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So geht Nachhaltiges Renovieren

Veröffentlicht am:07.07.2021

4 Minuten Lesedauer

Während der Coronapandemie hat so mancher den Lockdown genutzt, um sein Zuhause wieder auf Vordermann zu bringen. Wer nachhaltig renovieren möchte, sollte jedoch einige Punkte wie umweltschonende Böden, Farben und Tapeten und eine fachgerechte Entsorgung von Altlasten im Auge behalten. Mit diesen Tipps schaffen Sie es, Ihre vier Wände nachhaltig wieder aufzuhübschen.

Ein Paar streicht eine Wand weiß.

© iStock / Halfpoint

Umweltschonend renovieren: Den ersten Schritt wagen…

Die eigene Wohnung zu verschönern, bietet zahllose Möglichkeiten. Mit ein bisschen Recherche und guter Planung, lässt sich dieses Vorhaben auch umweltschonend umsetzen:

  • Wer nur einzelne Elemente seiner Wohnung renovieren möchte, also zum Beispiel Streichen, Tapezieren oder einen neuen Boden verlegen, kann sich im Baumarkt fachkundig beraten lassen.
  • Wer gleich die ganze Wohnung oder das komplette Eigenheim renovieren möchte, kann sich bei der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen informieren, hier helfen auch regionale Berater weiter.
  • Für nachhaltiges Wohnen gibt es unter Umständen sogar finanzielle Unterstützung. Bei der Förderbank des KfW gibt es Kredite und Zuschüsse für zahlreiche Bauvorhaben.

Umweltverträgliche Farben, Lacke und Tapeten

Beim Renovieren mit Lacken, Farben und Lasuren werden jedes Jahr zehntausende Tonnen Lösungsmittel freigesetzt. Achten Sie deshalb schon im Baumarkt auf emissions- und schadstoffarme Materialien und umweltfreundliche Tapeten:

  • Kaufen Sie für Renovierungsarbeiten in der Wohnung nur Produkte, die auch explizit für Innenräume geeignet sind, die Zusätze Öko und Bio helfen dabei wenig weiter. Vertrauenswürdige Siegel sind der „Blaue Engel“ oder das Siegel „natureplus“.
  • Tapeten aus Recyclingpapier schonen Ressourcen. Achten Sie beim Kauf auf Produkte, die ohne das weichmacherhaltige PVC (Polyvinylchlorid) auskommen. Empfehlenswert sind Raufasertapeten, die robust sind, größtenteils aus Altpapier bestehen und für ein gutes Raumklima sorgen. Auch Wände aus verputztem Lehm sind eine umweltschonende Alternative.
  • Achten Sie nach der getanen Arbeit auf eine fachgerechte Entsorgung von Tapeten- oder Farbresten und beachten Sie die Angaben auf der jeweiligen Verpackung. Flüssige Farb- und Lackreste, aber auch Lösungsmittel, gehören zur stadteigenen Schadstoffsammelstelle. Auch manche Baumärkte bieten diesen Service an. Tapetenreste dürfen in den Hausmüll, aber nicht ins Altpapier, da Kleister und Farbe daran haften könnte.
  • Sorgen Sie beim Streichen für eine gute Belüftung und entsprechende Schutzkleidung. Wer Möbel restaurieren möchte, kann dies am besten im Freien erledigen. So kann die Raumluft nicht durch ausdünstende Schadstoffe belastet werden.

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Umweltfreundliche Bodenbeläge

In deutschen Wohnungen sind vor allem Bodenbeläge aus Holz, Textil und Kunststoff beliebt, doch wie steht es um ihre Ökobilanz?

  • Vor dem Kauf eines Bodenbelags, egal aus welchem Material, sollten Sie eine kleine Geruchsprobe machen. Dürfen Sie beispielweise ein Stück Teppich mit nach Hause nehmen, legen Sie diesen über Nacht in ein Schraubglas. Wenn es am nächsten Tag merkwürdig riecht, sollten Sie besser darauf verzichten.
  • Problematisch können weichmacherhaltige PVC-Böden sein, wie einige Vinylvarianten. Wählen Sie ökologische Alternativen wie Linoleum aus. Das ist ebenfalls pflegeleicht, robust, langlebig und eher frei von gesundheitsschädlichen Stoffen. Wer Naturmaterialien wie Holz bevorzugt, kann Echtholzparkett wählen oder schadstoffarmen Kork verlegen, den es mit Umwelt-Siegel zu kaufen gibt.
  • Textile Bodenbeläge gelten als staubbindend und wenig langlebig. Produkte aus nachwachsenden Rohstoffen wie Wolle oder Sisal sind hier eher zu bevorzugen. Empfehlenswert können auch Teppiche und Teppichfliesen aus Recyclingmaterial sein.
  • Wer in seiner Wohnung Wert auf Echtholz legt, sollte Böden aus ökologischer Forstwirtschaft bevorzugen. Und egal ob Parkett oder Holzdielen – wichtig ist, dass die Böden nicht mit Lösungsmitteln und Formaldehyd versiegelt wurden. Statt Holzböden zu versiegeln, können sie auch geölt oder gewachst werden. Böden aus ökologischer Waldwirtschaft tragen das Siegel vom FSC (Holz aus Deutschland) oder das Naturland-Siegel.
  • Günstige und besonders elastische Bodenbeläge sind meistens aus PVC, Linoleum oder Kork. Über Bodenbeläge aus PVC sollten Sie wissen, dass diese häufig Weichmacher oder Zinn enthalten, um die Böden lichtbeständiger zu machen. Beide Stoffe können gesundheitsschädliche Wirkungen haben.

Tipp

Eine spezielle App vom Umweltbundesamt hilft festzustellen, ob Produkten schädliche Chemikalien zugesetzt wurden:
Ein Mann renoviert im Freien selbst

© iStock / knape

Das Zuhause nachhaltig renovieren

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Vier Tipps für ein gesundes Zuhause

Um sich ein gesundes Zuhause zu schaffen, gilt es, der Umwelt und Ihrer Gesundheit zuliebe, vier goldene Regeln beim Renovieren zu beachten:

  • Giftstoffe kennen und vermeiden: Farben, Lacke, Tapeten, Teppiche aus konventioneller Produktion enthalten oft schädliche Stoffe, die nicht nur beim Renovieren, sondern über längere Zeiträume in die Raumluft ausdünsten. Sie können zu Reizungen von Nase und Augen führen, aber auch Allergien, Übelkeit und Kopfschmerzen auslösen. Informieren Sie sich schon vor dem Gang in den Baumarkt auf den Internetseiten vom Blauen Engel, von natureplus oder vom Eco Institut-Label über die Verarbeitung und richtige Anwendung spezieller Produkte.
  • Altlasten erkennen und richtig entsorgen: Beim Renovieren älterer Wohnungen besteht häufig die Gefahr, dass Giftstoffe freigesetzt werden, die heutzutage nicht mehr verwendet werden dürfen. Dazu gehören bleihaltige Wandfarben oder Holzschutzmittel in Wandverkleidungen. Achten Sie deshalb beim Renovieren auf Schutzkleidung und eine fachgerechte Entsorgung.
  • Gutes Raumklima schaffen: Für ein gutes Raumklima sind schadstoffarme Materialien wichtig. Aber auch regelmäßiges Lüften bereits beim Renovieren, emissionsarme Lacke und Lasuren, Farben und Tapeten mit Umweltsiegel und umweltfreundliche Bodenbeläge.
  • Gesund Bauen: Wer bei seiner Renovierung allein und ohne fachlichen Rat nicht weiterkommt oder direkt einen Handwerker beauftragen möchte, kann gezielt Handwerker und Architekten auswählen, die sich mit „gesundem Bauen“ auskennen. Hier helfen die Verbraucherzentralen des jeweiligen Bundeslandes weiter.

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