Abnehmen

Abnehmen beginnt im Kopf: Warum die Psyche Adipositas beeinflusst

Veröffentlicht am:29.10.2025

17 Minuten Lesedauer

Wer versteht, wie Psyche, Belohnung und Gewohnheiten zusammenwirken, kann langfristig leichter Gewicht verlieren. Eine Psychologin erklärt im Video, welche kleine Schritte entscheidend sind.

Eine mehrgewichtige Frau sitzt im Wohnzimmer auf dem Sofa, vor ihr steht eine Schachtel mit Pizza.

© iStock / RealPeopleGroup

Übergewicht und psychische Folgen

Unsere Ess- und Bewegungsgewohnheiten beeinflussen stärker, als vielen bewusst ist, ob wir zunehmen oder langfristig Gewicht halten. Denn Adipositas und unsere Psyche hängen oft zusammen. Doch nur diesen Fakt zu kennen, hilft nicht: Es ist heute deutlich schwerer, ein Normalgewicht zu halten als früher. Der Grund dafür: „Unsere Bewegungs- und Ernährungsumwelt hat sich in den letzten Jahrzehnten massiv verändert. In dieser Situation ist es besonders schwierig, gute Gewohnheiten zu entwickeln, die uns zu Bewegung und gesunder Ernährung ermutigen“, sagt Prof. Dr. Claudia Luck-Sikorski, Professorin für psychische Gesundheit und Psychotherapie an der SRH Hochschule für Gesundheit in Gera.

Dranbleiben lohnt sich

Eine große Rolle spielt zudem die Belohnung. Sie ist ein zentrales Thema, wenn es um Adipositas und Psyche geht. „Hinter jedem Verhalten steckt eine Funktionalität“, erklärt die Expertin. Wenn man sich bewegt, fühlt sich das gut an. Genauso hat es für Menschen mit Übergewicht eine Funktion, sich nicht zu bewegen: Es verhindert mögliche Schmerzen oder Überforderung. „Ein anderes Beispiel sind hochverarbeitete Lebensmittel. Die schmecken einfach gut. Dieser Nahrungsmittelreiz ist eine unmittelbare Belohnung für mein Belohnungssystem im Gehirn: Ich fühle mich danach gut“, sagt Professorin Luck-Sikorski.

Umso wichtiger sei es, ein achtsames Verhältnis zu Essen und Körper zu entwickeln – frei von Schuldgefühlen oder Schönheitsidealen. „Es gibt nur diesen einen Körper“, so die Psychologin. „Er ist kein ästhetisches Merkmal nach außen, sondern das, was uns ermöglicht, unsere Lebensziele zu verfolgen. Deswegen sollte Essen mit Genuss zu tun haben, nicht mit Zwang.“

Alle Infos rund um Adipositas, Psyche und Gewohnheiten im Video

Sie möchten wissen, wie Ess- und Bewegungsgewohnheiten unser Verhalten beeinflussen und wie Sie diese ändern können? Im Video spricht Professorin Dr. Claudia Luck-Sikorski ausführlich über den Zusammenhang von Adipositas und Psyche sowie Gewohnheiten mit Blick auf Übergewicht:

Prof. Dr. Claudia Luck-Sikorski spricht über schlechte Gewohnheiten mit Blick auf Übergewicht, wie Verhaltensänderungen im Alltag erfolgreich umgesetzt werden können und wie Freunde und Familie bei langfristigen Veränderungen unterstützen können.
Fachlich geprüft
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