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Eine Hornhautentzündung im Auge erkennen und behandeln

Veröffentlicht am:21.09.2023

3 Minuten Lesedauer

Bei einer Keratitis ist die Hornhaut des Auges entzündet. Ursache dieser Hornhautentzündung sind häufig Bakterien oder Viren. Wie wird eine Keratitis behandelt und wie können Sie ihr vorbeugen?

Großaufnahme von den stark entzündlich geröteten Augen einer jungen Frau.

© iStock / offstocker

Was ist eine Keratitis?

Mit dem Begriff Keratitis bezeichnen Mediziner und Medizinerinnen eine Entzündung der Hornhaut des Auges. Die Hornhaut ist das klare, kuppelförmige Gewebe, das sich über das Auge zieht und Pupille und Iris bedeckt. Die Keratitis entsteht meist durch Infektionen mit Bakterien oder Viren, mitunter auch durch Pilze. Seltener gibt es nicht-infektiöse Ursachen, zum Beispiel UV-Strahlen im Gebirge oder trockene Augen bei anderen Erkrankungen. Auch Fremdkörper können eine Keratitis auslösen: Die Hornhaut ist durch eine Verletzung geschwächt, sodass Keime leichteres Spiel haben.

Bei Anzeichen einer Hornhautentzündung wie starke Schmerzen, ein Fremdkörpergefühl, gerötete oder brennende Augen, ist es wichtig, einen Augenarzt oder eine Augenärztin aufzusuchen, um schwerwiegenden Folgen vorzubeugen. Unbehandelt besteht die Gefahr, dass es zu Komplikationen kommt, etwa einer chronischen Entzündung. Durch wiederkehrende Infektionen können zudem leicht Narben entstehen. Solche Vernarbungen beeinträchtigen das Sehvermögen. Im schlimmsten Fall erblindet das betroffene Auge.

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Welche Symptome deuten auf eine Keratitis?

Es gibt verschiedene Keratitis-Symptome, die Anlass geben, einen Augenarzt oder eine Augenärztin aufzusuchen:

  • Schmerzen
  • Rötung eines Auges
  • Juckreiz
  • Vermehrter Tränenfluss
  • Erhöhte Lichtempfindlichkeit
  • Gefühl eines Fremdkörpers im Auge
  • Eiter am Auge

Verkrusteter Eiter macht es manchmal schwer, das Auge zu öffnen. Durch das Sekret können Betroffene zudem weniger oder verschwommen sehen.

Was sind die Ursachen von Hornhautentzündungen am Auge?

Es gibt verschiedene Arten der Keratitis. Sie unterscheiden sich je nach Ursache der Hornhautentzündung. Grundsätzlich lässt sich die Keratitis in infektiöse und nicht-infektiöse Hornhautentzündungen unterteilen:

Infektiöse Keratitis

Sehr häufig wird eine Keratitis durch Keime verursacht, die sich im Auge ausbreiten. Zu den häufigsten Auslösern der Keratitis zählen zum Beispiel Viren (Adenoviren, seltener Herpesviren) oder Bakterien, insbesondere Staphylokokken und Streptokokken. Seltener sind – insbesondere bei bestehender Abwehrschwäche – Pilze, die die Hornhaut befallen können.

Nicht-infektiöse Keratitis

In manchen Fällen führt eine Reizung der Hornhaut dazu, dass sich eine Keratitis entwickelt, zum Beispiel durch trockene Augen, die unbehandelt bleiben.

Ein Fremdkörper im Auge kann ebenfalls die Hornhaut reizen. Des Weiteren gibt es bestimmte Vorerkrankungen, die eine Keratitis bedingen können, wie etwa eine Nervenlähmung am Augenlid, so dass sich das Auge nicht mehr schließen lässt oder rheumatische Erkrankungen.

Wie wird eine Hornhautentzündung behandelt?

Die Therapie richtet sich nach der Ursache: Bei einer infektiösen Keratitis kommen in erster Linie Augentropfen zum Einsatz – je nach Ursache mit verschiedenen Wirkstoffen. Bei einer bakteriellen Infektion werden Antibiotika lokal angewandt. Viren werden mit antiviralen Augentropfen oder -salben, sogenannten Virustatika, behandelt. Gegen Pilze wirken antimykotische Mittel, die das Pilzwachstum hemmen.

Je nach Schwere der Infektion oder der zugrundeliegenden Erkrankung, werden diese Wirkstoffe auch innerlich eingesetzt. Zusätzlich können befeuchtende Augentropfen mit Wirkstoffen wie Hyaluronsäure die Reizung lindern.

Bei einer nicht-infektiösen Ursache sollte eine bestehende Grunderkrankung behandelt werden: trockene Augen im Rahmen einer rheumatischen Erkrankung werden mit sogenannten künstlichen Tränen versorgt. Bei einer Lähmung muss das Auge durch den fehlenden Lidschluss vor Austrocknung geschützt werden – dazu zählen auch benetzende Augentropfen und ein nächtlicher Verband.

Bei einem Fremdkörpergefühl empfiehlt sich der Gang in die Augenarztpraxis. Der Arzt oder die Ärztin überprüft dann, ob etwas ins Auge geraten ist und eine Verletzung vorliegt.

Ein junger Mann setzt sich vor einem Spiegel eine Kontaktlinse ein.

© iStock / SolStock

Wer Kontaktlinsen trägt, hat ein erhöhtes Keratitis-Risiko. Es kann zu Keimen und einer Reizung der Augen kommen.

Keratitis und Kontaktlinsen

Der wohl bedeutendste Keratitis-Risikofaktor ist, Kontaktlinsen zu tragen. Auf der Oberfläche einer Kontaktlinse lassen sich leicht Keime nieder, die die Hornhaut infizieren können. Gleichzeitig bedeutet das Tragen von Kontaktlinsen eine stetige Reibung und damit Reizung der Hornhaut. Um einer Keratitis vorzubeugen, ist es daher wichtig, die Kontaktlinsen regelmäßig gut zu reinigen.

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