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Der Rinderbandwurm – ein Parasit in unserem Körper

Veröffentlicht am:06.08.2025

3 Minuten Lesedauer

Er siedelt sich im Darm des Menschen an und legt Hunderttausende von Eiern: der Rinderbandwurm. Oft bleibt er lange Zeit unbemerkt im Körper. An welchen Symptomen Sie den Parasiten erkennen können. Plus: wie Sie ihn wieder loswerden und vorbeugen.

Drei braun-weiße Kühe im Stall, die Heu fressen.

© iStock / Muenz

Was ist ein Bandwurm?

Es gibt viele verschiedene Arten von Bandwürmern. Für den Menschen sind aber nur wenige von Bedeutung. In Mitteleuropa ist das vor allem der Rinderbandwurm (Taenia saginata). Er hat einen stecknadelkopfgroßen Kopf, vier starke Saugnäpfe und kann eine Länge von bis zu zehn Metern und eine Breite von bis zu sieben Millimetern erreichen. Der Rinderbandwurm wächst vom Kopf her, dabei entstehen hinter dem Kopf immer neue Glieder, die sich der Länge nach aneinanderreihen, die sogenannten Proglottiden. Die Proglottiden sind zwittrig, verfügen also über weibliche und männliche Geschlechtsorgane. Sie produzieren monatlich rund 400 geschlechtsreife Glieder, die jeweils circa 100.000 Eier enthalten. Damit sich die Eier weiter entwickeln können, benötigen die Parasiten einen Zwischenwirt, beim Rinderbandwurm das Rind – daher der Name. Hier reifen die Eier zu Larven, sogenannten Finnen. Im Endwirt – dem Menschen – gedeihen sie zur Geschlechtsreife. Doch wie gelangen die Bandwürmer überhaupt in den menschlichen Körper?

Welche Symptome verursacht ein Bandwurm?

In der Regel verläuft eine Rinderbandwurm-Infektion beim Menschen symptomlos. Sie lässt sich an den etwa zwei Zentimeter langen, weißlichen und beweglichen Bandwurm-Gliedern im Stuhl erkennen. Zudem können die Eier unter dem Mikroskop nachgewiesen werden. Es kann aber auch zu Symptomen kommen, die im Rahmen von Magen-, Darm- und Gallenwegserkrankungen auftreten. Bandwurmträger zeigen auch diese Symptome:

  • ein Wühlen in der Nabelgegend
  • ein Juckreiz in der Analregion
  • Übelkeit bis hin zum Erbrechen
  • Wechsel zwischen Durchfall und Verstopfung
  • krampfartige Bauchschmerzen
  • Appetitlosigkeit
  • Gewichtsverlust
  • ein allgemeines Schwächegefühl und starke Müdigkeit
  • Kopfschmerzen
  • ein Schwindelgefühl

In ganz seltenen Fällen kann ein Rinderbandwurm auch schwere Erkrankungen auslösen. Wandert ein Glied beispielsweise in den Blinddarm, kann das zu einer akuten Blinddarmentzündung führen. Auch ein Darmverschluss sowie eine akute Entzündung der Gallenblase oder der Bauchspeicheldrüse können auftreten. Damit diese lebensbedrohlichen Situationen gar nicht erst entstehen, ist es ratsam, bei dem Verdacht auf einen Bandwurm eine Ärztin oder einen Arzt aufzusuchen.

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Wie wird ein Rinderbandwurm beim Menschen behandelt?

Die richtigen Ansprechpersonen sind der Hausarzt oder die Hausärztin. Sie können bereits mit einer Stuhlprobe einen Rinderbandwurm nachweisen. Bei einem positiven Befund verschreiben sie ein Medikament, das nur einmalig eingenommen werden muss. Gegebenenfalls wird die Einnahme nach zehn Tagen wiederholt. Das Medikament tötet den Bandwurm, sodass die erkrankte Person ihn ausscheiden kann. Nach ein paar Monaten wird dann erneut eine Stuhlprobe entnommen, um festzustellen, ob die Behandlung angeschlagen hat. Dabei wird der Wurm nicht immer vollständig ausgeschieden. Wenn der Kopf im Darm verbleibt, kann der Wurm unter Umständen wieder nachwachsen. In diesem Fall wird die Einnahme der Tablette wiederholt oder ein anderes Medikament verschrieben.

Gebratenes Rindesteak in einer Pfanne mit grünem Spargel.

© iStock / Muenz

Sie können sich vor dem Rinderbanddwurm schützen, indem Sie Rindfleisch gut durchbraten oder -kochen.

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Wie lässt sich ein Bandwurm vermeiden?

Menschen der westlichen Welt infizieren sich nur noch selten mit einem Bandwurm. Das liegt vor allem an der stetigen Verbesserung der hygienischen Bedingungen. So wird beispielsweise ein Schlachtrind im Rahmen der amtlichen Fleischuntersuchung auf Finnen untersucht. Allerdings lässt sich nicht ausschließen, dass Finnen in der Untersuchung nicht entdeckt werden und infiziertes Fleisch in den Verkauf gelangt. Doch mit nur wenigen Hygienemaßnahmen lässt sich das Risiko für einen Rinderbandwurm minimieren:

  • Hitze tötet die Rinderbandwurm-Finnen. Braten oder kochen Sie Rindfleisch vor dem Verzehr für wenige Minuten bei mindestens 70 Grad Celsius.
  • Fleisch, das vorher bei mindestens minus 18 Grad Celsius eingefroren war, enthält ebenfalls keine lebendigen Finnen mehr.
  • Waschen Sie sich regelmäßig die Hände, sowohl vor dem Kochen und Essen als auch nach dem Toilettengang.
Fachlich geprüft
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