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Tipps zum Ausmisten in der Wohnung

Veröffentlicht am:19.08.2020

4 Minuten Lesedauer

Aktualisiert am: 23.06.2022

Aufräumen ist nicht nur gut, um Ordnung in den eigenen vier Wänden zu schaffen und „überflüssigen Ballast“ abzuwerfen, es kann auch in psychologischer Hinsicht regelrecht befreiend sein.

Junge Frau räumt ihre Küchenschränke auf.

© iStock / 2K Studio

Ausmisten als Reinigungsprozess der Psyche?

„Ordnung ist das halbe Leben…“, haben schon unsere Großmütter gesagt. Und damit hatten sie gar nicht mal so unrecht. Denn selbst Psychologinnen und Psychologen erklären heute: Wer Ordnung im Außen schafft, bewirkt auch eine Klärung im Inneren. Und die ist in unserer hektischen, chaotischen Zeit in vielen Fällen dringend notwendig.

Ausmisten als eine Art „innerer Reinigungsprozess“? Das funktioniert – ist sich auch die Aufräumexpertin und Bestseller-Autorin Marie Kondo sicher. Ihre Bücher haben sich weltweit mehr als sieben Millionen Mal verkauft. Mit Titeln wie „Magic Cleaning“ und einer eigenen Netflix-Serie „Aufräumen mit Marie Kondo“ schaffte sie es, vom TIME Magazine zu einem der 100 einflussreichsten Menschen der Welt gekürt zu werden. Worin aber liegt nun eigentlich der Zauber des Aufräumens? Und wie mache ich es richtig?

5 Gründe, warum Ausmisten glücklich macht

1. Aufräumen ist gesund

Expertinnen und Experten in den USA führten eine Studie zur Überprüfung des Zusammenhangs von Ordnung und Wohlbefinden durch. Teilnehmende waren ausschließlich Personen, die in einer ausgeprägten Unordnung lebten. Die Studie ergab eindeutig, dass Unordnung das psychische Wohlbefinden massiv stört.

Forschende der Indiana University in den USA fanden zudem heraus, dass Aufräum- und Putzzeremonien das Risiko für Brustkrebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken.

Wenn wir gestresst sind, neigt unser Gehirn dazu, uns zum Aufräumen und/oder Putzen zu bewegen. Der Grund klingt logisch: Diese Handlungen geben uns das Gefühl von Kontrolle und Macht, und das führt zu einem Gefühl von Sicherheit. Negative Gefühle werden weniger. Wir fühlen uns glücklicher.

2. Das Belohnungszentrum im Gehirn wird angeregt

Erst die Arbeit, dann das Vergnügen. Das gilt auch beim Aufräumen. Haben wir ordentlich Ordnung geschaffen, schüttet unser Körper das Belohnungshormon Dopamin aus. Das Belohnungszentrum im Gehirn wird angeregt, und wir fühlen uns großartig. Wir klopfen uns quasi selbst auf die Schulter: Gut gemacht.

3. Veränderung gegen die Langeweile

Der Mensch strebt nach Veränderung. Das ist nicht einfach nur so dahergesagt, sondern eine wissenschaftliche Tatsache. Die Verknüpfungen unseres Gehirns bedingen, dass uns vertraute Situationen schnell anfangen zu langweilen. Durch Veränderungen wird das neuronale Netzwerk im Gehirn wieder angeregt. Und ist es nicht eine wunderbare Veränderung, seine Wohnung zu entrümpeln? Dann heißt es: Langeweile ade!

4. Dinge wieder neu wertschätzen

Kennen Sie das? Ein Pulli, der schon ewig als Schrankleiche ganz hinten im Regal versauert, liegt dort eigentlich nur, weil Sie ganz vergessen haben, dass Sie ihn überhaupt besitzen. Klar, denn bei so vielen Kleidungsstücken haben Sie einfach den Überblick verloren. Den Kleiderschrank auszumisten, kann nicht nur dazu dienen, sich erneut einen Überblick über die Schätze im Schrank zu verschaffen, sondern hat auch den positiven Nebeneffekt, dass man wieder lernt, die Dinge neu wertzuschätzen. Denn die Sachen, die nach Ihrer Aufräumaktion wirklich im Kleiderschrank bleiben, sind anschließend für Sie umso wertvoller.

5. Entrümpeln beugt Krankheiten vor

Ausmisten macht fit. Ja, Sie haben richtig gehört! Durch die Bewegung beim Aufräumen wird Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorgebeugt. Sie tun also auch Ihrer Gesundheit etwas Gutes.

Person nimmt Kleidung aus der Kommode.

© iStock / Chalabala

Sachen, die doppelt sind, nehmen nur Platz im Schrank weg.

Richtig aufräumen: 3 hilfreiche Tipps zum Ausmisten

Und falls Sie doch noch einen kleinen Schubs brauchen, sind hier ein paar hilfreiche Tipps.

Tipp 1: Was kaputt ist, kann weg

Werfen Sie nicht mehr funktionierende und irreparabel kaputte Gegenstände als Erstes weg. Kaputte Haushaltsgeräte, ein nicht mehr ganz funktionierender Regenschirm und löchrige Kleidung haben ihren Dienst getan. Seien Sie dabei ehrlich zu sich selbst: Bringe ich die kaputte Hose tatsächlich noch zum Schneider, oder mache ich mir damit vielleicht nur etwas vor? Dann heißt es: Weg damit!

Tipp 2: Doppelt hält nicht besser

Teller, Tassen und Besteck mal ausgenommen – bei den meisten Gegenständen reicht es völlig, sie nur einmal im Haushalt zu haben. Sortieren Sie, was Sie doppelt haben, rigoros aus.

Tipp 3: Die richtigen Fragen stellen

Bei Dingen, die Sie nicht doppelt haben und die auch noch vollkommen intakt sind, wird es etwas schwieriger zu entscheiden, was weg kann und was bleiben darf. Hierbei können drei nützliche Fragen helfen:

  • Brauche ich diesen Gegenstand wirklich?
  • Macht er mich glücklich?
  • Bereichert er mein Leben?

Wenn Sie die Fragen mit einem klaren Nein beantworten, geben Sie den Gegenstand weiter. Wenn Sie die drei Fragen bejahen, hat der Gegenstand in Ihrem Leben einen hohen Stellenwert, und Sie sollten ihn behalten.

Familienvater, Greencoach und YouTuber Max Green lebt seit über drei Jahren mit seiner Familie in einem Tiny House. Er gibt Tipps, wie das Ausmisten gelingen kann und warum man weniger braucht, als man denkt.

Abschied nehmen beim Ausmisten: Lieblinge in gute Hände geben

An vielen Gegenständen hängen Erinnerungen, einige sind von guter Qualität und überaus praktisch. Sie sollten daher nur wirklich Kaputtes wegwerfen. Wenn Sie Ihre Sachen in gute Hände geben, fällt der Abschied auch nicht ganz so schwer. Möglich, dass einer guten Freundin oder einem guten Freund zufällig gerade der Mixer kaputtgegangen ist und sie oder er Ihren wirklich gut brauchen könnte. Und die teure Strickjacke, in die Sie nicht mehr ganz hineinpassen, würde Ihrer Freundin genauso gut stehen. Vielleicht geben Sie Ihre Sachen ja auch in eine gemeinnützige Einrichtung – so können Sie sicher sein, dass es jemanden gibt, der sich sehr darüber freut und der Ihre Sachen dringend benötigt. Sie haben also nicht nur Klarheit bei sich geschaffen, sondern auch noch etwas Gutes getan. Sie können sich also völlig zurecht ein bisschen wie eine Heldin oder ein Held fühlen.

Es gibt viele Gründe, einmal gehörig auszumisten, und das kann in vielerlei Hinsicht befreiend sein. Legen Sie los, der Schrank wartet auf Sie.

Oder wie Marie Kondo sagt:

„Das wahre Leben beginnt erst nach dem Aufräumen.“

Marie Kondo
Aufräumexpertin und Bestseller-Autorin


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