Obst & Gemüse
Chinakohl: das gesunde fernöstliche Gemüse
Veröffentlicht am:25.06.2025
4 Minuten Lesedauer
Im Mai fällt der Startschuss für einen besonderen Kohlkopf: Nun erhalten Sie Chinakohl aus heimischem Anbau. Der milde Kohl passt zu vielen Rezepten und ist gesund. Mit ihm nehmen Sie B-Vitamine, Vitamin C und mehr auf. So verarbeiten Sie Chinakohl.

© iStock / Liudmila Chernetska
Chinakohl ist eine gelungene Kreuzung aus Fernost
Brassica rapa L. ssp. Pekinensis hat viele Alternativnamen: Chinakohl, Pekingkohl oder Selleriekohl. Die Bezeichnung Chinakohl passt gut, denn ursprünglich stammt das Gemüse aus China. Hier entstand das asiatische Gewächs aus einer Kreuzung zwischen der Speiserübe und dem chinesischen Senfkohl Pak Choi. Genau wie andere Kohlgewächse gehört Chinakohl zur Familie der Kreuzblütler – damit hat er etwas mit Brokkoli gemeinsam. Doch es gibt auch Unterschiede: Beim Chinakohl fehlt im Gegensatz zu vielen Verwandten der feste Strunk. Typisch für das Gemüse ist eine längliche, ovale Wuchsform. Die hellgelben bis grünen Blätter besitzen weiße Blattrippen und sind am Ende gewellt. Auch wenn der Name anderes vermuten lässt, gibt es Chinakohl aus heimischem Anbau. Die Saison beginnt hierzulande im Mai. Ab Juni bis November stammt das Gemüse nicht mehr nur aus dem Gewächshaus, sondern wird auch im Freiland geerntet. Vom Dezember bis März erhalten Sie im Supermarkt die gelagerte Ware. Chinakohl aus Deutschland ist somit beinahe rund ums Jahr erhältlich. Vieles spricht für den Kohlkopf: Er ist gut bekömmlich, verursacht keine Blähungen und schmeckt angenehm mild.
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Warum ist Chinakohl so gesund?
Chinakohl liefert wenig Kalorien, dafür aber viele Nährstoffe. Der Kohlkopf überzeugt vor allem mit seinem hohen Vitamin C-Gehalt und einigen B-Vitaminen wie Folsäure – Mineralstoffe wie Kalium und Magnesium sind ebenfalls enthalten. Mit den Ballaststoffen kurbelt er die Verdauung an. Genauso wie andere Kohlarten vereint Chinakohl Senföle, die sogenannten Glukosinolate. Dabei handelt es sich um sekundäre Pflanzenstoffe. Sie sollen zellschädigende Sauerstoffmoleküle abfangen und das Immunsystem positiv beeinflussen. Wie gesund Chinakohl-Salat und Co. ist, erfahren Sie mit einem genauen Blick auf die Nährstoffe.
Inhaltsstoffe pro 100 g Chinakohl:
- Energie: 16 kcal
- Eiweiß: 1,1 g
- Fett: 0,3 g
- Kohlenhydrate: 1,2 g Zucker und 1,7 g Ballaststoffe
- Natrium: 19 mg
- Kalium: 144 mg
- Kalzium: 40 mg
- Phosphor: 30 mg
- Magnesium: 11 mg
- Eisen: 0,6 mg
- Vitamin A: 36 µg
- Vitamin E: 0,2 mg
- Vitamin B1: 0,03 mg
- Vitamin B2: 0,04 mg
- Niacin: 0,73 mg
- Vitamin B6: 0,12 mg
- Vitamin C: 26 mg
Während Erwachsene Chinakohl in üblichen Mengen genießen können, ist bei Babys und Kleinkindern Zurückhaltung gefragt: Sie sollten aufgrund des höheren Nitratgehalts nur kleine Mengen verzehren.

© iStock / ollo
Diese Gerichte können Sie mit Chinakohl zubereiten
Man kann Chinakohl als Salat roh essen – die Blätter harmonieren mit Fruchtzutaten wie Weintrauben, Äpfeln oder Orangen. Auch gehobelte Möhren und gehackte Walnüsse passen dazu. Verfeinern Sie den Chinakohl-Salat mit einem Joghurt-Dressing und nehmen Sie ihn ins Büro oder auf Ausflügen mit. Das Blattwerk bleibt selbst bei längerer Berührung mit dem Dressing appetitlich knackig. Bei den Chinakohl-Rezepten darf Kimchi nicht fehlen. Dabei wird der milchsauer vergorene Chinakohl scharf gewürzt und zu Suppen oder in Sandwiches gereicht. Wie wäre es mit einer Chinakohl-Pfanne? Gemüse wie Champignons, Paprika, Möhren und Kürbis, aber auch Fleisch, Fisch oder Meeresfrüchte eigen sind als gute Ergänzung. Wer Wirsing nicht gut verträgt, kann die Kohlrouladen mit blanchierten Chinakohlblätter wickeln. Mit einer Füllung aus Reis und Gemüse wandeln Sie den Klassiker vegetarisch ab.
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Chinakohl richtig einkaufen, lagern und verarbeiten
Kaufen Sie den Chinakohl am besten in der Hauptsaison, also von Mai bis November, bei einem regionalen Händler – so erhalten Sie besonders frische und nachhaltige Ware. Wählen Sie einen festen Kohlkopf mit einer gelb-grünen Farbe. In der Folie vom Einkauf oder in einer Frischhaltebox hält sich der Chinakohl im Gemüsefach des Kühlschranks dann etwa eine Woche. Die Zubereitung klappt in wenigen Schritten: Entfernen Sie welke, äußere Blätter und das Ende des Kohlkopfs. Braune Flecken weisen auf Nassfäule hin – schneiden Sie die Areale mit einem Abstand von etwa drei Zentimetern zum unversehrtem Bereich heraus. Danach waschen Sie das Gemüse und schneiden es laut Rezeptanweisung in Stücke oder Streifen. Die weißen Blattrippen können Sie mitessen.
Schnelle Zubereitungstipps für Chinakohl
Die Garzeit von Chinakohl liegt zwischen sieben Minuten (gebraten oder gekocht) und zehn Minuten (gedämpft oder gedünstet) – so bleiben die Nährstoffe optimal erhalten und die Blätter knackig. Apropos Nährstoffe: Bereiten Sie den Kohl mit etwas Fett zu, damit Ihr Körper die fettlöslichen Vitamine besser aufnehmen kann. Dafür reicht etwas Olivenöl im Salatdressing oder ein Stich Butter beim Anbraten aus.
Rezepte mit Chinakohl: Chinakohl-Salat mit Kimchi-Flair
Kohlrezepte gibt es viele. Mit dieser Anleitung bereiten Sie sich einen Chinakohl-Salat zu, der seinen vollen Geschmack nach ein paar Tagen im Kühlschrank entfaltet. Dafür benötigen Sie zwei Einmachgläser mit 500 ml Fassungsvermögen.
Zutaten
- 1kleiner Chinakohl (ca. 200 g), alternativ: eine große Chinakohlhälfte
- 3TeelöffelJodsalz
- 0 ½Stückweißer Rettich
- 1StückMöhre
- 1Stückrote Zwiebel
- 1BundFrühlingszwiebeln
- 2cm einer frischen Ingwerknolle
- 2EsslöffelChiliflocken
- 1EsslöffelHonig
- 3Esslöffelhelle Sojasoße
- 4ScheibenVollkornbrot
Zubereitung
Entfernen Sie die Unterseite des Chinakohls und schneiden Sie das Gemüse in etwa ein Zentimeter große Stücke. Nun verrühren Sie den Kohl mit den drei Esslöffeln Jodsalz und lassen das Ganze für eine Stunde bei Zimmertemperatur ruhen. Waschen Sie den Kohl danach unter fließendem Wasser und lassen ihn in einem Sieb abtropfen – pressen Sie das überschüssige Wasser aus dem Kohl heraus.
Schälen Sie die Möhre und den Rettich und reiben Sie das Gemüse mit einer Reibe klein. Danach schälen und würfeln Sie die Frühlingszwiebeln und die rote Zwiebel.
Nun schälen Sie den Ingwer und hacken ihn mit einem Messer in kleine Stücke. Verrühren Sie die Ingwerstücke mit den Chiliflocken, dem Honig und der Sojasauce. Danach vermischen Sie den Chinakohl mit der Masse und allen anderen Zutaten.
Füllen Sie den marinierten Chinakohl in Einmachgläser, und zwar so, dass sie bis obenhin voll sind. Lagern Sie die gefüllten Gläser für drei Tage im Kühlschrank. Reichen Sie zum fertigen Chinakohl-Salat Vollkornbrot.