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Unzufrieden im Job: Was tun?

Veröffentlicht am:21.08.2020

6 Minuten Lesedauer

Aktualisiert am: 06.11.2023

Der Job spielt eine wichtige Rolle in der allgemeinen Lebenszufriedenheit. Wenn er nicht erfüllend ist oder gar unglücklich macht, stellen sich Betroffene oft die Frage: Sollte ich den Job wechseln oder bleiben?

Ein junger Mann sitzt vorm Rechner und kneift beide Augen zusammen, während er sich genervt ins Gesicht fasst.

© iStock / PeopleImages

Viele Menschen sind unglücklich im Job

Wir alle erleben in unserem Berufsleben gute und schlechte Phasen, Motivation und Glückspegel schwanken. Doch was ist, wenn Unzufriedenheit zu einem Dauerzustand wird? Wenn schon der Gedanke an die Arbeit Stress erzeugt und die Stimmung in Sekundenschnelle in den Keller sinken lässt?

Betroffene sehen in solch einer Situation oft nur zwei Möglichkeiten: sich entweder aus Bequemlichkeit mit der Situation zu arrangieren oder nach einer anderen Stelle suchen. Doch bevor Sie sich auf Jobsuche begeben, sollten Sie der Unzufriedenheit auf den Grund gehen und nach Lösungen suchen. Das empfehlen Arbeitspsychologen und -psychologinnen.

Unzufrieden im Job? Das sind die häufigsten Gründe

Berufliche Unzufriedenheit stellt sich besonders häufig ein, wenn man eine neue Stelle antritt: Man hegt die größten Hoffnungen, hat sich den Arbeitsalltag in den schönsten Farben ausgemalt, um dann mit einer anderen Realität konfrontiert zu werden. Je größer die Erwartungshaltung, desto wahrscheinlicher ist es, dass man unglücklich in seinem Job ist. Das heißt aber nicht, dass das Problem in den eigenen überzogenen Ansprüchen liegt. Oft ist es die Arbeit selbst oder es sind bestimmte Rahmenbedingungen, die unzufrieden im Job machen:

  • fehlende Wertschätzung für Leistungen
  • Überlastung, Überforderung
  • Unterforderung
  • ständiger Stress und Termindruck
  • monotone, als langweilig empfundene Arbeit
  • Forderung nach ständiger Erreichbarkeit
  • (zu) hohe Leistungsanforderungen
  • schlechtes Arbeitsklima: Streit unter Kolleginnen und Kollegen oder Mobbing
  • Probleme mit dem Vorgesetzten
  • schlechte Bezahlung
  • fehlende Perspektive: keine Weiterbildungsmöglichkeiten oder keine Aufstiegschancen

Ob die Gründe für die berufliche Unzufriedenheit objektiv nachvollziehbar sind, spielt keine Rolle – das subjektive Empfinden ist entscheidend. So kann bei manchen eine fehlende Wertschätzung die berufliche Zufriedenheit nachhaltig dämpfen, während andere auf lobende Worte der Führungskraft verzichten können.

Die Gründe für die Unzufriedenheit im Job können aber auch in der eigenen Einstellung und Arbeitsweise liegen; wenn beispielsweise Probleme mit dem Zeitmanagement und der Selbstorganisation den Stresspegel erhöhen. Oder wenn konstruktive Kritik negativ aufgenommen wird, anstatt sie als Chance für die eigene Weiterentwicklung zu sehen. Häufig kommt es auch vor, dass Betroffene zwar eine Unzufriedenheit empfinden, aber gar nicht genau sagen können, woher sie rührt.

Unzufrieden im Job – mögliche Anzeichen

Diese Anzeichen können darauf hindeuten, dass Sie unglücklich im Job sind:

  1. Sie kommen morgens nur schwer aus dem Bett.
  2. Sie leiden regelmäßig unter körperlichen und psychischen Beschwerden, typischerweise unter Kopf- und Bauchschmerzen.
  3. Sie verspüren eine chronische Langeweile und Leere – nichts an der Arbeit scheint Sie mehr zu begeistern oder zu motivieren.
  4. Sie können bei der Arbeit nur schwer Ihre Aufmerksamkeit aufrechterhalten und machen viele Flüchtigkeitsfehler.
  5. Es fällt Ihnen schwer abzuschalten, weil Ihnen der Job keine Ruhe lässt. Sie beschweren sich viel über Ihre Aufgaben.

Unzufrieden im Job? Was Sie dagegen unternehmen können

Wenn Sie unglücklich im Job sind und häufig mit dem Gedanken spielen zu kündigen, sollten Sie im ersten Schritt die Gründe für Ihre Unzufriedenheit analysieren. Sie können sich dabei jedoch schnell in einer verzwickten Situation wiederfinden: Vielleicht können Sie sich keine besseren Kolleginnen und Kollegen vorstellen, aber der oder die Vorgesetzte macht Ihnen das Leben schwer. Oder Sie haben eine ausgeglichene Work-Life-Balance, dafür fordert der Job Sie schon lange nicht mehr. Es reicht demnach nicht, eine Negativliste mit all den Dingen anzufertigen, die Sie im Job stören.

Vielmehr sollten Sie in einem zweiten Schritt die einzelnen Punkte gewichten. Stellen Sie sich die Frage, mit welchen negativen Aspekten Sie leben können und welche für Sie nicht akzeptabel sind. Damit Sie diese Frage beantworten können, müssen Sie Ihre Erwartungen und Werte sowie Ihre Motivation und beruflichen Ziele kennen. Im Anschluss an die Problemanalyse gilt es, sich um eine Veränderung zu bemühen. Überwiegen die negativen Aspekte, ist eine Kündigung nicht die einzige Option, die Sie haben – vorausgesetzt es handelt sich um Dinge, die nicht beständig sind und sich möglicherweise ändern lassen. In manchen Fällen kann bereits eine Weiterbildung oder ein klärendes Gespräch viel bewirken.

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Jobwechsel oder nicht? Wie entscheide ich mich?

Fragen Sie sich, was Sie selbst tun können, um Ihre Zufriedenheit im Job zu steigern. Loten Sie Ihre Handlungsmöglichkeiten aus: Können Sie eine Weiterbildung machen, um Ihren beruflichen Zielen näher zu kommen? Oder können Sie Ihre Stundenanzahl für eine bessere Work-Life-Balance reduzieren? Auch klärende Gespräche mit Vorgesetzten sowie Kolleginnen und Kollegen können Ihre berufliche Situation verbessern.

Diese vier Schritte können bei der Entscheidung helfen:

  1. Werden Sie sich über die Gründe für Ihre berufliche Unzufriedenheit klar.
  2. Gewichten Sie die Gründe nach ihrer Schwere: Was brauchen Sie, um in Ihrem Job glücklich zu sein? Womit können Sie leben und womit nicht?
  3. Analysieren Sie, ob sich die negativen Aspekte ändern lassen.
  4. Suchen Sie nach Lösungen: Finden Sie heraus, was Sie selbst dafür tun können, damit Sie zufriedener in Ihrem Job sind.

Die AOK unterstützt Sie in allen Lebenslagen

Bei einer beruflichen Neuorientierung haben Sie auch die Möglichkeit, Ihre Krankenkasse zu wechseln. Die AOK bietet Ihnen zahlreiche Leistungen wie beispielsweise Bewegungskurse, um Ihre Work-Life-Balance zu verbessern. Informieren Sie sich bei der AOK über passende Angebote.

Unzufrieden im Job – wann eine Kündigung unvermeidlich ist

Eine Kündigung sollte gut überlegt sein und niemals aus einer Laune heraus ausgesprochen werden. Besonders in schwierigen Zeiten kommt schnell der Impuls auf, nach einem neuen Job zu suchen. Eine schlechte Phase kann vorkommen und geht in vielen Fällen wieder vorüber. Anders sieht es aber aus, wenn Sie über längere Zeit das Gefühl haben, dass

  • die Arbeit Ihrer Gesundheit schadet,
  • der Job mit Ihren beruflichen Vorstellungen und Zielen nicht vereinbar ist,
  • trotz ausgesprochenen Wunsches keine Entwicklungsmöglichkeiten bestehen oder
  • Sie innerlich schon gekündigt haben.

Dann ist es definitiv Zeit, über eine berufliche Neuorientierung nachzudenken.

Berufliche Neuorientierung – Was ist zu beachten?

Ein beruflicher Neuanfang kann eine aufregende und lohnende Erfahrung sein, aber es erfordert auch sorgfältige Planung und Vorbereitung. Hier gibt es einige wichtige Punkte zu beachten:

Selbstreflexion

Bevor Sie einen beruflichen Neuanfang wagen, ist es wichtig, Ihre Stärken, Interessen und Ziele zu identifizieren. Fragen Sie sich, was Sie motiviert und was Sie im neuen Beruf erreichen möchten.

Eine junge Frau schüttelt ihrem potenziellen neuen Chef beim Bewerbungsgespräch die Hand.

© iStock / sturti

Berufliche Neuorientierung: Lassen sich die Probleme am alten Arbeitsplatz nicht lösen, kann es sinnvoll sein, einen neuen beruflichen Weg einzuschlagen.

1. Recherche

Informieren Sie sich gründlich über den gewünschten Beruf oder die Branche, in die Sie einsteigen möchten. Erfahren Sie mehr über die Anforderungen, Qualifikationen und Entwicklungsmöglichkeiten. Sprechen Sie mit Menschen, die bereits in diesem Bereich tätig sind, um einen realistischen Einblick zu erhalten.

2. Weiterbildung

Überlegen Sie, ob Sie zusätzliche Qualifikationen oder Kenntnisse benötigen, um im neuen Beruf erfolgreich zu sein. Erwägen Sie die Teilnahme an Kursen, Workshops oder Schulungen, um Ihre Fähigkeiten zu erweitern und wettbewerbsfähiger zu werden.

3. Netzwerken

Bauen Sie ein professionelles Netzwerk auf, indem Sie Kontakte zu Personen knüpfen, die in Ihrem gewünschten Bereich tätig sind. Nutzen Sie berufliche Veranstaltungen oder Alumni-Netzwerke, um mit Gleichgesinnten in den Austausch zu kommen und mögliche Karrierechancen zu entdecken. Auch soziale Medien können ein Weg zum Vernetzen sein. Wägen Sie für sich selbst ab, ob diese Art des Vernetzens für Sie geeignet ist.

4. Finanzielle Planung

Ein beruflicher Neuanfang kann finanzielle Unsicherheit mit sich bringen. Stellen Sie sicher, dass Sie Ihre finanzielle Situation realistisch einschätzen und einen Plan haben, um mögliche finanzielle Engpässe zu überbrücken. Erwägen Sie auch, Rücklagen für unvorhergesehene Ausgaben anzulegen.

5. Unterstützung von Expertinnen und Experten

Suchen Sie nach Mentorinnen, Mentoren, Beraterinnen oder Beratern, die Ihnen beim beruflichen Neuanfang helfen können. Sie können wertvolle Ratschläge geben, Sie unterstützen und dabei helfen, Herausforderungen zu bewältigen.


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