Müll vermeiden
Kompostieren: So entsteht aus Abfällen bester Dünger
Veröffentlicht am:11.08.2021
6 Minuten Lesedauer
Aktualisiert am: 08.09.2025
Gemüsereste und Eierschalen? Ja. Zitrusfruchtschalen? Nur bedingt. Nicht alles Organische darf auf den Komposthaufen. Wie Sie einen Kompost richtig anlegen, was darauf gehört und was in den Biomüll, erfahren Sie hier.

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Was genau ist Kompost?
Per Definition handelt es sich beim Kompostieren um einen biologischen Prozess – nämlich den Abbau und Umbau von organischen Abfällen und Reststoffen. Unter Einfluss von Sauerstoff verrottet organisches Material. Es entsteht Kompost, der sich als Bodenverbesserungs- und Düngemittel eignet. Die Kompostierung ahmt so einen natürlichen Ablauf nach: Aus abgestorbenen Resten entwickelt sich fruchtbarer Humus und daraus wieder neue Pflanzensubstanz. Kompost gibt dem Boden entzogene Nährstoffe und organische Substanz zurück. Denn die natürliche Fruchtbarkeit eines (Garten-)Bodens ist irgendwann erschöpft – er braucht neue Nährstoffe.
Drei gute Gründe fürs Kompostieren im Garten
Ob für Rasen, Blumen- oder Gemüsebeete – selbst hergestellter Kompost sorgt für gesunde Böden und kräftige Pflanzen. Durch Kompostieren werten Sie nicht nur Ihren Garten auf, sondern leisten auch einen positiven Beitrag zum Umweltschutz. Hier sind die drei wichtigsten Gründe:
Abfallmenge reduzieren Kompost als Dünger nutzen Klima schützen
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Was darf auf den Kompost?
Wer schnell guten Humus gewinnen will, sollte wissen, was sich besonders gut zersetzt. Grundsätzlich lassen sich mehrere Küchen- und Gartenabfälle verwerten, doch nicht alle eignen sich gleich gut für den Kompost. Was ist zu beachten?
Gut geeignet für den Kompost Nur in Maßen geeignet Nicht geeignet Das ist kein Biomüll
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Darin können Sie Biomüll, der für den Kompost weniger gut geeignet ist, trotzdem umweltfreundlich entsorgen.

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Kompost anlegen und pflegen: Was ist zu beachten?
Kompost braucht Luft und Kontakt zur Erde. Deshalb sollte eine Kompostmiete, also ein freiliegender Haufen kompostierbaren Materials, niemals auf befestigtem Untergrund wie Beton oder Pflaster stehen. Ohne Luftzufuhr von unten können Bodenorganismen nicht einwandern und Flüssigkeit kann nicht in die Erde sickern. Damit die Luft zirkulieren kann, braucht der Kompostbehälter zahlreiche Öffnungen.
Die richtige Mischung für den Kompost im Garten
Gute Komposterde entsteht aus einer möglichst vielfältigen Mischung organischer Materialien aus Garten und Küche. Es empfiehlt sich, trockene, faserige Stoffe wie Zweige und Stängel mit weichen und nassen Abfällen wie Kartoffelschalen, Salatresten, Kaffeesatz oder frischem Grasschnitt zu mischen. Denn sogenannte „grüne“ Abfälle wie Küchenreste enthalten viel Stickstoff, „braune“ Abfälle wie Zweige und Blätter liefern viel Kohlenstoff. Zudem sorgen die groben Materialien für gute Durchlüftung. Das ist wichtig, um den Zersetzungsprozess zu beschleunigen. Wenn die Luft nicht zirkulieren kann, entsteht wiederum Fäulnis und die Umwandlung in Kompost kommt zum Stillstand.
Tipp: Würmer sind fleißige Helfer im Kompost und fühlen sich in Kaffee- und Teesatz wohl. Auch Schnittlauchreste, Zwiebel- und Knoblauchschalen ziehen sie magisch an. Diese Reste also unbedingt sammeln und auf den Kompost werfen.
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Was kompostiert am schnellsten?
Je kleiner die Bestandteile sind, desto schneller beginnt die sogenannte Rotte. Das gilt vor allem für schwer zersetzbare Stoffe – Äste und Zweige also am besten mit einem Gartenhäcksler schreddern, Stroh oder Papier gut zerkleinern, Schalen von Banane, Zitrone oder Orange klein schneiden. Das vergrößert die Angriffsfläche für Mikroorganismen und die Umwandlung kann schnell einsetzen.
Womit kann die Kompostierung beschleunigt werden?
Die Kompostierung lässt sich durch die Verwendung eines geschlossenen Behälters oder Thermokomposters beschleunigen. Im Gegensatz zu einem offenen Komposthaufen kann der geschlossene Behälter die Wärme und Feuchtigkeit besser halten, was den Zersetzungsprozess effizienter macht.
Wann ist der Kompost reif?
Reifer Kompost ist feinkrümelig und gleichmäßig dunkelbraun. Die biogenen Abfälle in ihm sind weitgehend abgebaut, er riecht nach frischer Walderde und kann als Blumenerde verwendet werden. Bis es so weit ist, vergehen etwa sechs bis zwölf Monate.
Um sicherzugehen, empfiehlt sich der „Kresse-Test“: Hierzu eine Handvoll Kompost mit einer Handvoll Gartenerde mischen, in eine flache Schale füllen, anfeuchten, und Kressesamen darauf aussäen. Die Schale mit Klarsichtfolie abgedeckt an einen hellen Platz stellen und für eine Woche beobachten. Keimen viele der Samen und wachsen gut, ohne gelb oder braun zu werden, ist der Kompost pflanzenverträglich. Wenn die Keimlinge kaum wachsen oder die Blätter sich verfärben, ist der Kompost noch nicht reif und nicht als Blumenerde, sondern nur zur Bodenverbesserung geeignet.
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