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Gesunde Ernährung

Esskastanie zubereiten: herbstliche Rezepte mit der gesunden Marone

Veröffentlicht am:30.09.2020

6 Minuten Lesedauer

Aktualisiert am: 27.10.2021

Spätestens wenn die Tage kürzer und die Abende kühler werden, verspüren wir wieder öfter den Drang, es uns zu Hause gemütlich zu machen. Wir dimmen das Licht, zünden, falls vorhanden, den Kamin an und während es draußen anfängt abzukühlen, wärmen wir uns mit herbstlichen Wohlfühlgerichten von innen auf. Da trifft es sich hervorragend, dass mit dem Herbst auch die Saison der leckeren Marone beginnt.

Die Esskastanie wird als Zutat in der Herbstküche immer beliebter.

© iStock / joannatkaczuk

Esskastanien-Rezepte: von süß bis herzhaft

Botanisch gesehen zählen Maronen zu den Nüssen – kein Wunder also, dass sie so zart süß und nussig schmecken. Sie lassen sich besonders gut mit herzhaften Speisen kombinieren und passen hervorragend zu Wildfleisch und Geflügel. In Suppen schmecken Esskastanien mit Herbstgemüse wie Kürbis, Sellerie, Pastinaken oder Topinambur. Aber auch Desserts und Kuchen verleihen die kleinen Nussfrüchte eine überraschend wohlschmeckende Note.

Mit den folgenden Rezepten können Sie die leckeren Esskastanien in genüssliche Gerichte verpacken:

  • Herbstsalat mit Maronen und Hähnchenbrustfilet

    Zutaten für zwei Personen:

    • 150 g Hähnchenbrust
    • 125 ml Gemüsebouillon
    • 130 g Maronen
    • 2 EL Rohrohrzucker
    • 2 EL Margarine
    • 125 g weiße kernlose Weintrauben
    • 1 kleiner Eichblattsalat
    • 2 Bund gemischte Gartenkräuter
    • 2 EL Weißwein
    • 4 EL Keimöl

    Zubereitung:

    1. Das Hähnchenbrustfilet bei schwacher Hitze für 15 Minuten in der Gemüsebouillon garen. Herausnehmen, kurz abkühlen lassen und in Scheiben schneiden.
    2. Die Maronen an der Spitze kreuzweise einschneiden und 15 bis 20 Minuten in Wasser kochen. Anschließend die Schale abziehen.
    3. Den Rohrohrzucker in einem Topf karamellisieren lassen, dann die Margarine darin schmelzen.
    4. Maronen dazugeben und unter Schwenken in der Zuckermischung garen, bis sie einen glänzenden Überzug erhalten.
    5. Die Trauben waschen, abtrocknen und kurz mitschwenken. Den Salat putzen, waschen, trocken schleudern und in Stücke zupfen.
    6. Die Gartenkräuter mit 4 EL Wasser, 2 EL vom Maronensud, Wein und Keimöl verrühren.
    7. Salat und Maronen auf den Tellern anrichten und die Soße darübergießen.

    Zubereitungszeit: ca. 50 Minuten / glutenfrei

  • Maronen-Birnen-Suppe mit Haselnüssen

    Zutaten für zwei Personen:

    • 1 kleine Lauchstange
    • 50 g Stangensellerie
    • 1 Zwiebel
    • 1 EL Butter
    • 1 EL Olivenöl
    • 200 g gekochte und geschälte Maroni
    • 40 ml Weißwein
    • 500 ml Gemüsebrühe
    • 1 Birne
    • 50 ml Sahne
    • ca. 30 g Haselnusskerne
    • Salz, Pfeffer

    Zubereitung:

    1. Lauch und Sellerie putzen und waschen, Zwiebel schälen. Alle drei Zutaten fein würfeln.
    2. Hälfte der Butter und das Öl in einem Topf erhitzen, Gemüse darin anschwitzen. Maroni hinzugeben und kurz anbraten. Mit Wein ablöschen und einkochen lassen.
    3. Mit der Brühe aufgießen. Mit Salz und Pfeffer würzen, ca. 20 Minuten köcheln lassen.
    4. In der Zwischenzeit die Birne in feine Spalten schneiden. Restliche Butter in einer Pfanne schmelzen, Birnenspalten darin anbraten.
    5. Die Sahne mit einem Schneebesen schaumig aufschlagen, Haselnüsse grob hacken.
    6. Suppe mit dem Stabmixer fein pürieren und in Schüsseln füllen. Mit der Sahne, den Birnenspalten sowie den Haselnüssen garnieren und servieren.

    Zubereitungszeit: ca. 35 Minuten / vegetarisch

  • Pasta mit Maronen und Kürbis

    Zutaten für zwei Personen:

    • 2–3 rote Zwiebeln
    • ½ rote Chilischote
    • ½ Butternusskürbis (ca. 350 g)
    • 1 EL brauner Zucker
    • 200 g gekochte und geschälte Maroni
    • Salz, Pfeffer
    • 100 ml Orangensaft
    • 150 g Fettuccine
    • 10 g Butter
    • 5 Stiele Thymian

    Zubereitung:

    1. Zwiebeln sechsteln. Die Chili putzen und mit den Kernen in feine Ringe schneiden. Mit einem Löffel das weiche Innere des Kürbisses sowie die Kerne herauskratzen. Kürbis schälen und in mundgerechte Stücke schneiden.
    2. Zucker bei mittlerer Hitze karamellisieren. Maronen, Chili, Kürbis und Zwiebeln unterrühren. Mit Salz und Pfeffer würzen. Mit Orangensaft und 50 ml Wasser ablöschen und zugedeckt bei mittlerer Hitze 10 Minuten garen.
    3. Nudeln in kochendem Salzwasser bissfest garen, abgießen und abtropfen lassen, dabei 85 ml Nudelwasser auffangen.
    4. Thymianblättchen abzupfen, fein hacken und zum Kürbisgemüse geben.
    5. Butter, Nudeln und Nudelwasser mit dem Kürbisgemüse verrühren und ca. 2 Minuten bei starker Hitze sämig einkochen lassen. Mit Pfeffer würzen und servieren.

    Zubereitungszeit: ca. 60 Minuten / vegetarisch

  • Karpfen im Maronisud

    Zutaten für zwei Personen:

    • 50 g gekochte, geschälte Maroni
    • 1 Frühlingszwiebel
    • 1 Knoblauchzehe
    • 1 Schalotte
    • 125 ml trockener Weißwein
    • 300 ml Gemüsebrühe
    • 1 Lorbeerblatt
    • 2 geschröpfte Karpfenfilets (150 g pro Stück)
    • 4 Topinamburknollen
    • 1 EL Sonnenblumenöl
    • Salz, Kümmel

    Zubereitung:

    1. Maroni, Frühlingszwiebel und Schalotte fein schneiden, Knoblauchzehe zerdrücken. Diese vier Zutaten mit dem Weißwein in einen Topf geben und bei schwacher Hitze köcheln lassen. Langsam auf die Hälfte reduzieren.
    2. Mit 250 ml Gemüsebrühe aufgießen, Lorbeerblatt hinzugeben und etwas einreduzieren lassen. Salzen und durch ein Sieb streichen.
    3. Karpfenfilets salzen, mit Kümmel würzen und im Maronisud 2 bis 3 Minuten pochieren.
    4. Topinambur waschen und vierteln. In Sonnenblumenöl bei mittlerer Hitze anbraten. Salzen, pfeffern und mit der restlichen Gemüsebrühe ablöschen. Bissfest schmoren.
    5. Karpfenfilets in tiefen Tellern anrichten, mit Maronifond übergießen. Geschmorten Topinambur dazugeben, Gericht mit etwas Pfeffer bestreuen und servieren.

    Zubereitungszeit: ca. 40 Minuten / glutenfrei

  • Maronen-Spekulatius-Dessert

    Zutaten für vier Portionen:

    • 150 g Cashewkerne
    • 500 g Maroni
    • 10 EL Ahornsirup
    • 7 EL Sojajoghurt
    • 2 TL Zimt
    • 1 Prise Salz
    • 40 g Marzipan
    • 1 Prise gemahlene Vanille
    • 1 EL Zitronensaft
    • 100 g Spekulatiuskekse

    Zubereitung:

    1. Cashewkerne 4 bis 6 Stunden in Wasser einweichen.
    2. Die Maronen kreuzweise einschlitzen (Einschnitt ca. 1,5 cm lang, bis an das Fruchtfleisch). Anschließend Maroni in leicht gesalzenem Wasser ca. 20 Minuten kochen, bis die Schale an den Einkerbungen weit aufgeplatzt ist. Abgießen, abkühlen lassen und Schale entfernen.
    3. 8 Maroni zur Seite legen. Die restlichen mit 5 EL Ahornsirup, 1 TL Zimt, 4 EL Sojajoghurt und 2 EL Wasser im Mixer cremig pürieren. Ist die Masse zu fest, noch etwas Wasser hinzufügen.
    4. Die zur Seite gelegten Maroni mit 2 EL Ahornsirup 2–3 Minuten in einer Pfanne karamellisieren lassen. Mit 1 Prise Zimt und Salz verfeinern.
    5. Das Einweichwasser der Cashewkerne abgießen und die Nüsse mit Marzipan, 3 EL Sojajoghurt, 1 Prise Vanille, Zitronensaft, 2 EL Ahornsirup und 2 EL Wasser im Mixer pürieren.
    6. Spekulatiuskekse in mundgerechte Stücke zerbröseln. Die vorbereitete Cashewcreme auf 4 Gläser aufteilen. Spekulatius-Stückchen daraufgeben. Gläser mit der Maronencreme auffüllen und die karamellisierten Maronen auf die Portionen aufteilen. Dessert nach Belieben mit Ahornsirup beträufeln und servieren.

    Zubereitungszeit: ca. 40 Minuten (ohne Einweichzeit) / vegetarisch

Maronisuppe mit Birne

© iStock / SharaMaksumov

Maronisuppen gibt es in verschiedenen Varianten – so wie diese mit Birne und Haselnüssen.

Sind Maroni gesund?

Was die Inhaltsstoffe angeht, ist die Esskastanie ein wahrer Alleskönner: Sie enthält besonders viele sättigende Kohlenhydrate und Ballaststoffe, liefert wertvolle ungesättigte Fettsäuren, Mineralien sowie Spurenelemente, ist reich an Stärke und Zucker und versorgt uns mit wichtigen Vitaminen.

Außerdem soll die Frucht über gewisse Heilkräfte verfügen: Bereits Hildegard von Bingen schrieb im zwölften Jahrhundert, die Esskastanie wirke leistungssteigernd und heilend auf Blutgefäße und das Herz-Kreislauf-System, helfe gegen Rheuma, Gicht und Jähzorn sowie bei strapazierten Nerven und Kopfschmerzen.

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Wo findet man Esskastanien?

Ursprünglich stammt die Marone aus dem Kaukasus, doch spätestens mit den alten Griechen verbreitete sie sich im gesamten Mittelmeerraum. Mit dem Gefolge der Römer überquerte die Kastanie dann die Alpen – und kam somit auch zu uns nach Deutschland. Da sie jedoch nach wie vor ein Kind des Südens ist, findet man sie vor allem in den klimatisch begünstigten Weinanbaugebieten des Rheinlands, aber auch im Schwarzwald, im Taunus und im Odenwald.

Hier wird sie oft kommerziell angebaut: Vor allem in der Pfalz gibt es teils weitläufige Esskastanienwälder. Wer allerdings die Augen offen hält und Glück hat, kann selbst mitten in Berlin einen versteckten Esskastanienbaum entdecken. Diesen erkennen Sie vor allem an den Blättern des Baumes: Während die Blätter der Rosskastanien fünf- bis siebengliedrig sind und an eine Hand erinnern, hängen die Blätter der Esskastanie einzeln an den Ästen und haben einen markant gezackten Rand. Zudem ist die Fruchthülle der Esskastanie von deutlich mehr Stacheln umgeben, die jedoch viel weicher sind als die der Rosskastanie. 

Wann haben Esskastanien Erntezeit?

Bis zum Herbst wachsen die Kastanien im zunächst fest verschlossenen, dicht bestachelten Fruchtbecher heran. Zur Reife zwischen September und November können Sie sich dann auf die Suche nach „herrenlosen“ Bäumen machen – die bräunlichen Fruchtbecher liegen im Laub versteckt um den Baum herum.

Wenn die Schale gleichmäßig braun gefärbt ist, sind die Esskastanien reif. Weist sie noch weiße Flecken auf, können Sie die Maroni für einige Tage in Zeitungspapier wickeln und an einem warmen, trockenen Ort nachreifen lassen.

Vorsicht beim Knacken!

Die Stacheln sind noch spitzer, dünner und dichter als die der Rosskastanie.

Daher sollten Sie zum Knacken ein Hilfsmittel verwenden – wie etwa einen spitzen Hammer oder dornensichere Handschuhe. Jeder Fruchtbecher enthält jeweils drei Maroni.

Was kann man zu Maroni essen?

Während die Marone jahrzehntelang als „Brot der Armen“ verschmäht wurde, erlebt sie seit einiger Zeit ein Comeback in Sachen Beliebtheit. Das liegt vor allem daran, dass sie so wandlungsfähig ist – sie kann nämlich weitaus mehr als kalte Hände auf Weihnachtsmärkten wärmen. Ob deftig oder süß – Esskastanien lassen sich mit den unterschiedlichsten Zutaten kombinieren und sorgen somit für unzählige Variationsmöglichkeiten.

Sie verleihen Bratlingen, Misch- sowie Ofengemüsegerichten das gewisse Etwas, schmecken köstlich zu Salaten und Pasta und bilden die Grundlage für viele Süßspeisen wie Pudding oder Eiscreme. Getrocknet und gemahlen lassen sich aus Esskastanien Brot oder Gnocchi zubereiten, in Zuckersirup eingelegt werden sie zu einer süßen Leckerei. Esskastanien lassen sich also kunterbunt zubereiten!

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