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Gesundheitsmagazin

Haut & Allergie

Der Unterschied zwischen UVA-Strahlen und UVB-Strahlen

Veröffentlicht am:23.07.2025

6 Minuten Lesedauer

UVA- und UVB-Strahlung sind unterschiedliche Wellenlängenbereiche innerhalb des ultravioletten Spektrums, die verschiedene Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit haben. Erfahren Sie, was die Unterschiede sind – und wie man sich vor den Strahlen schützt!

Eine lachende junge Frau mit Sonnenhut trägt am Strand Sonnencreme im Gesicht auf.

© iStock / AleksandarNakic

Was sind UV-Strahlen überhaupt?

Die Sonne sorgt für Licht und Wärme, ohne sie wäre kein Leben auf der Erde möglich. Doch sie bringt auch etwas mit sich, das man weder sehen noch riechen kann: die ultraviolette Strahlung (UV-Strahlung). Dies ist der energiereichste Teil der optischen Strahlung, die von der Sonne ausgeht. Sie ist unter anderem verantwortlich für

  • Sonnenbrand,
  • das Bräunen der Haut und 
  • vorzeitige Hautalterung.

Aber sie ist auch notwendig für die Produktion des lebenswichtigen Vitamin D.

Die UV-Strahlung wird in UVA-, UVB- und UVC-Strahlung unterteilt. Diese unterscheiden sich in ihrer Wellenlänge und damit auch in ihrer Energie: 

BereichWellenlänge in Nanometern (nm)
UVA-Strahlen400–315
UVB-Strahlen315–280
UVC-Strahlen280–100

Grundsätzlich gilt: Je kürzer die Wellenlänge einer Strahlung ist, desto energiereicher und damit gefährlicher ist sie. Die besonders energiereiche UVC-Strahlung ist für unsere Gesundheit jedoch nicht von Bedeutung, da sie vollständig von der Erdatmosphäre aufgehalten wird und somit nicht bis zur Erdoberfläche vordringen kann. Auch große Teile der UVB-Strahlen werden in der Atmosphäre zurückgehalten. Das Sonnenlicht, das uns schließlich unsere Erde erreicht, besteht aus einer Mischung aus UVA- und UVB-Strahlen. Dabei macht die UVA-Strahlung mit 90 bis 95 Prozent den größten Teil aus, während die UVB-Strahlung mit einem Anteil von fünf bis zehn Prozent deutlich geringer ist.

UVA- und UVB-Strahlen unterscheiden sich in ihrer Wirkung auf den Menschen. Beide Arten von UV-Strahlung können jedoch langfristige Schäden und Krebs verursachen.

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UVA-Strahlen: Hautalterung und andere langfristige Schäden

Die längerwellige UVA-Strahlung macht den Großteil der UV-Strahlung aus und erreicht – im Gegensatz zur UVB- und UVC-Strahlung – überwiegend die Erdoberfläche. Sie wird noch einmal unterteilt in UVA-I (340–400 Nanometer) und UVA-II (315–340 Nanometer). Auch ein bewölkter Himmel schützt nicht vor Hautschäden. Eine leichte Bewölkung in der Höhe reduziert die UV-Strahlung nur um fünf bis zehn Prozent, eine dichte Wolkendecke um 30 bis 70 Prozent. Glas schwächt die UVA-Strahlung nur um etwa ein Drittel ab. Zwar verursacht die UVA-Strahlung weniger direkte DNA-Schäden als die UVB-Strahlung, sie dringt aber bis in die Dermis, die tiefere Hautschicht, ein. So kann sie vor allem für eine vorzeitige Hautalterung, Elastizitätsverlust und Pigmentveränderungen sorgen sowie eine Sonnenallergie verursachen. Neben diesen eher kosmetischen und lästigen Auswirkungen kann in hohen Dosen auch die UVA-Strahlung den gefährlichen (schwarzen) Hautkrebs begünstigen. Daher sollte man darauf achten, dass die Sonnencreme und die Sonnenbrille auch einen Schutz vor UVA bieten. All diese Auswirkungen sind nicht akut – wie beispielsweise der Sonnenbrand – sondern führen langfristig zu Veränderungen in der Hautstruktur – und werden deshalb häufig unterschätzt.

UVB-Strahlen: die Sonnenbrand-Verursachen

Die UVB-Strahlung wird zum Großteil von der Erdatmosphäre abgefangen – aber nicht vollständig. Bis zu zehn Prozent davon erreichen die Erdoberfläche. UVB-Strahlen sind energiereicher als die UVA-Strahlung. Im Gegensatz zu den UVA-Strahlen dringen die UVB-Strahlen weniger tief in die Haut ein und erreichen hauptsächlich die oberste Hautschicht, die Epidermis. Dort stimulieren sie die Melaninproduktion und führen zu Sonnenbräune. Sie sind auch hauptsächlich verantwortlich für eine Reihe von Entzündungsreaktionen in unserer Haut. Die Folge: Sonnenbrand. Sie verursachen außerdem direkte Schäden an der DNA, sogenannte Photoläsionen. Diese können zu Mutationen und Krebs führen. Anders als bei der UVA-Strahlung variiert die Intensität der UVB-Strahlung je nach Tages- oder Jahreszeit und geografischer Lage deutlich stärker. Glas kann UVB-Strahlung größtenteils blockieren.

Die UVB-Strahlen haben auch die einzig positive Wirkung von UV-Strahlung: die Bildung des körpereigenen Vitamin D. UVB-Strahlung wandelt in der Haut vorhandenes Provitamin D3 in Prävitamin D3 um, welches dann durch weitere Stoffwechselprozesse zu Vitamin D wird. Also doch ab in die Sonne? Keinesfalls. Für eine ausreichende Versorgung mit Vitamin D ist keine Extraportion Sonne notwendig. Es reicht schon, wenn das Gesicht, die Hände und Arme zwei- bis dreimal in der Woche ohne Sonnenschutz der Sonne über kurze Zeit ausgesetzt sind – bei heller Haut reichen da schon zwölf Minuten.

Solarium: gefährlich für die Haut

Wussten Sie, dass die Bestrahlungsstärke in einem Solarium derjenigen entspricht, die von der Sonne am Äquator zur Mittagszeit bei wolkenlosem Himmel und einem Sonnenstand von 90 ° hervorgerufen wird? Das macht Solarien zu einer direkten Bedrohung für die Gesundheit. Häufig wird argumentiert, dass Sonnenbänke die Bildung von Vitamin D fördern und dadurch auch positv zu bewerten seien. Für eine ausreichende Vitamin-D-Produktion braucht es aber keine Extraportion UV-Strahlung. Die im Sommer aufgefüllten Vitamin-D-Speicher reichen für den Winter. Und selbst wenn man im Winter Sorge hat, nicht genügend Vitamin D zu haben, gibt es bessere Wege, um an Vitamin D zu gelangen.

Die immunsuppressive Wirkung von UV-Strahlung

Sowohl UVA- und UVB-Strahlen haben gemeinsam, dass sie das Immunsystem schwächen, sie haben also eine immunsuppressive Wirkung. Unmittelbare Folgen der Immunsuppression durch UV-Strahlen können die bekannten Lippenbläschen sein – sie werden durch das Herpes-simplex-Virus ausgelöst, das durch das geschwächte Immunsystem nicht mehr im Schach gehalten werden kann. Daher ist auch ein ausreichender Sonnenschutz der Lippen wichtig. 

Hautärzte und Hautärztinnen wiederum machen sich genau diese immunsuppressive Wirkung von UV-Strahlung zunutze: Sie setzen sie gezielt bei der Behandlung bestimmter Hauterkrankungen ein, die durch eine Überreaktion des Immunsystems verursacht werden.

Viele Faktoren beeinflussen die UV-Strahlung

Die Stärke der UV-Strahlung auf der Erdoberfläche hängt von unterschiedlichen Gegebenheiten ab:

  • Starke Bewölkung kann die Intensität abschwächen (bestimmte Bewölkungssituationen können die UV-Belastung allerdings auch erhöhen).
  • Schnee reflektiert bis zu 80 Prozent der UV-Strahlung.
  • Heller Sand reflektiert bis zu 25 Prozent der UV-Strahlung.
  • Mit der Höhe nimmt die UV-Intensität zu.
  • In der Mittagszeit, zwischen 11 und 15 Uhr, ist die UV-Strahlung am gefährlichsten.
  • Selbst unter der Wasseroberfläche wirkt die UV-Strahlung: zum Beispiel einen halben Meter unter Wasser noch mit 40 Prozent ihrer Intensität.
  • Schatten reduziert die UV-Belastung deutlich.

Man erkennt, dass sich die Stärke der UV-Strahlung recht dynamisch verhält. Je näher man dem Äquator kommt, desto stärker ist sie. Auch die Jahres- und Tageszeit haben einen erheblichen Einfluss.

Ein lachendes Kleinkind mit Sonnenhut hält am Strand die Hände eines nicht sichtbaren Erwachsenen unter einem Sonnenschirm.

© iStock / ArtMarie

Jeder Sonnenbrand erhöht das Risiko für (schwarzen) Hautkrebs, vor allem im Kindes- und Jugendalter.

Schutz vor UV-Strahlen: So geht's richtig

Die Sonne genießen und dabei gesund bleiben – das geht, wenn Sie einige Dinge beachten. Die UV-Strahlungsbelastung, die wir letztendlich abbekommen, hängt nicht nur von der Stärke der Sonnenstrahlung ab, sondern auch davon, wann und wie viel Zeit wir unter freiem Himmel verbringen, ob wir Sonnencreme benutzen oder schützende Kleidung tragen.

Vermeiden Sie unbedingt, sich einen Sonnenbrand zuzuziehen. Denn jeder Sonnenbrand erhöht das Risiko für (schwarzen) Hautkrebs, vor allem im Kindes- und Jugendalter! Dafür haben wir die wichtigsten Tipps zusammengefasst:

  • Das Bundesamt für Strahlenschutz empfiehlt einen hohen Lichtschutzfaktor (LSF) von mindestens 30, in großen Höhen, auf Schnee, am Wasser und in sonnenreichen Regionen sogar einen von 50+. Die Sonnencreme muss großzügig aufgetragen werden, am besten 20 bis 30 Minuten, bevor man in die Sonne geht. Als angemessene Menge Sonnencreme werden für den ganzen Körper etwa 4 gehäufte Esslöffel (40 Milliliter) angegeben! Und das Nachcremen alle 2 bis 3 Stunden nicht vergessen. Aber Achtung: Nachcremen verlängert die Schutzwirkung nicht. Es erhält sie nur.
  • Die Mittagssonne meiden.
  • Möglichst häufig Schatten aufsuchen.
  • Dicht gewebte, langärmlige Oberteile beziehungsweise Hosen mit langen Beinen bieten einen guten Schutz.
  • Ein Hut schützt den Kopf, am besten mit einer breiten Krempe zum zusätzlichen Schutz von Gesicht, Ohren und Hals.
  • Die Augen nicht vergessen: Tragen Sie eine Sonnenbrille. Diese sollte mit „UV400“ gekennzeichnet sein, das zeigt, dass UV-Strahlen bis zur Wellenlänge von 400 Nanometern herausgefiltert werden.

Der UV-Index

Zusätzlich zu den genannten Schutzmaßnahmen vor UV-Strahlung gibt der sogenannte UV-Index Orientierung. Dabei handelt es sich um eine von der World Health Organization (WHO) standardisierte Skala, die die Stärke der UV-Strahlung angibt: Ein hoher UV-Index bedeutet eine starke UV-Strahlung und schnelles Sonnenbrandrisiko für ungeschützte Haut. Den aktuellen UV-Index für den Ort, an dem man sich aufhält, findet man für Deutschland auf der Seite des Bundesamts für Strahlenschutz oder in den gängigen Wetter-Apps.

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