beim Verbraucher landen als Obst und Gemüse aus Übersee.

    Eine Möglichkeit für deinen saisonalen Einkauf sind Obst- und Gemüsekisten, die von regionalen Erzeugern aus Baden-Württemberg zu dir nach Hause geliefert werden können. Welche Bio-Höfe im Ländle den Lieferservice anbieten, erfährst du hier.

    Und in unserem Saisonkalender kannst du sehen, welche Obst- und Gemüsesorten gerade zur Jahreszeit passend sind.

  • 4. Mindesthaltbarkeitsdatum

    Viele fragen sich, ob Joghurt und Käse über das Mindesthaltbarkeitsdatum hinaus noch genießbar sind. Die gute Nachricht: Ja, viele Produkte sind noch haltbar – das Mindesthaltbarkeitsdatum ist lediglich eine Herstellergarantie, bis wann die Qualität des Lebensmittels (bei Farbe, Geschmack, Geruch und Nährwerte) gewährleistet werden kann.

    Danach sind deine Sinne gefragt, die dir verraten, ob du den abgelaufenen Käse oder Joghurt noch essen kannst. Erfahre hier, was der Unterschied zwischen Mindesthaltbarkeits- und Verbrauchsdatum ist.

  • 5. Lebensmittel richtig aufbewahren

    Häufig kaufen die Menschen mehr ein, um nicht so oft in den Supermarkt fahren zu müssen. Doch wie lagerst du Lebensmittel am besten, damit sie länger halten? Eine einfache Faustregel kann dir helfen: Je höher der Wassergehalt in einem Lebensmittel und je weicher es ist, desto eher sollte es im Kühlschrank gelagert werden.

    Hier haben wir für dich eine Übersicht zusammengestellt, was wo in den Kühlschrank hingehört und welche Produkte lieber in der Speisekammer oder an kühleren Orten aufbewahrt werden sollten.

  • 6. Lebensmittel einfrieren

    Du hast zu viel einkauft oder gekocht? Kein Problem: Viele Lebensmittel lassen sich einfrieren, zum Beispiel Brot, Fleisch (mageres rotes oder Geflügelfleisch), Butterreste, Kräuter und auch viele Obst- und Gemüsesorten können in den Tiefkühlschrank.

    Pilze und Zucchini kannst du roh einfrieren, Tomaten, Zwiebeln oder Gurken jedoch nur in verarbeiteten Zustand, da sie nach dem Auftauen sonst matschig werden. Äpfel und Birnen kannst du zu einem Kompott kochen oder klein geschnitten einfrieren, auch Beeren lassen sich wunderbar frosten.

  • 7. Lebensmittelreste vom Schnippeln verwerten

    Beim Obst- und Gemüseschälen entstehen häufig Reste, die in den Abfall wandern – doch Karottengrün oder den Brokkoli- oder Blumenkohlstrunk kannst du wiederverwerten. Viele Reste, die als Gemüseabfall erscheinen, sind sogar sehr gesund aufgrund ihres hohen Nährstoffgehalts.

Resteverwertung: Diese Gemüse- und Obstreste kannst du problemlos essen

  • Gemüseblätter: In den Supermarktregalen sind die Blätter von Karotten, Kohlrabi oder Roter Beete oftmals schon vorher entfernt worden. Wenn du Gemüse aus der Region beziehst, zum Beispiel von Wochenmärkten, sind die Blätter häufig noch dran. Wusstest du, dass in diesem Grün viele wertvolle Vitamine und Nährstoffe stecken – oftmals noch mehr als im „eigentlichen“ Gemüse? Blätter von Bio-Gemüse lassen sich wunderbar in Smoothies, Salaten, Eintöpfen und Pestos weiterverwerten.
  • Strunk: Der kleine Stamm von Brokkoli oder Blumenkohl landet viel zu häufig im Müll. Im Strunk stecken ebenso gesunde Inhaltsstoffe wie in den Röschen selbst. Beides ist reich an Vitamin C und K, Beta-Carotin, Folsäure und Magnesium. Dünste das Gemüse etwa fünf bis sieben Minuten lang – so gehen keine Nährstoffe und Vitamine verloren. Eine andere Möglichkeit ist, aus dem Strunk Püree oder eine Gemüse-Creme-Suppe zuzubereiten: Weich dünsten, pürieren und nach Geschmack würzen.
  • Obst- und Gemüseschalen: Nach dem Schälen von Kartoffeln oder Äpfeln landet die Schale meistens im Abfall – doch die abgeschälten Reste können wiederverwertet werden. Zum Beispiel kannst du Kartoffelschalen aus Bio-Anbau, wenn du sie vorher gewaschen hast, mit Olivenöl mischen, nach Belieben mit Chili oder Rosmarin würzen und 15 bis 20 Minuten im Ofen backen – und fertig sind die selbst gemachten Schalen-Chips! Schalen von Pellkartoffeln eignen sich dafür nicht. Auch als Haushaltshelfer eignen sich Kartoffelschalen hervorragend dank ihres Stärkegehalts. Edelstahl und Spiegel lassen sich damit gut reinigen – am besten nochmal mit einem trockenen Tuch nachpolieren. Aus Apfelschalen lässt sich auch viel zaubern, zum Beispiel Apfel-Tee. Die Schalen einfach trocknen lassen (im Winter auf der Heizung und im Sommer in der Sonne) und in ein wieder verschließbares Glas mit einer Zimtstange geben. Für den Tee gibst du einen Esslöffel der Apfelschale in einen Becher, brühst den Tee mit heißem Wasser auf und lässt alles etwa fünf Minuten ziehen.

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Rezepte für die Resteküche – mit Karottengrün und Brokkoli-Strunk

Mit diesen kreativen Rezepten kannst du Gemüsereste wie Strünke von Brokkoli und Pak-Choi oder Karottengrün und -schalen ganz einfach weiterverarbeiten – zu leckeren Gerichten, die dich vom Geschmack her überraschen werden. Viel Spaß beim Ausprobieren!

Pesto aus Karottengrün

Zutaten:

  • 1 Bund Karottengrün, möglichst aus Bio-Anbau
  • 100 ml Olivenöl
  • 1 Knoblauchzehe
  • 2 EL Pinienkerne oder Sonnenblumenkerne
  • 60 g geriebener Parmesan
  • Pfeffer
  • Jodsalz

Zubereitung:

  • Blätter von den Karotten abschneiden und gut waschen. In einer Salatschleuder trocknen oder auf einem Küchenpapier. Anschließend grob hacken.
  • Pinien- oder Sonnenblumenkerne in einer beschichteten Pfanne (ohne Öl!) bei mittlerer Hitze rösten. Mehrmals wenden, damit die Kerne nicht verbrennen.
  • Knoblauchzehe schälen und fein hacken.
  • Karottengrün, Pinienkerne, Knoblauch, Olivenöl und Parmesan in ein hohes Gefäß geben und mit dem Mixer pürieren, bis eine cremige Masse entsteht.
  • Pesto mit Pfeffer und etwas Jodsalz würzen und mit Nudeln (am besten Vollkornnudeln) anrichten – guten Appetit!

App für Reste-Rezepte

Du möchtest noch mehr Rezepte aus Lebensmittelresten ausprobieren? In der App „Zu gut für die Tonne!“ vom Bundesernährungsministerium findest du über 750 Rezepte, unter anderem auch von Sterneköchen wie Sarah Wiener oder Johann Lafer.

Die Apps gibt's für iOS im App-Store und für Android bei Google Play.

Asiatische Gemüsepfanne mit Pak-Choi und Brokkoli

Zutaten für 2 Personen:

  • 1 TL Sesamöl
  • 5 Blattstrünke Pak-Choi
  • 1 Brokkoli-Strunk
  • 4-5 Koriander-Blätter nach Geschmack, Schnittlauch oder Petersilienstängel
  • Schalen von 1-2 Karotten
  • 1 rote Chilischote 
  • 1 EL Austernsauce
  • 2 EL Sojasauce

Zubereitung:

  • Gemüse vorbereiten: Pak-Choi-Strünke waschen und vierteln. Brokkoli-Strunk waschen und in dünne Stifte schneiden. Koriander fein hacken. Karottenschalen waschen.
  • Sesamöl bei mittlerer Hitze in einer Pfanne erhitzen. Das Gemüse hinzufügen, umrühren.
  • 1-2 EL Wasser hinzufügen und Wasser ausdampfen lassen, sodass das Gemüse im Dampf gart. Währenddessen Chilischote fein hacken.
  • Chili, Austern- und Sojasauce hinzufügen und noch einige Minuten weiter köcheln lassen, bis das Gemüse gar und mit Sauce umhüllt ist. Auf einen tiefen Teller geben, je nach Belieben mit Koriandergrün, Schnittlauch oder Petersilie garnieren. Dazu schmeckt Naturreis – guten Appetit!

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