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Haut & Allergie

Herpes zoster: Fragen und Antworten zur Impfung gegen Gürtelrose

Veröffentlicht am:13.12.2022

3 Minuten Lesedauer

Aktualisiert am: 21.12.2023

Mehr als 300.000 Menschen erkranken in Deutschland jährlich an Gürtelrose (Herpes zoster), etwa 5 Prozent der Betroffenen leiden anschließend unter Nervenschmerzen, die über Monate hinweg anhalten können. Eine Impfung kann das verhindern.

Arzt gibt Frau eine Impfung gegen Gürtelrose.

© iStock / PixelsEffect

Was ist Gürtelrose?

Gürtelrose (Herpes zoster) ist eine Viruserkrankung. Sie tritt ausschließlich bei Menschen auf, die zu einem früheren Zeitpunkt in ihrem Leben an Windpocken (Varizellen) erkrankt sind. Nach einer durchgemachten Windpocken-Erkrankung verbleibt das Varizella-zoster-Virus lebenslang im Körper, in der Regel in den Nervenwurzeln, die dem Rückenmark entspringen, oder in den Hirnnerven. Wird das Virus reaktiviert, kommt es zu einer Gürtelrose. In den meisten Fällen breitet sich Herpes zoster an Rumpf und Brustkorb aus, es kann jedoch auch im Bereich des Kopfes auftreten. Ältere Menschen sind am häufigsten betroffen, wobei Personen in jüngeren Jahren mit einem geschwächten Immunsystem auch ein erhöhtes Infektionsrisiko haben.

Symptome von Gürtelrose

Herpes zoster äußert sich in der Regel zunächst durch einen brennenden Schmerz.

Die Infektion breitet sich entlang eines Nervenstrangs aus und bildet die typischen Bläschen in dem zugehörigen Hautareal, dem sogenannten Dermatom. Betroffen vom Ausschlag ist immer nur eine Seite des Körpers, am häufigsten befallen sind Rumpf- und Brustbereich. Erkrankte Hautpartien jucken, kribbeln und brennen. Eine Gürtelrose ist sehr schmerzhaft und auch wenn der Hautausschlag abgeheilt ist, kann der Nervenschmerz noch mehrere Monate oder Jahre anhalten. In diesem Fall spricht man von postherpetischer Neuralgie oder Post-Zoster-Neuralgie. In sehr seltenen Fällen kommt es hingegen nicht zu Bläschen; der Schmerz bleibt aber ebenso unangenehm (Zoster sine herpete).

Ist Gürtelrose ansteckend?

Einer Gürtelrose geht immer eine Windpockenerkrankung voraus. Es handelt sich um eine Reaktivierung des Virus bei einem geschwächten Immunsystem. Die Bläschen des Ausschlags enthalten aber das Varizella-zoster-Virus. Das bedeutet, sie sind infektiös. Bei Kontakt mit der Bläschenflüssigkeit kann es bei Menschen, die noch nicht an Windpocken erkrankt oder dagegen geimpft sind, zu einer Windpockeninfektion führen. Um diese Art der Ansteckung zu vermeiden, bietet es sich an, den Ausschlag der Gürtelrose sorgfältig abzudecken, bis die Bläschen verkrustet sind. Ansonsten besteht kein Grund für besondere Verhaltensregeln im Umgang mit Mitmenschen – außer es handelt sich um schwangere Frauen. Für das ungeborene Kind kann eine Infektion mit den Windpocken gefährlich werden.

Person mit Ausschlag am Bauch, da sie sich keine Impfung gegen Gürtelrose geholt hat.

© iStock / franciscodiazpagador

Gürtelrose ist eine ansteckende Viruserkrankung, mit einer Impfung kann den Ausbruch verhindert werden.

Für wen ist eine Impfung gegen Gürtelrose ratsam?

Grundsätzlich wird die Impfung gegen Gürtelrose allen gesunden Personen ab dem 60. Lebensjahr empfohlen. Der Immunstatus muss dabei nicht vorher überprüft werden – auch bei einer bereits durchgemachten Gürtelroseerkrankung kann geimpft werden. Für Menschen mit einer der folgenden Grunderkrankungen ist eine Impfung schon ab 50 Jahren ratsam:

  • Angeborene oder erworbene Immundefizienz oder Immunsuppression
  • HIV-Infektion
  • Diabetes mellitus
  • rheumatoide Arthritis
  • systemischer Lupus erythematodes
  • chronisch entzündliche Darmerkrankungen
  • chronisch obstruktive Lungenerkrankungen, zum Beispiel Asthma
  • chronische Niereninsuffizienz

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Herpes zoster-Impfstoff

Seit 2018 wird der Totimpfstoff Shingrix gegen Gürtelrose von der STIKO empfohlen – als Standardimpfung für Menschen über 60 sowie als Indikationsimpfung für Personen über 50 Jahren beziehungsweise ab 18 Jahren mit zuvor genannten Grunderkrankungen und erhöhtem Risiko für den Ausbruch der Gürtelrose. Die Impfung besteht aus zwei Dosen, die im Abstand von mindestens zwei bis maximal sechs Monaten verabreicht werden. Nur so kann ein ausreichender Schutz aufgebaut werden. Verstreichen mehr als sechs Monate nach der ersten Impfdosis, weil beispielsweise der zweite Impftermin versäumt wurde, sollte die zweite Dosis so schnell wie möglich nachgeholt werden.

Mit Zostavax gibt es auch einen Lebendimpfstoff gegen Gürtelrose. Allerdings ist die Wirkungsdauer begrenzt und er ist nicht für Menschen geeignet, die ein geschwächtes Immunsystem und somit ein erhöhtes Risiko für eine Gürtelroseerkrankung haben. Daher wird er von der Ständigen Impfkommission (STIKO) nicht als Standardimpfung empfohlen.

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Wirksamkeit, Auffrischung und Nebenwirkungen der Gürtelrose-Impfung

Für die Impfung an sich sind keine schweren Nebenwirkungen bekannt. Folgende leichte Impfreaktionen können auftreten, halten jedoch in der Regel nur ein bis zwei Tage an:

  • Schmerzen, Rötungen oder Schwellungen an der Einstichstelle
  • Fieber
  • Müdigkeit
  • Muskelschmerz
  • Kopfschmerzen

Die Impfung kann sowohl einen Ausbruch der Gürtelrose als auch eine Post-Zoster-Neuralgie effektiv verhindern. Der Schutz vor Gürtelrose liegt bei Menschen ab 50 Jahren bei 92 Prozent, vor Post-Zoster-Neuralgie bei 82 Prozent. Mit zunehmendem Alter nimmt die Wirksamkeit des Impfstoffes zwar ab, sie liegt jedoch auch bei über 70-jährigen Menschen noch bei etwa 90 Prozent. Da Menschen unter 50 Jahren nur selten geimpft werden, reicht die Datenlage für Aussagen zur Wirksamkeit bei dieser Personengruppe nicht aus.

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