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Bettwanzen – So werden Sie sie wieder los

Veröffentlicht am:04.12.2023

4 Minuten Lesedauer

Aktualisiert am: 17.04.2025

Bettwanzen sind schwer zu beseitigen. Sind die kleinen Blutsauger erst einmal in der Wohnung, müssen Profis in Sachen Schädlingsbekämpfung ran und die Parasiten vertreiben. Mit einfachen Maßnahmen können Sie einem Befall vorbeugen.

Eine Bettwanze von oben in Nahaufnahme.

© iStock / John-Reynolds

Was sind Bettwanzen?

Die Bettwanze (Cimex lectularius) ist ein kleines blutsaugendes Insekt. Die Parasiten haben platte, flügellose Körper und sind rötlich-braun gefärbt. Sie bevorzugen menschliches Blut, aber auch das von Haustieren, Fledermäusen und Vögeln. Bettwanzen, auch Hauswanzen genannt, galten lange als ausgerottet. Das Umweltbundesamt beobachtet jedoch, dass die Bettwanze in Europa wieder auf dem Vormarsch ist. Auch in Deutschland taucht sie immer öfter auf – vor allem dort, wo Betten in kurzen Abständen von unterschiedlichen Menschen genutzt werden: beispielsweise in Hotels, Gemeinschaftsunterkünften oder Wohnheimen. Leider entwickeln Bettwanzen auch in Deutschland zunehmend Resistenzen gegen gängige Insektizide, was ihre Bekämpfung erschwert.

Woher kommen Bettwanzen?

Meist sind die Parasiten ein Mitbringsel aus dem Urlaub. Insbesondere in den USA und Australien stellte man in den vergangenen Jahren eine erhöhte Ausbreitung von Bettwanzen fest. Die Insekten kriechen in Reisetaschen, Koffer und Kleider. Auch in Bus- oder Flugzeugsitzen, in Secondhand-Kleidung oder -Möbelstücken beispielsweise vom Flohmarkt können sie sich eingenistet haben. Zu Hause machen sie es sich dann im Schlafzimmer gemütlich. Für eine Invasion braucht es nur ein einziges befruchtetes Weibchen – es kann Eier für bis zu 150 Nachkommen legen.

Sind Bettwanzen mit bloßem Auge zu erkennen?

Bettwanzen sind lichtscheu und nachtaktiv. Sie verstecken sich tagsüber in Fugen und Spalten in der Nähe des Bettes, im Teppich oder hinter den Fußleisten und sind daher schwer zu finden. Die Weibchen werden etwa so groß wie ein Streichholzkopf (4,5 bis 8,5 Millimeter), die Männchen bis zu 6,5 Millimeter. Die Eier und die blassen Jungtiere sind winzig und mit bloßem Auge kaum zu erkennen. Meist weisen nur ihre Spuren auf einen Befall hin: ihr Kot – kleine schwarze Punkte – oder Blutflecken auf der Bettwäsche.

Bettwanzenstiche erkennen und behandeln

Es kann manchmal eine Weile dauern, bis ein Befall mit Bettwanzen bemerkt wird. Meistens fallen die Schädlinge erst auf, wenn sie zugebissen haben und sich typische Male auf der Haut zeigen.

Eine Person in einem weißen T-Shirt zeigt ihren rechten, angewinkelten Arm, auf dem Bettwanzenbisse zu sehen sind.

© iStock / Joel Carillet

Bettwanzenbisse sind oft in einer ähnlichen Form angeordnet wie Flohbisse – man spricht von einer „Leiter“.

Wie sehen Bettwanzenstiche aus?

Die Stiche der Bettwanze können leicht mit Insektenstichen oder Flohbissen verwechselt werden: Sie zeigen sich als kleine rote, leicht geschwollene Flecken mit einem Durchmesser von wenigen Millimetern bis zu einigen Zentimetern. Sie treten hauptsächlich an Armen, Beinen, am Hals und im Gesicht auf. Die eigentliche Belästigung durch Wanzenstiche setzt jedoch meist erst ein paar Wochen nach dem Befall ein, wenn sich die Wanzen vermehrt haben und einige Tiere gleichzeitig zustechen.

Oft finden sich dann mehrere Stiche an einer Körperstelle oder in einer Reihe – man spricht bei dieser Anordnung auch von einer „Leiter“. Rötungen und Juckreiz stellen sich erst ein paar Tage nach dem Biss ein. Manche Menschen reagieren gar nicht, andere stark allergisch, zum Teil mit Blasen oder Quaddeln.

Auswirkungen auf die Gesundheit

Das einzig Gute: Bettwanzen sind keine Krankheitsüberträger.

Sie saugen zwar Blut, Krankheiten übertragen sie jedoch nicht. Allerdings wird ein Bettwanzenbefall als äußerst belastend erlebt und kann bei besonders sensiblen Menschen sogar zu Schlaflosigkeit oder Angstzuständen führen.

Was hilft bei Bettwanzenbissen?

Es kann schwierig sein, Bettwanzenstiche zu diagnostizieren, gerade in den Sommermonaten kommen eine Reihe anderer Insekten als Verursacher der Hautreaktion infrage, zum Beispiel Flöhe, Milben oder Mücken. Auch Allergien oder manche Infektionskrankheiten wie Windpocken führen zu geröteten Hautstellen mit Juckreiz. Deswegen kann auch eine Ärztin oder ein Arzt eine sichere Diagnose erst dann stellen, wenn Betroffene beispielsweise von einem Bettwanzenbefall in der näheren Umgebung berichten.

Meist klingen die Beschwerden von allein wieder ab. Betroffene sollten jedoch nicht kratzen und die Haut sauber und trocken halten, damit sich die Stellen nicht entzünden. Tritt eine allergische Reaktion mit starkem Juckreiz auf, wird mitunter eine kortisonhaltige Salbe verschrieben.

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Was kann man gegen Bettwanzen tun?

Hauswanzen lassen sich nicht selbst einfangen. Je eher die Tiere professionell bekämpft werden, desto besser. Ist eine Wohnung oder ein Haus von Bettwanzen befallen, müssen Schädlingsbekämpfer und Schädlingsbekämpferinnen, umgangssprachlich Kammerjäger und Kammerjägerinnen genannt, gerufen werden.

Bettwanzen mit Insektiziden durch Profis bekämpfen lassen

Fachleute für Schädlingsbekämpfung können die Insekten mit speziellen Chemikalien unschädlich machen. Alle Nester müssen besprüht werden, das Insektizid muss mehrere Stunden einwirken. In der Regel sind zwischen zwei und vier Anwendungen notwendig. Große, sperrige Gegenstände wie Koffer, Sofakissen oder Bettdecken kann der Kammerjäger oder die Kammerjägerin für einige Stunden in einem Wärmezelt mit Hitze behandeln. Ist der Befall zu stark, müssen die betroffenen Gegenstände entsorgt werden.

Vorsicht! Versuchen Sie nicht, den Bettwanzen mit Pestiziden aus dem Baumarkt zu Leibe zu rücken. Holen Sie sich frühzeitig professionelle Hilfe. Nur durch eine sachgemäße Anwendung kann das Risiko, das von den Insektengiften für die eigene Gesundheit und die Umwelt ausgeht, gering gehalten werden.

Wärmeentwesung: mit Hitze gegen Bettwanzen

Ohne den Einsatz von Chemie lassen sich Bettwanzen auch durch eine sogenannte Wärmeentwesung bekämpfen. Hierbei wird der betroffene Raum von professionellen Schädlingsbekämpfern und Schädlingsbekämpferinnen mit einem speziellen Heizgerät auf mindestens 50 bis maximal 60 Grad Celsius aufgeheizt.

Hierzu ist das Zimmer komplett nach außen abzudichten, damit die Bettwanzen nicht in andere Räume oder nach draußen flüchten können. Hitzeempfindliche und leicht entflammbare Gegenstände sowie Medikamente dürfen nicht mitbehandelt werden. Sie sollten dicht verschlossen in einem anderen Raum aufbewahrt und separat behandelt werden. Mögliche Verstecke der Bettwanzen wie Lichtschalter, Steckdosen und Fußleisten sind nach Möglichkeit abzuschrauben, Möbel von den Wänden zu ziehen.

Damit die Wanzen komplett absterben, sollte die hohe Temperatur überall im Raum für mindestens zwölf Stunden gehalten werden. Die Behandlung von sehr großen, hohen oder verwinkelten Räumen kann auf diese Weise sogar bis zu zwei Tage dauern. Die thermische Behandlung ist jedoch eine Möglichkeit, die Bettwanzen in einem einzigen Einsatz loszuwerden. Nur wenn schwer zugängliche Bereiche im Raum nicht erhitzt werden können, sollte mit chemischen Mitteln nachgearbeitet werden.

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So können Sie Bettwanzen selbst bekämpfen

Sind die Parasiten einmal im Haus, können nur Schädlingsbekämpfer und Schädlingsbekämpferinnen die gesamte Bettwanzen-Population vernichten. Trotzdem können Sie helfen, den Bettwanzen-Befall einzudämmen und eine Weiterverbreitung zu verhindern:

  • Bettwanzen können Hitze über 55 Grad nicht überstehen. Waschen Sie Kleidung, Bettwäsche und andere Textilien deshalb bei mindestens 60 Grad und stecken Sie sie, wenn möglich, anschließend in den Wäschetrockner. Auch der Backofen sorgt für ausreichende Temperaturen zur Wärmebehandlung, die mindestens 60 Minuten dauern muss.
  • Kälte bei minus 18 Grad: Alternativ können Sie befallene Gegenstände oder Textilien für drei bis vier Tage ins Gefrierfach oder die Tiefkühltruhe legen.
  • Frei laufende Bettwanzen lassen sich zertreten oder mit der Fliegenklatsche zerquetschen. Wenn Sie die Tiere mit dem Staubsauger einsaugen, müssen Sie Staubsaugerbeutel und Inhalt gut verschlossen in einer Plastiktüte im Tiefkühlfach einfrieren, um die Insekten zu töten.

Wie beugen Sie einem Befall durch Bettwanzen vor?

Entgegen der weitverbreiteten Annahme löst mangelnde Hygiene keinen Bettwanzenbefall aus. Die Schädlinge können unabhängig von jeglichen hygienischen Umständen auftreten, selbst in sonst gepflegten Einrichtungen. Es genügt, wenn eine Wanze eingeschleppt wird.

Diese Tipps können dabei helfen, einen Bettwanzen-Befall zu vermeiden:

  • Gebraucht-Käufe überprüfen: Kleidung oder gebrauchte Möbel vom Flohmarkt oder Secondhand-Kaufhaus sorgfältig prüfen. Kot-Reste oder süßlicher Geruch können auf Bettwanzen hinweisen. Eine Lupe hilft bei der Untersuchung.
  • Hotelzimmer checken: Schauen Sie sich Ihr Hotelzimmer ganz genau an, werfen Sie einen Blick unter Bettlaken und Matratzen. Falls Sie verdächtige Spuren finden, verlangen Sie ein anderes Zimmer.
  • Wäsche verschlossen aufbewahren: Lassen Sie Koffer und Taschen nicht offenstehen. Untersuchen Sie den Schrank, bevor Sie Kleidungsstücke einräumen.
  • Gepäck zu Hause in der Badewanne auspacken: Wenn Sie fürchten, Sie könnten Bettwanzen im Gepäck haben, packen Sie Ihre Wäsche in der Badewanne aus und schütteln Sie sie aus. Auf weißem Untergrund lassen sich die Tiere gut erkennen.

Ganz gleich, welche Art der Bekämpfung Sie wählen: Nach etwa zwei bis drei Wochen sollten Sie kontrollieren, ob neue Spuren auf Bettwanzen hindeuten. Überlebt auch nur ein einzelnes Weibchen, geht alles wieder von vorne los.

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