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Motivation

Wie positive Gedanken die Psyche beeinflussen können

Veröffentlicht am:18.03.2021

3 Minuten Lesedauer

Menschen, die positiv denken, sind keinesfalls gefeit vor negativen Emotionen oder Krisen. Sie können aber besser damit umgehen und belastende Situationen positiver bewerten. Nicht jeder ist als Optimist geboren. Man kann aber lernen, positiv zu denken und Hindernisse besser zu meistern.

Mann meditiert und macht sich positive Gedanken.

© iStock / MStudioImages

Raus aus der Negativität und öfter positiv denken!

In Krisenzeiten fallen viele Menschen in ein emotionales Loch. Aktuell stehen Kontaktreduzierung und die „Stay at Home“-Mentalität ganz oben auf der Agenda. Kaum Kontakt zur Außenwelt zu haben, schlägt früher oder später bei den meisten Menschen auf die Stimmung. Entscheidend dabei ist, wie mit negativen Ereignissen und Rückschlägen umgegangen wird.

Tatsächlich gibt es Menschen, die Extremsituationen besser meistern als andere. Diese seelische Belastbarkeit und innere Stärke werden in der Psychologie auch als Resilienz bezeichnet. Eine wesentliche Eigenschaft resilienter Personen ist, dass sie belastende Lebenssituationen anders wahrnehmen und sie positiver bewerten. So kann eine positive Lebenseinstellung beispielsweise dabei helfen, psychische Probleme besser zu bewältigen und besondere Herausforderungen zu meistern.

Frau meditiert in der Natur und macht sich positive Gedanken.

© iStock / olegbreslavtsev

Positiv denken: Wenn man zu negativen Gefühlen neigt, kann man lernen, dies zu ändern.

Positiv denken lernen: So funktioniert’s

Nicht jeder von uns kommt als Optimist auf die Welt. Die gute Nachricht aber ist: Bis zu einem gewissen Grad können Menschen lernen, positiv zu denken. Laut Dr. Barbara Frederickson, Professorin für Psychologie an der Universität in North Carolina und US-Präsidentin der Internationalen Assoziation für Positive Psychologie (IPPA), gehört zur unangenehmen Realität, dass sich negative Gedanken und Ereignisse lauter in vielen Köpfen bemerkbar machen als positive.

Negative Erfahrungen verlangen Körper und Geist einfach mehr ab als positive Geschehnisse oder Situationen. Helfen kann es, wann immer möglich, in sich zu gehen und auf eigene Gefühle zu hören. Bevor negative Gedanken und Unzufriedenheit einen übermannen, gilt es, erst einmal abzuwägen, ob die Emotionen überhaupt angemessen sind: Reagiere ich angebracht? Ist meine Reaktion vielleicht übertrieben? Ist wirklich alles aussichtslos oder kann ich im Negativen auch etwas Positives finden? Positive Emotionen in Form von Dankbarkeit oder Liebenswürdigkeit zu zeigen, kann die eigene Widerstandsfähigkeit im Alltag und beim Miteinander stärken, so Frederickson. Gerade in Krisenzeiten sei es wichtig, sich auf die wichtigen und positiven Dinge im Leben zu konzentrieren.

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Negativen Ereignissen positiv begegnen

Auch wenn es nicht immer leicht ist, lohnt es sich, negativen Ereignissen anstelle mit Angst, offen, bewusst und neugierig zu begegnen. Dazu gehört zum Beispiel, sich in Krisenzeiten nicht von negativen Nachrichten überschwemmen zu lassen. Besser ist es, sich bewusst über bestimmte Ereignisse zu informieren und zwischendurch auch einmal Informationspausen einzulegen. Das hilft beim Auffüllen der eigenen Energiereserven. Auch der bewusste Kontakt zu Menschen, die selbst eher optimistisch eingestellt sind, ist hilfreich. Nicht umsonst heißt es, dass positive Energie ansteckend wirkt.

Wer bewusst genießt, verstärkt positive Gefühle

Kosten Sie also so oft wie möglich jeden schönen Moment aus. Nehmen Sie Ihre Umwelt bewusst wahr und saugen Sie die damit verbundenen positiven Gefühle auf. Das funktioniert zum Beispiel wunderbar beim Waldbaden. Dieser bewusste Genuss ist dabei in die Außenwelt gerichtet. Positive Gedanken und Gefühle können sich aber auch auf eine innere Dimension richten. Hierbei werden angenehme und positive Gefühle im Inneren hervorgerufen. Das kann zum Beispiel ein freudiger Anlass, wie die eigene Hochzeit oder die Geburt eines Kindes, sein. Der Genuss von Emotionen kann übrigens in allen Zeitformen umgesetzt werden: Das Schwelgen in positiven Erinnerungen, das sinnliche Genießen in der Gegenwart und die Vorfreude auf das, was in Zukunft kommt. 

Der positive Tagesrückblick

Um sich selbst positiv zu stimmen, kann es helfen, eine Art Tagebuch zu führen. Schreiben Sie in einem festgelegten Zeitraum vor dem Schlafengehen positive Dinge auf, die den Tag schöner gemacht haben. Danach fragen Sie sich bei jedem Punkt, was Sie selbst dazu beigetragen haben. Also beispielsweise: „Ich habe heute sehr gesund und ausgewogen gegessen. Darüber habe ich nicht lange nachgedacht, sondern es einfach getan.“ Übrigens: Durch solche Übungen können depressive Tendenzen zurückgedrängt und Glücksgefühle gesteigert werden.

Schon 2005 stellten die Forscher Martin Seligman und Tracy Stehen in ihrer Studie „Positive Psychology Progress: Empirical Validation of Interventions“ Folgendes fest: Nachdem ihre Probanden für eine Woche lang jeden Abend drei positive Dinge aufgeschrieben hatten, konnte bei psychisch gesunden Menschen nicht nur nachgewiesen werden, dass sich die Lebenszufriedenheit erhöht hat und depressive Symptome abgeschwächt wurden, auch konnten diese positiven Auswirkungen noch sechs Monate später nachgewiesen werden.


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