Haut & Allergie
Couperose: erweiterte Äderchen und Rötungen im Gesicht
Veröffentlicht am:13.08.2025
4 Minuten Lesedauer
Couperose ist keine Hautkrankheit im eigentlichen Sinne. Sie gilt als besondere Erscheinungsform der Rosazea, einer chronischen Hauterkrankung. Woher kommen die erweiterten Äderchen im Gesicht und lassen sie sich behandeln oder vermeiden?

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Was ist Couperose?
Der Begriff Couperose, auch „Kupferfinne“ oder medizinisch Erythrosis facialis, bezeichnet eine Hautveränderung, die bei Fachleuten als besondere Erscheinungsform der Rosazea gilt. Es zeigen sich feine, erweiterte und gerötete Äderchen im Gesicht. Betroffen sind vor allem die Hautpartien an Wangen und Nase, aber auch an Stirn und Kinn. Ein weiteres Kennzeichen der Couperose ist das sogenannte Flushing, ein plötzlich auftretendes Erröten der Gesichtshaut, ausgelöst durch bestimmte innere oder äußere Reize, in der Fachsprache „Trigger“ genannt.
Die Couperose ist keine eigenständige Hauterkrankung, sondern eine Form oder Frühform der Rosazea: die sogenannte erythematös-teleangiektatische Rosacea. Diese medizinische Bezeichnung deutet ebenfalls auf die Hautrötung (Erythem) und auf die erweiterten Blutgefäße (Teleangiektasien) in der obersten Hautschicht hin.
Eine Couperose kann über Jahre stabil bleiben, im Verlauf können die Symptome aber auch zunehmen, indem sich neue Äderchen weiten und die Gesichtsröte intensivieren. Sie kann aber auch in eine Rosazea übergehen, bei der es zu Papeln und Pusteln kommt.
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Was sind die Auslöser der Hauterscheinungen bei der Couperose?
Ähnlich wie bei der Rosazea sind vor allem Frauen betroffen, meist ab dem 30. Lebensjahr. Die Hautveränderungen der Couperose treten oft familiär gehäuft auf, sodass man eine genetische Veranlagung vermutet. Die genauen Ursachen sind jedoch nicht abschließend geklärt. Darüber hinaus gibt es einige Faktoren, sogenannte exogene und endogene Trigger, die die Haut von außen, beziehungsweise von innen reizen. Das kann bewirken, dass sich die Gefäße im Gesicht erweitern:
- Klimatische Faktoren wirken von außen auf die Gesichtshaut. Intensive UV-Strahlung, starke Hitze, aber auch extreme und langanhaltende Kälte sowie eisiger Wind können die roten Äderchen auslösen oder – wenn schon vorhanden – verstärken.
- Auch chemische Inhaltsstoffe von Reinigungsprodukten, Duftstoffe in Kosmetika, sowie Reibung, beispielsweise durch Peelings oder Bürsten, reizen die Haut.
- Heiße Getränke sowie scharfes und sehr heißes Essen können die Couperose von innen triggern.
- Stress und psychische Belastungen bewirken ebenfalls, dass die Durchblutung der Haut ansteigt und sich die kleinen Äderchen erweitern.
Wichtig: Dies sind mögliche Auslöser oder Verstärker einer Couperose. Sie müssen nicht bei allen Menschen die Hautveränderungen der Couperose beeinflussen.
Einige zusätzliche Trigger können sich ebenfalls negativ auf das Hautbild auswirken. Einige Speisen beispielsweise können das Erscheinungsbild der Couperose auslösen oder verschlimmern. Welche das sind, finden Betroffene am besten individuell mithilfe eines Ernährungstagebuchs heraus, indem sie beobachten, wann die Gesichtsröte stärker ausgeprägt ist. So können sie testweise das „verdächtige“ Lebensmittel von ihrem Speiseplan streichen und die Effekte beobachten.
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Wie lässt sich Couperose behandeln?
Bei gereizter und geröteter Gesichtshaut sollten Betroffene nicht mit Hausmitteln oder Cremes herumexperimentieren. Wenn eine Hautveränderung nicht abklingt oder sich verschlimmert, ist es sinnvoll, sich ärztlichen Rat zu holen. Eine Hautärztin oder ein Hautarzt erkennt die erweiterten Äderchen und kann so eine Diagnose stellen.
Eine Heilung der Hauterscheinungen ist leider nicht möglich. Wer seine persönlichen Triggerfaktoren kennt, sollte versuchen, diese zu meiden. Das kann zumindest einer Verschlechterung der Couperose vorbeugen. Fühlen sich Betroffene durch die erweiterten Gefäße sehr belastet, kann eine Lasertherapie helfen. Dies ist jedoch keine Leistung der gesetzlichen Krankenversicherung, da es sich um eine rein kosmetische Maßnahme handelt. Wer seine Haut lasern lassen möchte, trägt die Kosten also selbst. Über die Vor- und Nachteile dieser Behandlung sollten Sie sich gründlich in einer dermatologischen Praxis beraten lassen.
Wie Sie erweiterten Äderchen bei der Couperose vorbeugen
Betroffene können selbst einiges tun, um die Hautrötungen möglichst gering zu halten oder ihnen vorzubeugen. Waschen Sie Ihre Gesichtshaut mit einem milden Reinigungsgel und lauwarmem Wasser und tupfen Sie sie anschließend vorsichtig trocken. Vermeiden Sie alkoholhaltige Reinigungsprodukte oder solche mit ätherischen Ölen, Duft- oder Konservierungsstoffen.
- Pflegen Sie Ihre Haut mit einer feuchtigkeitsspendenden Creme und vermeiden Sie ölhaltige Produkte oder solche gegen unreine Haut.
- Nutzen Sie ein Sonnenschutzmittel, möglichst ein ölfreies Gel, mit hohem Lichtschutzfaktor (LF 30 bis 50). UV-Strahlen erreichen die Haut nicht nur im wolkenfreien Sommer, sondern auch an kühleren und bewölkten Tagen. Fachleute empfehlen, den Sonnenschutz ganzjährig zu verwenden.
- Trigger erkennen und vermeiden. Sie müssen nicht zwangsläufig auf schweißtreibenden Sport und Saunabesuche verzichten, nur weil eine erhitzte Gesichtshaut die Rötung verschlimmern könnte. Sport und Sauna haben viele gesundheitliche Vorteile. Testen Sie deshalb, wie Ihre Haut reagiert.
- Prüfen Sie Ihre Ernährung. Finden Sie heraus, auf welche Speisen Ihre Haut besonders mit Rötung und Wärme reagiert und verzichten Sie vorerst auf diese Lebensmittel. Dennoch ist eine ausgewogene und ballaststoffreiche Ernährung in jedem Fall vorteilhaft für die Gesundheit.
- Versuchen Sie, Stress zu vermeiden und wenden Sie Entspannungs- und Atemübungen an, um ihn abzubauen.
- Verwenden Sie Kosmetika ohne Farb-, Duft- und Konservierungsstoffe.
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