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Gesundheitsmagazin

Reiseimpfung

Reiseimpfung Hepatitis B – für wen sie wichtig ist

Veröffentlicht am:18.08.2020

3 Minuten Lesedauer

Ob im Urlaub oder im Alltag – ein sicherer Schutz gegen häufige Infektionskrankheiten wie Hepatitis B ist in vielen Fällen eine Impfung. Dabei hängt die Empfehlung der STIKO (Ständige Impfkommission) bei der Hepatitis-B-Impfung vom Alter, dem Lebenswandel und möglichen Vorerkrankungen ab.

Reiseimpfung, Frau erhält Impfung

© iStock / Prostock-Studio

Gerade, wer viel reist oder längere Auslandsaufenthalte plant, benötigt einen entsprechenden Impfschutz gegen häufige Infektionserkrankungen. Da stellt sich neben der Hepatitis-A-Impfung auch die Frage, ob eine Hepatitis-B-Impfung nötig ist. Hepatitis B ist weltweit verbreitet und zählt zu den häufigsten Infektionskrankheiten. Hohe Erkrankungszahlen finden sich laut der Weltgesundheitsorganisation WHO zum Beispiel in Afrika, in Ostasien, aber auch in Teilen Europas und im westlichen Pazifikraum. Daher ist es wichtig, sich vorab zum Beispiel beim Tropeninstitut oder Auswärtigen Amt zu informieren. 

Wie läuft eine Hepatitis-B-Infektion ab?

Hepatitis-B-Viren können eine Infektion der Leber verursachen, die akut oder chronisch verlaufen kann und das Risiko für Leberzirrhose und Leberkrebs erhöht. Anders als bei Hepatitis A erfolgt eine Ansteckung mit Hepatitis B nicht durch Schmierinfektion, sondern über Körperflüssigkeiten wie Blut, Speichel oder Sperma. Die ersten Symptome treten nach ca. 45 bis 180 Tagen auf. Dazu können zunächst Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Fieber und Gelenkschmerzen zählen. Im späteren Stadium kann es zu einer Gelbverfärbung der Haut und einer Vergrößerung der Leber kommen. Hepatitis B bleibt häufig unbemerkt und kann daher nicht nur ungewollt verbreitet werden, sondern auch langfristig schwere Leberschäden verursachen. In wenigen Fällen kommt es zu akutem Leberversagen. Bei 90 Prozent der Erwachsenen heilt die Erkrankung jedoch ohne Folgen aus, und es bleibt eine lebenslange Immunität. Gerade bei Kindern ist die Wahrscheinlichkeit für einen chronischen Verlauf allerdings deutlich höher. 

Wie kann ich mich vor einer Ansteckung mit Hepatitis B schützen?

Eine Impfung ist der sicherste Schutz gegen die Infektionskrankheit. Aber auch ohne Impfung können sich Reisende durch bestimmte Maßnahmen vor einer Infektion schützen. Dazu zählen: kein ungeschützter Sexualkontakt und keine häufig wechselnden Sexualpartner und die Vermeidung von kosmetischen Anwendungen oder Tätowierungen in Ländern mit geringem Hygienestandard. Allerdings ist zu bedenken: Auch unerwartete medizinische Eingriffe (zum Beispiel ein Unfall, Zahnprobleme, eine Blinddarmentzündung) stellen aufgrund von verunreinigten Nadeln, medizinischen Geräten oder Bluttransfusionen ein Risiko für eine Hepatitis-B-Infektion dar.

Wer sollte sich gegen Hepatitis B impfen lassen?

Die STIKO (Ständige Impfkommission) empfiehlt die Hepatitis-B-Impfung nicht generell,  sondern lediglich für:

  • Säuglinge und Kinder (wird üblicherweise in der 6-fach-Impfung verabreicht)
  • Reisende in Gebiete mit erhöhtem Hepatitis-B-Vorkommen oder bei längeren oder häufigen Auslandsaufenthalten
  • bei erhöhtem individuellen Infektionsrisiko oder Vorerkrankungen (bitte mit dem Arzt abklären)
  • Für alle, die in medizinischen Einrichtungen arbeiten oder planen, ein Projekt in der Entwicklungszusammenarbeit zu unterstützen

Welche Leistungen bietet die AOK zur Reisevorbereitung an?

Die Leistungen der AOK unterscheiden sich regional. Mit der Eingabe Ihrer Postleitzahl können wir die für Sie zuständige AOK ermitteln und passende Leistungen Ihrer AOK anzeigen.

Wie läuft die Impfung ab?

Wer sich für eine Reiseimpfung gegen Hepatitis B entscheidet, sollte rechtzeitig planen. Für einen normalen Schutz auf Reisen sind zwei Impfungen im Abstand von einem Monat ausreichend. Für einen Langzeitschutz (in der Regel mindestens zehn Jahre) ist nach sechs bis zwölf Monaten eine weitere Impfung nötig. Wer sehr kurzfristig abreist, kann mit drei Impfungen in drei Wochen einen vollständigen Schutz erreichen. Der Totimpfstoff wird dafür in den Muskel gespritzt. Gelegentlich kann es zu Rötungen oder Schwellungen an der Einstichstelle kommen, auch Schwellungen nahegelegener Lymphknoten sind möglich. Müdigkeit, Kopf- und Gliederschmerzen oder Temperaturerhöhungen sind selten. 

Wer zahlt die Hepatitis-B-Impfung?

Für alle unter 18-Jährigen übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten für eine Hepatitis-B-Impfung. Für Risikogruppen ist die Kostenübernahme nicht einheitlich geregelt – hier lohnt es sich, bei der Krankenkasse im Vorwege nachzufragen. Bei Reisenden gelten als Grundlage für eine Erstattung die Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut (RKI) in Verbindung mit den Reisehinweisen des Auswärtigen Amtes. 

Tipp: Lassen Sie alle Impfungen in Ihren Impfpass eintragen. So haben Sie und Ihr Arzt immer einen Überblick, wogegen Sie geimpft sind und wann Auffrischungen erfolgen sollten. 

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