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Wasser & Luft

Wie schütze ich mein Haustier vor Hitze?

Veröffentlicht am:13.07.2023

5 Minuten Lesedauer

Nicht nur für den menschlichen Organismus sind hohe Temperaturen im Sommer belastend – auch unsere Haustiere können unter der Hitze leiden. Egal welches Haustier Sie haben: Hier finden Sie Tipps, wie Sie es schützen können.

Kleiner Hund liegt bei Hitze hechelnd auf dem Rasen.

© iStock / alexei_tm

Welche Tiere vertragen keine Hitze?

Hunde, Katzen, Vögel, Kaninchen, Meerschweinchen, Fische: Jedes Haustier bringt unterschiedliche Voraussetzungen mit, um mit Hitze umzugehen. So sollte man immer auch berücksichtigen, wo ein Tier ursprünglich herkommt: Hunde- und Katzenrassen, die ursprünglich in kalten Regionen gezüchtet wurden, sind beispielsweise besser an extreme Kälte angepasst – sie haben langes Fell und dicke Unterwolle. Ihnen wird im Sommer schneller heiß als Rassen mit kurzem Haar und wenig Unterwolle.

Hinzu kommt, dass unsere Haustiere nahezu keine Fähigkeit zu schwitzen besitzen und deshalb ihre Körpertemperatur nicht herunterkühlen können. Hunden und Katzen fehlen auf der gesamten Hautoberfläche die Schweißdrüsen, nur an den Pfotenballen besitzen sie welche. Die einzige Möglichkeit ihren Wärmehaushalt zu regulieren, ist das Hecheln – dabei wird Feuchtigkeit über die Schleimhäute verdunstet und es entsteht ein kühlender Effekt. Das gilt übrigens auch für Vögel. Kaninchen und andere Nagetiere geben Wärme allein über ihre großen Ohren ab. Bei heißen Temperaturen droht Haustieren deshalb schnell eine Überhitzung. Zusätzlich verlieren sie durch das Hecheln viel Flüssigkeit in kurzer Zeit. Ihr Vierbeiner braucht darum immer ausreichend Schatten und Zugang zu frischem Trinkwasser.

Viele Verhaltensempfehlungen, die für Kinder und Erwachsene bei Hitze gelten, können Sie ebenso auf Ihren Vierbeiner übertragen.

Wie schütze ich Katzen und Kleintiere vor Hitze?

Als Halter oder Halterin haben Sie die Verantwortung für Ihr Tier. Dazu zählt auch der Schutz vor Hitze. Mit den passenden Tipps können Sie Ihrem Liebling die zu hohen Temperaturen erträglicher machen.

Kind füttert ein Kaninchen mit frischem Gras.

© iStock / Imgorthand

Frisch geschnittenes Gras oder Gemüse versorgt Kaninchen, Meerschweinchen und andere Kleintiere bei Hitze zusätzlich mit Flüssigkeit.

Kaninchen und Co: Kleintiere vor Hitze schützen

Besonders bei Tieren, die in Käfigen oder Volieren gehalten werden, ist es wichtig, für ausreichend Schatten zu sorgen. Denn Meerschweinchen, Kaninchen oder Vögel können der Sonne nicht selbstständig entkommen. Käfige sollten weder in der prallen Sonne stehen noch ständiger Zugluft ausgesetzt sein. Denken Sie auch daran, dass die Sonne über den Tag wandert – wählen Sie einen Ort für den Käfig, an den immer etwas Schatten fällt. Zusätzlich können Sie nasse Tücher über den Käfig legen – durch das verdunstende Wasser kühlt die Luft im Käfig etwas ab.

Kaninchen, Meerschweinchen und Vögel freuen sich außerdem über ein kühles Bad an heißen Sommertagen: Stellen Sie dafür eine ausreichend große, flache Schale mit Wasser in den Käfig oder die Voliere.

Kleintiere in Freigehegen müssen die Möglichkeit haben, sich in den Schatten zurückzuziehen: Ein Häuschen, ein Dach aus Laub und Zweigen oder eine gebuddelte Erdkuhle dienen der Abkühlung.

Doch egal wie Sie Ihr Tier halten: Frisches Wasser sollte immer zur Verfügung stehen. Kleine Portionen frisches Gras, Salat oder anderes Gemüse und Obst liefern über den Tag verteilt zusätzlich Flüssigkeit.

Vorsicht bei Aquarien: Das Wasser in Aquarien kann sich unter Sonneneinstrahlung so sehr aufheizen, dass es für Fische lebensgefährlich wird. Achten Sie also auf die Wassertemperatur und füllen Sie bei Bedarf frisches, kaltes Wasser nach.

Wie schütze ich meine Katze vor Hitze?

Katzen bewegen sich meist selbstständig in der Wohnung oder im Haus und ziehen sich bei Hitze an einen schattigen Platz wie Badezimmer oder Keller zurück. So kühlen sie sich selbst ab, wenn es ihnen zu warm wird. Katzen mit Freigang sollten immer die Möglichkeit haben, ins Haus oder in die Wohnung zu gelangen. Zusätzlich können Sie probieren, das Fell Ihrer Katze mit etwas Wasser zu besprühen. Die meisten Katzen mögen allerdings kein Wasser. Wichtiger ist deshalb ein ständiger Zugang zu frischem Trinkwasser.

Hunde bei warmen Temperaturen nicht im Auto lassen

Den Hund auf der Rückbank und schnell eine Erledigung machen – dauert auch nur fünf Minuten? Warum das für Ihr Tier im Sommer gefährlich werden kann.

Bei heißen Temperaturen im Sommer können sich Fahrzeuge schnell extrem aufheizen. Bereits nach fünf Minuten wird die Temperatur um vier Grad Celsius ansteigen – nach zehn Minuten um sieben Grad.

  • Bei 28 Grad Außentemperatur herrschen im Autoinnenraum nach zehn Minuten also 35 Grad.
  • Bei 34 Grad Außentemperatur können Sie nach zehn Minuten mit einer Temperatur von 41 Grad im Innenraum des Autos rechnen.

Ab 20 Grad Außentemperatur sollte man Hunde und andere Haustiere nicht im Auto lassen. Wer das trotzdem tut, riskiert einen Hitzschlag oder lebensgefährliche Kreislaufprobleme – und macht sich strafbar.

Was kann ich tun, wenn es meinem Hund zu warm ist?

Wann es Hunden zu warm wird, kann man nicht pauschal sagen. Das hängt von verschiedenen Faktoren wie dem Alter, der Rasse und der körperlichen Fitness ab. Bei hohen Temperaturen um 30 Grad wird aber jeder Hund irgendwann schlapp und sucht sich ein schattiges Plätzchen. Mit diesen Tipps kommt Ihr Hund gut durch heiße Tage:

  • Durch das Hecheln verlieren Hunde verhältnismäßig viel Flüssigkeit. Sie sollten also immer Zugang zu frischem Wasser haben. Auf Spaziergängen oder Ausflügen können Sie Ihrem Hund Wasser in Flaschen mitnehmen.
  • Hat Ihr Hund langes Fell und dicke Unterwolle, sollten Sie die Unterwolle im Sommer regelmäßig auskämmen. Spezielle Kämme erleichtern Ihnen die Arbeit. Vorsicht beim Scheren: Manche Tierhalter und Tierhalterinnen lassen Ihren Hunden im Sommer das dicke Fell zurückschneiden, damit das Tier weniger unter der Hitze leidet. Dann muss die freigelegte Haut allerdings mit Sonnenschutz eingecremt werden, da das Fell diese Funktion nun nicht mehr erfüllt. Das gilt auch für Tiere, die grundsätzlich wenig Fell und helle Haut haben. Spezielle Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor 30 für Hunde und Katzen gibt es in Fachgeschäften zu kaufen.
  • Geben Sie Ihrem Hund über den Tag verteilt kleinere Futterportionen als sonst. Große Mahlzeiten belasten den Organismus und können bei Hitze schwer im Magen liegen.
  • Verlegen Sie Gassirunden und sportliche Aktivitäten in den frühen Morgen und den späten Abend. Wenn die Hitze um die Mittagszeit am größten ist, suchen Sie sich mit Ihrem Vierbeiner am besten ein schattiges Plätzchen.
  • Vermeiden Sie Asphalt und gepflasterte Gehwege, denn diese heizen sich in der Sonne extrem auf und können die Pfoten verbrennen.
  • Wenn Sie einen Garten haben und Ihr Vierbeiner gerne ins Wasser geht, können Sie einen kleinen Hundepool aufstellen. Das macht die Hitze für den Hund erträglicher und bereitet außerdem Spaß.
  • Müssen Sie Ihren Hund im Auto transportieren, können Sie Ihm die Fahrt angenehmer gestalten, indem Sie die Klimaanlage einschalten. Wenn Sie ein Auto ohne Klimaanlage haben, sollten Sie längere Fahrten am frühen Morgen oder späten Abend planen. Geöffnete Fenster während der Fahrt eignen sich nicht, um den Hund im Auto kühl zu halten. Der ständige Luftzug kann zu Bindehautentzündungen führen.

Daran erkennen Sie einen Hitzschlag beim Tier

Beobachten Sie im Sommer das Verhalten Ihres Tieres: Wenn Ihr Tier ungewöhnlich träge ist, kann es an einer Überhitzung liegen – ein Hitzschlag droht.

Anzeichen für Überhitzung beim Hund sind:

  • apathisches Verhalten mit verminderter Reaktionszeit oder Unruhe
  • starkes Hecheln
  • stark gerötete oder sehr blasse Schleimhäute
  • flache Atmung

Bei der Katze kann es bei Überhitzung zu diesen Symptomen kommen:

  • Unruhe und ständiges Umhergehen
  • starkes Hecheln
  • erhöhte Herzfrequenz und Atmung

Wenn Sie diese Anzeichen bei Ihrem Tier erkennen, bringen Sie es sofort an einen kühlen Ort und benetzen Sie seine Pfoten und Beine mit Wasser oder legen Sie ihm feuchte Umschläge an. Wenn es bereits zu Anzeichen eines Hitzschlags wie Erbrechen, Gleichgewichtsstörungen oder starkem Zittern kommt, handelt es sich um einen Notfall. Bringen Sie Ihren Vierbeiner dann sofort zum Tierarzt oder zur Tierärztin.


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