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Krebs

Dichtes Brustgewebe: Das sollten Sie wissen

Veröffentlicht am:25.08.2025

4 Minuten Lesedauer

Die Brustdichte ist von Frau zu Frau verschieden. Ein dichtes Brustdrüsengewebe kann es schwerer machen, Tumoren zu entdecken. Deshalb ist es wichtig, die Brust regelmäßig selbst abzutasten. Wir zeigen, wie.

Eine Frau im Badezimmer vor dem Spiegel. Sie trägt eine schwarzes Bustier, hält einen Arm über den Kopf und tastet ihre Achselhöhle ab.

© iStock / TatyanaGl

Die Brustdichte hängt von den Hormonen ab

Die weibliche Brust besteht aus Drüsen-, Fett- und Bindegewebe. Ihre anteilige Zusammensetzung macht die Brustdichte aus. Von einer hohen Brustdichte spricht man, wenn die Brust viel Drüsen- und Bindegewebe, aber wenig Fettgewebe enthält. Fast jede zweite Frau über 40 Jahren hat so ein dichtes Brustgewebe. Die Brustdichte ist einer von vielen Faktoren, die das Brustkrebsrisiko beeinflussen können.

Wie groß oder fest die Brust ist, hat nichts mit der Brustdichte zu tun. Außerdem verändert sie sich abhängig vom Hormonstatus. Während des Menstruationszyklus nimmt sie zu und wieder ab. In den Wechseljahren und auch danach bildet sich das Drüsengewebe häufig zurück. Dann wird meist auch die Brustdichte geringer. Bei Frauen, die von Übergewicht betroffen sind, ist die Brustdichte weniger ausgeprägt als bei Frauen mit Normalgewicht.

Anders als Laien können Gynäkologinnen und Gynäkologen durch Tasten grob einschätzen, wie dicht das Brustgewebe ist. Richtig beurteilen lässt sich dies jedoch erst durch eine Mammographie, also eine Röntgenuntersuchung der Brust.

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Wie wird die Brustdichte bestimmt?

Die Brustdichte wird in vier Kategorien eingeteilt. Bei den meisten Frauen fällt sie in die Kategorien 2 oder 3. Etwa jede zehnte Frau weist eine Brustdichte der Kategorie 4 auf. In diesem Fall kann es schwierig sein, in der Mammographie einen Brustkrebs zu entdecken. Denn nicht nur der Tumor erscheint im Röntgenbild weiß, sondern bei sehr hoher Dichte auch das Brustgewebe. Dadurch lassen sich bösartige Veränderungen schwerer abgrenzen.

So verteilt sich die Brustdichte prozentual über die einzelnen Stufen:

BrustdichteAnteil der Frauen
Stufe 16 Prozent
Stufe 239 Prozent
Stufe 348 Prozent
Stufe 47 Prozent

Bei sehr hoher Brustdichte kann es sinnvoll sein, die Brust zusätzlich mit einem Ultraschall oder in seltenen Fällen mit einer 3D-Mammographie zu untersuchen. Ob dies notwendig ist, wird individuell entschieden. Der ergänzende Ultraschall kann dazu beitragen, Brustkrebs im Frühstadium besser zu erkennen, da Schallwellen Tumore anders darstellen als ein Röntgenbild.

Hinweis: Ab dem Alter von 50 Jahren bis zum Alter von 69 Jahren werden alle Frauen alle zwei Jahre zu einem kostenlosen Mammographie-Screening eingeladen. Nutzen Sie das regelmäßige Mammographie-Screening ergänzend zur Früherkennung in der gynäkologischen Praxis!

Was bedeutet dichtes Brustgewebe für das Brustkrebsrisiko?

Ist ein dichtes Brustgewebe ein Risikofaktor für Brustkrebs? Nur bedingt. Bei einer Brustdichte der Kategorie 3 liegt das Brustkrebsrisiko leicht über dem Durchschnitt. Bei Kategorie 4 ist das Risiko zwar stärker erhöht, trotzdem ist die Wahrscheinlichkeit, an der Erkrankung zu sterben, sehr gering. Hinzu kommt: Die Brustdichte ist nur einer von vielen Risikofaktoren.

In erster Linie hängt das Brustkrebsrisiko vom Alter und von genetischen Faktoren ab. Viele weitere Aspekte sind beeinflussbar. Wer sich ausgewogen ernährt, reichlich bewegt, sein Normalgewicht hält beziehungsweise Übergewicht abbaut, nicht raucht und keinen Alkohol trinkt, ist weniger gefährdet. Aus diesen Gründen wird die Brustdichte bei einer Früherkennungsuntersuchung mit einer Mammographie in der Regel nicht geprüft und im Befundbrief nicht mitgeteilt.

Anders verhält es sich bei Patientinnen, die bereits an Brustkrebs erkrankt waren. Bei ihnen kann im Rahmen der Nachsorge eine Kernspintomografie (Magnetresonanztomografie, kurz MRT) durchgeführt werden, um Rückfälle besser zu diagnostizieren.

Eine Frau mit freiem Oberkörper steht an einem Mammographiegerät. Eine medizinische Fachkraft gibt Anweisungen.

© iStock / choja

Anhand einer Mammographie können Fachleute die Brustdichte und eventuelle Veränderungen in der Brust erkennen.

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Dichtes Brustgewebe: Wann und wie die Brust selbst untersuchen?

Der wichtigste Schritt, um Brustkrebs frühzeitig zu entdecken, ist die Selbstuntersuchung der Brust. Gerade dann, wenn eine Frau ein dichtes Brustgewebe hat. Je regelmäßiger Sie dies tun, desto besser kennen Sie die Besonderheiten Ihrer Brust und bemerken Veränderungen. Auch wenn Sie bereits Brustkrebs hatten, sollten Sie Ihre Brust selbst untersuchen.

Der beste Zeitpunkt zum Abtasten der Brust ist für Frauen vor den Wechseljahren eine Woche nach dem Beginn der Regel. Dann ist die Brust besonders weich. Bekommen Sie Ihre Periode nicht mehr oder nur unregelmäßig, tasten Sie Ihre Brust regelmäßig alle vier Wochen ab. Achten Sie auf gutes Licht und nehmen Sie sich Zeit.

  • 1. Anschauen:

    Stellen Sie sich mit nacktem Oberkörper vor den Spiegel und stützen Sie beide Hände auf die Hüfte. Betrachten Sie Ihre Brüste: Ist eine Brust vergrößert oder anders geformt? Verschränken Sie die Arme hinter dem Kopf: Ist die Haut der Brust eingezogen, verdickt oder vorgewölbt? Betrachten Sie sich auch von der Seite.

  • 2. Achselhöhle:

    Tasten Sie mit den Fingerspitzen der rechten Hand die linke Achselhöhle ab und andersherum. Fühlen Sie geschwollene Lymphknoten?

  • 3. Abtasten:

    Reiben Sie die Brust mit etwas Creme oder Öl ein. Untersuchen Sie die linke Brust mit den Fingerspitzen der rechten Hand und umgekehrt. Ziehen Sie die Finger mit leichtem Druck spiralförmig von außen nach innen um die Brustwarze herum. Wiederholen Sie die Bewegung mit etwas stärkerem, dann starkem Druck und nochmals im Liegen.

  • 4. Brustwarze:

    Streichen Sie kreisförmig um den Warzenhof. Pressen Sie mit Daumen und Zeigefinger die Brustwarze zusammen. Sondert sie ein Sekret ab? Ist das Gewebe verhärtet?

  • Wichtig:

    Bemerken Sie Auffälligkeiten an Ihrer Brust, informieren Sie darüber bitte Ihre Ärztin oder Ihren Arzt. Nicht immer sind Veränderungen bösartig – dennoch sollten sie abgeklärt werden.

Fachlich geprüft
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