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Lebensmittel

Zwischen Mythos und Wahrheit: So gesund ist Käse tatsächlich

Veröffentlicht am:19.01.2022

3 Minuten Lesedauer

In Mitteleuropa gehört Käse beinah überall zum täglichen Brot – zumindest dann, wenn man nicht vegan lebt. Doch trägt Käse zu einer gesunden Ernährung bei? Entscheidend dafür ist nicht nur die Verzehrmenge, auch auf die Sorte kommt es an.

Verschiedene Käsesorten liegen auf einem Holzbrett.

© iStock / vasiliybudarin

Ist Käse gesund oder ungesund?

Käse liefert neben den elementaren Nährstoffen, wie Eiweiß und Fett, wichtige Mineralstoffe und Vitamine. Allen voran ist hier Kalzium zu nennen, das Knochen sowie Zähnen Stabilität verleiht, an der Blutgerinnung beteiligt ist, Zellwände stabil hält und für eine reibungslose Reizweiterleitung in Nervensystem und Muskulatur sorgt. Besonders kalziumreich ist zum Beispiel der Emmentaler Käse. Darüber hinaus ist Käse eine gute Quelle für Phosphor sowie die Vitamine B2, B12 und A.

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Trotzdem ist es wichtig, Käse nur in Maßen zu genießen. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt für einen Erwachsenen eine tägliche Menge von maximal 50 bis 60 Gramm. Das entspricht zwei normal geschnittenen Scheiben Käse. Je nach Sorte liefert das Milchprodukt neben reichlich Fett und Kalorien auch eine Menge Salz und gesättigte Fettsäuren.

Letztere gelten als ungesund, da sie den Cholesterinspiegel negativ beeinträchtigen und das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen können. Ein hoher Salzkonsum fördert die Entstehung von Herz-Kreislauf-Beschwerden, wie beispielsweise Bluthochdruck. Es lohnt sich daher in jedem Fall, die verschiedenen Käsesorten hinsichtlich ihrer Nährwerte und ihres Salzgehaltes zu vergleichen.

Welche Käsesorten sind gesund?

Es gibt große Unterschiede zwischen den einzelnen Käsesorten. Welcher Käse gesund ist, hängt auch von den individuellen gesundheitlichen Voraussetzungen des Menschen ab, der ihn verspeist.

Achtung bei salzhaltigen Käsesorten

Der übermäßige Verzehr besonders salzhaltiger Käsesorten kann unter anderem Herz-Kreislauf-Probleme wie Bluthochdruck ungünstig beeinflussen. Vor allem Blauschimmelkäse, Halloumi oder Schafskäse wie Feta sind sehr salzhaltig und daher nur in kleineren Mengen gesund.

  • Generell enthält sehr harter oder lange gereifter Käse, wie Parmesan oder Gouda, etwas mehr Salz.
  • Für den salzarmen Käsegenuss eignen sich dagegen Sorten wie Hüttenkäse, Mozzarella oder Emmentaler.
Eine Frau liest die Inhaltsangaben eines Käses, um herauszufinden, ob es eine gesunde Käsesorte ist.

© iStock / ShotShare

Schauen Sie beim Einkaufen auf die Nährwertangaben der Käsesorten und wählen Sie einen Käse mit einem geringen Salzgehalt aus. Dieser ist gesünder.

Wie viel Kalorien und Fett stecken in Käse?

Für Menschen, die abnehmen möchten oder aus anderen Gründen Diät halten, eignet sich Käse mit einem geringeren Fett- und Kaloriengehalt. Zum Vergleich: 100 Gramm Mozzarella liefern 263 Kilokalorien und knapp 21 Gramm Fett. Die gleiche Menge Gouda dagegen enthält 364 Kilokalorien und knapp 31 Gramm Fett. Auch Feta hat im Vergleich zu den meisten anderen Käsetorten einen geringeren Brennwert. Im Zweifel kann man auch zu den fettreduzierten Varianten greifen, um Kalorien zu sparen.

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Was heißt „Fett i. Tr.“?

Das Kürzel „Fett i. Tr.“ steht für „Fett in der Trockenmasse“ und gibt an, wie viel Prozent Fett sich nach Abzug des Wassergehaltes im Käse befindet. Der Fettgehalt in der Trockenmasse ist höher als der absolute Fettgehalt. Beim Umrechnen helfen folgende Formeln:

  • Frischkäse = Fett i. Tr. x 0,3
  • Weichkäse = Fett i. Tr. x 0,5
  • Schnittkäse = Fett i. Tr. x 0,6
  • Hartkäse = Fett i. Tr. x 0,7

Welcher Käse ist in der Schwangerschaft gesund?

Nicht nur gesundheitliche Beschwerden erfordern es, beim Verzehr von Käse achtsam zu sein. Auch für Schwangere ist nicht jeder Käse gesund. Über Käsesorten, die aus Rohmilch und ohne Wärmebehandlung hergestellt wurden, können sie Krankheitserreger (zum Beispiel Listerien) aufnehmen, die Infektionen auslösen können. Eine Lebensmittelinfektion mit Listerien ist normalerweise harmlos. Im letzten Schwangerschaftsdrittel kann sie aber zu Früh- oder Fehlgeburten führen. Zudem können die Keime auf das ungeborene Kind übertragen werden und eine Hirn(haut)entzündung auslösen.

Typische Rohmilchkäsesorten sind:

  • Camembert
  • Feta
  • Limburger
  • Raclette
  • Tilsiter
  • Roquefort
  • Hartkäsesorten, wie Allgäuer Bergkäse, Allgäuer Emmentaler, Parmesan und Le Gruyère

Zugreifen erlaubt

Lange gereifte, harte Rohmilchkäsesorten wie Parmesan können Schwangere bedenkenlos essen.

Durch die lange Lagerung enthält Hartkäse sehr wenig Wasser und gleichzeitig sehr viel Salz, sodass Keime wie Listerien darin nicht überleben. Wichtig ist es allerdings, die Rinde abzuschneiden, auf der sich Bakterien ansiedeln können.

Neben Rohmilchkäse sind auch Weichkäse, halbfester Käse mit Blauschimmel wie Gorgonzola sowie Käse mit Oberflächenschmiere wie Münster, Limburger, Harzer Roller, Handkäse und Tilsiter für Schwangere nicht geeignet. Zudem können vorgefertigter Reibekäse, eingelegter Käse oder Käse aus offenen Gefäßen (Feta, Kräuterquark, Mozzarella) unerwünschte Krankheitserreger enthalten.

Käse aus pasteurisierter oder wärmebehandelter Milch dagegen ist unbedenklich und auch für werdende Mütter gesund.

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